Verklärung Christi: Fenster zur göttlichen Herrlichkeit

Fest Verklärung Christi – Benedikt XVI. nannte die Verklärung Jesu ein Schlüsselereignis, um die menschliche und göttliche Natur Jesu tiefer zu verstehen. Sie sei ein Fenster zur göttlichen Herrlichkeit und eine Quelle der Hoffnung

Quelle
Verklärung des Herrn
Das Licht des Lebens, die Ansprache von Papst Benedikt XVI.
Mit Jesus auf dem Tabor

06.08.2025

Dorothea Schmidt

In den Evangelien wird der Berg Tabor in Galiläa als der Ort genannt, an dem Jesus vor seinen Jüngern Petrus, Jakobus und Johannes verklärt wurde: Er wurde von Licht umhüllt, wurde weiß “wie der Schnee, wie der Blitz”, so dass die Jünger in Deckung gingen. Dieses gleißende Licht erinnert an das Damaskus-Erlebnis von Paulus. Und tatsächlich haben beide Geschehnisse etwas gemeinsam: Sie entführen gewissermaßen in den Himmel, stellen eine überwältigende göttliche Offenbarung dar und führen zu einer tieferen Erkenntnis der göttlichen Wahrheit. Beide Ereignisse bestärken die Jünger wie auch Paulus in ihrem Glauben und in ihrer Mission.

Wenn die “Verklärung des Herrn” auch kein Hochfest ist, so ist sie doch so bedeutsam, dass Johannes Paul II. diesem Ereignis ein Rosenkranzgesätz gewidmet hat: Jesus, der am Berg Tabor verklärt worden ist. Bei jenem Ereignis, bei dem Jesus sozusagen kurz im Himmel war, von der Erde hinaufgenommen wurde in die Herrlichkeit, haben Petrus, Jakobus und Johannes nicht nur gewissermaßen wie durch ein Fenster einen Blick in den Himmel erhascht; sie haben Jesu Wesen und dessen Mission tiefer begriffen; dass Jesus, der Sohn Gottes, Gott und Mensch zu gleich — Benedikt XVI. sprach von einem Schlüsselereignis zum Verständnis der menschlichen und göttlichen Natur Jesu — durch Leiden und Kreuz zur Auferstehung gelangen muss, um die Menschheit zu erlösen. Davon habe Jesus zwar offen zu den Jüngern gesprochen, erklärte Benedikt XVI. 2012, die hätten ihn jedoch nicht verstanden, “im Gegenteil”.

„Du bist der Glanz der ewigen Herrlichkeit“
Jetzt haben sie verstanden. Als die Stimme in der Wolke sprach: „Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe; hört auf ihn!“ haben sie die Kraft bekommen, auf das Wort Jesu zu hören und ihm nachzufolgen, erläuterte Papst Benedikt XVI., der die Verklärung ein Fenster zur göttlichen Herrlichkeit und eine Quelle der Hoffnung für die Zukunft nannte.

Die Christen heute gedenken an diesem Festtag des göttlichen Lichts, das in der Person Jesu Christi auf die Welt gekommen ist, und bekräftigen ihren Glauben an die transzendente Herrlichkeit in Christus. „Du bist der Glanz der ewigen Herrlichkeit“ lautet der Hymnus des Tages und zeigt, worum es geht: Die Verklärung Jesu verweist nicht nur auf die Auferstehung Jesu, sondern auch auf dessen endgültige Verherrlichung in der Himmelfahrt. Eschatologisch betrachtet ist die Verklärung Christi auch ein Vorgeschmack der künftigen Verklärung der Gläubigen in der ewigen Herrlichkeit Gottes, wenn auch sie Gläubigen in göttlichem Licht erstrahlen werden.

Die Verklärung Jesu hebt neben der Göttlichkeit Jesu außerdem die Beziehung zwischen Himmel und Erde und die Kontinuität zwischen Altem und Neuem Testament hervor. Jesus ist mit dem Alten Testament und der jüdischen Tradition verbunden; Mose und Elija symbolisieren das Gesetz und die Propheten, dessen Erfüllung Jesus ist. Die Verklärung berührt also Vergangenheit als auch die Zukunft der Kirche. Der heilige Augustinus fasste das Geheimnis dieses Festes so zusammen: „Was für die Augen des Leibes die Sonne ist, die wir sehen, ist [Christus] für die Augen des Herzens“.

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