Heiliges Jahr 1975
Brisante Enthüllung: Warum Papst Paul VI. das Heilige Jahr 1975 in Zweifel zog
Quelle
Hl. Papst Paul VI.
Das Heilige Jahr mit Paul VI. : Weisheit, Leonardo: Amazon.it: Bücher
Jubiläen in der Geschichte
Päpste und Jubiläen: Die Öffnung der Heiligen Pforte in der Geschichte – Vatican News
Zur Geschichte der “Heiligen Jahre”
Vatikan: Vor 50 Jahren: Heilige Jahr fast abgeschafft – religion.ORF.at
Von Victoria Cardiel
Vatikanstadt – Freitag, 8. August 2025
Eine bislang unveröffentlichte handschriftliche Notiz von Papst Paul VI. gewährt Einblick in die großen Zweifel und tiefgreifenden Überlegungen des italienischen Pontifex bei seiner Entscheidung zur Einberufung des Heiligen Jahres 1975.
Das kürzlich im Notiziario dell’Istituto Paolo VI erschienene Dokument – einer regelmäßigen Publikation des Instituts mit Sitz in Brescia – offenbart drei zentrale Säulen, die diese außergewöhnliche Feier nach Ansicht des Papstes prägen sollten: Erweckung, Konfrontation und Reform.
Die erste Dimension gründet auf dem Erwachen des inneren Bewusstseins, das der heilige Paul VI. unmittelbar mit dem Sinn des Lebens verknüpfte. Daran schließt sich das äußere Erwachen an, die Erkenntnis des Sinns der Dinge und der Geschichte sowie die spirituelle Verbindung zur Kirche.
Als dritten Punkt definierte der Papst die Konfrontation zwischen Glauben und Welt, die er als die Rolle der Religion gegenüber einer Gesellschaft verstand, die zur Absorption und Relativierung neigt. Die vierte Dimension umfasst die Erneuerung der Anhänglichkeit an fruchtbare Prinzipien, das Reich Gottes als Quelle von Energie und Hoffnung.
Der fünfte Aspekt behandelt die Rückkehr zur Gnade durch Bekehrung, Buße und das Sakrament der Vergebung. Den Abschluss bildet die soziale und gemeinschaftliche Berufung, die der Papst als Entdeckung der Brüderlichkeit verstand.
Ein Jubiläum der Superlative
Diese Elemente, zusammengefasst in den Kernkonzepten Neuanfang, Erneuerung und Versöhnung, verliehen dem Heiligen Jahr 1975 seine besondere Prägung. Es war das erste Jubiläum, das durch simultane internationale Fernsehübertragungen in die Welt getragen wurde und mehr als neun Millionen Pilger nach Rom lockte.
Die inneren Kämpfe und Zweifel des italienischen Pontifex, der das von Johannes XXIII. initiierte Zweite Vatikanische Konzil zum Abschluss brachte und die katholische Kirche auf dem herausfordernden Weg der Moderne führte, werden auch in einem weiteren intimen Text deutlich. Dieser ist in dem im März von der Libreria Editrice Vaticana veröffentlichten Band “L’Anno Santo con Paolo VI” dokumentiert.
“Warum ein neues Jubiläum? Werden es die Menschen verstehen? Ist es nicht vielleicht eine Praxis, die außer Gebrauch geraten ist und nicht mehr dem Geist unserer Zeit entspricht?”, so die damaligen Gedanken des heiligen Paul VI., wie Monsignore Leonardo Sapienza, Regent der Präfektur des Päpstlichen Hauses, in diesem Band berichtet.
Das ausschließlich auf Italienisch erschienene Werk enthält eine umfassende Anthologie von Reden, Homilien, Briefen und Audienzen des heiligen Paul VI. während jenes denkwürdigen Heiligen Jahres. Trotz der anfänglichen Bedenken des Papstes wurde das Jubiläum unter dem Motto “Erneuerung und Versöhnung” mit außergewöhnlicher Resonanz gefeiert und markierte einen Wendepunkt in der modernen Geschichte der katholischen Kirche.
Übersetzt und redigiert aus dem Original von ACI Prensa, der spanischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.
Erhalten Sie Top-Nachrichten von CNA Deutsch direkt via WhatsApp und Telegram.
Schluss mit der Suche nach katholischen Nachrichten – Hier kommen sie zu Ihnen.
Schreibe einen Kommentar