Das Ende der liturgischen Verfolgung
Die Unterdrückung der Alten Messe durch “Traditionis Custodes” hat nur verfaulte Früchte hervorgebracht. Zeit, dass Papst Leo diesen historischen Fehler revidiert
Quelle
Verbot Papst Franziskus die Alte Messe im Alleingang? | Die Tagespost
Summorum Pontificum (137)
03.07.2025
Als Papst Franziskus “Traditionis Custodes” im Juli 2021 veröffentlichte, um damit die Feier der überlieferten Liturgie zu unterbinden, versetzte er vielen romtreuen Katholiken weltweit einen schweren Schlag. Bis heute bleibt für sie unbegreiflich, warum der Heilige Vater die tridentinische Messe, die über viele Jahrhunderte die Kirche vom einfachen Gottesvolk bis hin zu ihren Heiligen und Märtyrern geprägt hat, verbieten wollte. Hinzu kommt, dass doch gerade der überlieferte römische Ritus auf so viele junge Menschen besonders anziehend wirkt, weil sie in ihr eine Schönheit, Heiligkeit und Frömmigkeit entdecken, die sie über die Welt hinaus auf Gott verweist.
Einige bis dahin kirchen- und papsttreue Katholiken wurden durch “Traditionis Custodes” in die Arme jener getrieben, die die Einheit mit Papst und Kirche ablehnen. Denn die Gemeinschaften, die sich von Rom getrennt haben oder sich zumindest in Ungehorsam gegenüber dem Papst befinden, wurden von der liturgischen Repression eben gar nicht tangiert.
Die Hoffnungen ruhen auf Papst Leo
Nun ist bekannt geworden, dass auch die von Franziskus als Begründung angeführte Umfrage unter den Bischöfen nicht der wahre Grund für die Unterdrückung der Alten Messe gewesen sein kann; denn die Mehrheit der befragten Bischöfe sah offenbar kein Problem darin, dass einige ihrer Gläubigen den vetus ordo besuchten. Warum auch?
Wer den überlieferten Ritus liebt, sollte angesichts der aktuellen Meldungen aber nicht über Franziskus herziehen. Stattdessen sollten alle, die unter “Traditionis Custodes” und seinen Nachwirkungen bis heute leiden, für die Befreiung der Alten Messe von allen Restriktionen beten und ihre Hoffnungen in dieser Hinsicht ruhig auch ihren Bischöfen gegenüber kundtun.
Diese Hoffnungen haben natürlich vor allem mit Papst Leo XIV. zu tun, der seit dem ersten Tag seiner Amtszeit ein ganz anderes liturgisches Bewusstsein an den Tag legt als sein Vorgänger. “Schönheit”, “Mysterium”, “Tradition” sind endlich wieder positiv besetzte Begriffe im Vatikan. Wer gehört hat, wie der Papst bei seiner Ansprache an Vertreter der Ostkirchen am 14. Mai 2025 die altehrwürdigen orientalischen Liturgien pries, konnte gar nicht anders als denken: Und nun, Heiliger Vater, bitte dasselbe auch für den überlieferten römischen Ritus!
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Sebastian Ostritsch
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