Wallfahrt nach Einsiedeln im Zeichen des Krieges in der DR Kongo

25. Mai 2025 – “Kirche in Not (ACN)”-Wallfahrt nach Einsiedeln im Zeichen des Krieges in der DR Kongo – An der diesjährigen “Kirche in Not (ACN)”-Wallfahrt nach Einsiedeln wird Abbé Dr. Nicolas Cishugi aus der Dem. Republik Kongo zu Gast sein. Er predigt in der Messe in der Klosterkirche um 12.30 Uhr

Quelle
Kirche in Not – Events
Weltspiegel: Kongo: Wenn der Staat versagt – hier anschauen
Kongo: Wenn der Staat versagt – Weltspiegel – ARD | Das Erste

In seiner Predigt wird er über die weit verbreitete Gewalt und den Glauben der Christen in seiner Heimat berichten. Im Anschluss an den Gottesdienst gibt es für die Pilger im Hotel Drei Könige ein Mittagessen (Anmeldung erforderlich), mit einem Vortrag von Abbé Cishugi und Kinga von Schierstaedt,Projektverantwortliche für Afrika bei “Kirche in Not (ACN)”.

Der Gottesdienst wird vom afrikanischen “Chorale Cantiques des Anges (CCA)” musikalisch begleitet.

Die Demokratische Republik Kongo ist 57-mal so gross wie die Schweiz. Landwirtschaftlich ist das Land durch den Anbau von Kaffee, Kakao, Gummi, Palmöl und Tee gesegnet und ist reich an Bodenschätzen. Dennoch fliesst der Ertrag der Ressourcen in die Taschen einer kleinen Gruppe. Die Mehrheit der 110 Millionen Einwohner lebt in grosser Armut. Die politische Lage ist instabil, rebellierende Gruppen leisten sich blutige Gefechte. Anfang dieses Jahres haben die Rebellen der M23-Bewegung im Osten des Landes die Millionenstadt Goma gewaltsam eingenommen. Die Stadt galt bisher als eines der vom Krieg verschonten Gebiete. Hintergrund ist der andauernde Konflikt in der Region zwischen den Volksgruppen der Hutu und Tutsi. Durch die Kämpfe zwischen Armee und Milizen mussten nach UN-Angaben bereits mehr als eine halbe Millionen Menschen ihre Heimat verlassen und sind innerhalb des Landes auf der Flucht.

Einsatz für Dialog und Versöhnung

“Die christliche Antwort auf die Gewalt darf nicht in Gegengewalt bestehen. Die Kirche setzt auf Dialog und Versöhnung”, sagt Nicolas Cishugi, “dabei ist es vor allem wichtig anderen zuzuhören. Um Krankheiten und Verletzungen zu heilen ist medizinische Versorgung nötig, aber auch seelische Wunden benötigen Therapie: Hier helfen Singen, Musik und Tanz, aber auch die Verkündigung des Glaubens. Dieser ist wichtig, da er zu Barmherzigkeit und Vergebung aufruft.” Der Glaube ist im Kongo sehr lebendig. “Die Kirche setzt sich für den Frieden ein, indem sie ein Bewusstsein für Dialog und Versöhnung schafft, aber sie braucht unsere Hilfe”, berichtet Pfarrer Cishugi.

Die Kirche steht den Menschen bei

Oft ist die Kirche die einzige Organisation, die den Menschen in der DR Kongo Halt gibt. Sie erhebt ihre Stimme gegen die Gewalt und die Untätigkeit der korrupten Regierung. Die Kirche betreibt unzählige Schulen, Waisenhäuser und Kliniken und bietet in vielen Bereichen Hilfe an.

Seit 1966 unterstützt das Hilfswerk “Kirche in Not (ACN)” die Menschen in der DR Kongo, indem es zahlreiche Projekte fördert, beispielsweise die Finanzierung von Fahrrädern für Katecheten, den Bau und Erhalt von Kirchen und kirchlichen Gebäuden, die Sanierung von Pfarrhäusern, die Unterstützung von Bibliotheken und Ausbildungseinrichtungen und Nothilfe für die Flüchtlinge in Goma. Es unterstützt die Priester und Ordensfrauen, die den traumatisierten Menschen zur Seite stehen und für das Überleben der Kirche an den gefährlichsten Orten kämpfen. “Kirche in Not (ACN)” finanziert Projekte der katholischen Kirche in der Demokratischen Republik Kongo dank Ihren Spenden jährlich mit rund CHF 3.5 Mio

Aus der Demokratischen Republik Kongo in die Schweiz

Nicolas Cishugi wurde 1981 geboren und ist in Bukavu, DR Kongo, aufgewachsen. 2008 wurde er als Seminarist von seinem Bischof für sein Pfarreipraktikum in das Dorf Kaniola geschickt, kurz nachdem es dort zu einem grausamen Massaker gekommen war. Zwischen 1996-2008 wurden in dieser Pfarrei 400 Menschen von Hutus getötet, 4000 Frauen und Mädchen vergewaltigt und unzählige Kinder entführt. Nach seinem Pastoralpraktikum in diesem gefährlichen Umfeld wurde er 2010 zum Priester geweiht. Danach war er in drei Pfarreien in der Erzdiözese Bukavu und als Schulleiter tätig. 2013 kam Nicolas Cishugi für eine Weiterbildung in die Schweiz. An der Uni Fribourg erlangte er 2021 den Doktor im Fach Pastoraltheologie. Er wird in Einsiedeln über Situation der Christen in der DR Kongo berichten und eine christliche Antwort auf die dort weit verbreitete Gewalt sprechen.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Einzig für das Mittagessen im Hotel Drei Könige ist eine Anmeldung bis am 20.05.2025 erforderlich.

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