Pfarrer von Gaza: Keiner spricht vom Frieden
Trotz der anhaltenden Kämpfe im Gaza-Streifen halten sich weiter rund 500 Menschen in der einzigen katholischen Pfarre in Gaza-Stadt auf
Quelle
Warum niemand den Gaza-Krieg stoppt | ZDFheute live analysiert
Nahost-Liveblog: ++ Israel und Hamas wollen wieder verhandeln ++ | tagesschau.de
Parolin: Frieden für Gaza und die Ukraine – Vatican News
Wie der Pfarrer der Gemeinde, Pater Gabriel Romanelli, gegenüber dem katholischen Hilfswerk “Kirche in Not” berichtete, ist die Lage vor Ort “sehr schlecht”. Die Menschen hätten im Alltag vor allem ums Überleben zu kämpfen. Die psychische Belastung nehme zu, Depressionen seien weit verbreitet. “Das Schlimmste ist, dass niemand vom Ende des Krieges spricht”, so der Pfarrer, der zum Gebet und Einsatz für den Frieden aufrief.
“Wir müssen alles rationieren, was wir haben”, berichtete Romanelli über den Alltag in der katholischen Pfarre. Nur so könne man sowohl die Flüchtlinge auf dem Pfarrgrundstück als auch Menschen in der Umgebung versorgen. Kürzlich sei es gelungen, Wasser an die Menschen zu verteilen. Dabei unterstützt die Gemeinde nicht nur die, die in der Pfarre Schutz suchen, sondern auch Nachbarn, darunter muslimische Familien.
Hilfsblockade
Israel hatte Hilfslieferungen nach Gaza zuletzt knapp drei Monate lang blockiert. Erst am 22. Mai wurden erstmals wieder Lastwagen mit mit humanitären Hilfsgütern ins Gebiet eingelassen, wobei die Zahl der Hilfslieferungen jedoch bei weitem nicht ausreicht, wie auch Pfarrer Romanelli bestätigte. Benötigt würden schätzungsweise täglich rund 500 Lkw.
Trotz der permanenten Bedrohung durch Granaten und Geschosse, die auch das Pfarrgrundstück erreichten, versuche man das Leben so gut wie möglich aufrechtzuerhalten. Für die vielen Kinder in der Pfarre gebe es weiterhin Schulunterricht. Das kirchliche Leben laufe weiter mit täglicher heiliger Messe, Gebetszeiten und wöchentlichen Bibelgesprächen. Unter den etwa 500 Bewohnern sind auch Menschen mit Behinderung, die von Ordensfrauen der “Missionarinnen der Nächstenliebe” betreut werden.
Seit Beginn des Krieges als Reaktion auf den Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 sind laut Angaben des Geistlichen mehr als 50 Christen im Gaza-Streifen gestorben. Einige wurden getötet, andere starben durch fehlende medizinische Versorgung. Vor dem Krieg lebten in dem umkämpften Landstrich rund 1.000 Christen.
kap – pr, 26. Mai 2025
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.
Themen
Schreibe einen Kommentar