Sabel verteidigt Tagung mit Bischof Robert Barron

Konflikt um Veranstaltung – Die Verleihung des Josef-Piper-Preises an den Amerikaner sorgt für Kritik und eine Debatte. Jetzt bezieht der Direktor der Akademie Franz-Hitze-Haus dazu Stellung

Quelle
Bischof Robert Barron

18.03.2025

Meldung

Der Akademie-Direktor des Franz-Hitze-Haus, an welche die Josef-Pieper-Stiftung bis 2022 angegliedert war, Johannes Sabel, verteidigt die Im Rahmen der Verleihung des Josef-Pieper-Preises geplante Tagung zu Wegen der Glaubensverkündigung in der Gegenwart mit dem US-amerikanischen Bischof Robert Barron. “In einer gesellschaftlich hoch polarisierten Zeit muss es Orte geben, an denen unterschiedliche Positionen aufeinandertreffen”, schrieb er in einem Gastbeitrag für das Portal “kirche-und-leben.de”.

Barron soll in diesem Jahr mit dem Josef-Pieper-Preis geehrt werden. Die Josef-Pieper-Stiftung vergibt die Auszeichnung an Philosophen, die sich durch herausragende Forschungsleistungen auf dem Gebiet des europäischen Denkens auszeichnen. Der Bischof von Winona-Rochester im US-Bundesstaat Minnesota ist als Initiator des Medienunternehmens “Word on Fire”, das sich der “Neuevangelisierung” widmet, bekannt. Mit seinen Publikationen und digitalen Angeboten erreicht Barron ein Millionenpublikum.

Konservative theologische Ausrichtung kein Ausschlusskriterium

Die Entscheidung, den Preis an Bischof Barron zu verleihen, wurde unter anderem vom ehemaligen Direktor der Akademie Franz-Hitze-Haus und Mitbegründer der Stiftung, Thomas Sternberg, kritisiert. Pieper sei “ein freier Geist gewesen”, der sich nicht vereinnahmen lasse, so Sternberg gegenüber “kirche-und-leben.de”. Besorgnis bestehe darüber, ob die Stiftung ihre ursprüngliche Unabhängigkeit bewahren könne.

Barron wurde eine politische Nähe zum amtierenden US-Präsidenten Donald Trump vorgeworfen. Anfang dieses Monats nahm der Geistliche an der “State of the Union”-Rede des US-Präsidenten vor dem Kongress in Washington teil und drückte seine “aufrichtige Dankbarkeit” aus. Zugleich kritisierte Barron auf der Plattform Instagram die Kongressmitglieder der Demokratischen Partei dafür, dass sie dem Präsidenten keinen Respekt gezollt sowie durch Proteste die Veranstaltung gestört hätten. Proteste soll es auch gegen die geplante Tagung im Franz-Hitze-Haus geben.

Zur Verteidigung der Veranstaltung betonte Sabel, die Akademie wolle mit ihrer Arbeit einen offenen Dialog ermöglichen. Zugleich unterstrich der Direktor, dass eine konservative theologische oder politische Ausrichtung nicht als Ausschlusskriterium für eine akademische Debatte dienen dürfe. Im Umfeld der Veranstaltung plant die Akademie zudem eine Diskussion über die Verbindungen zwischen konservativem Katholizismus und der Neuen Rechten.

Die Preisverleihung findet am 27. Juli im Priesterseminar Borromaeum in Münster statt. Die Laudatio hält der Passauer Bischof Stefan Oster. Ein begleitendes Symposium zu Wegen der Glaubensverkündigung ist im Franz-Hitze-Haus geplant. Referenten sind unter anderem die Philosophin Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz und Pater Karl Wallner aus Heiligenkreuz.

DT/jna

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