Bischof Oster: Neuevangelisierung “braucht heilige Männer und Frauen”

“Ohne die Bereitschaft, das Kreuz mit Ihm zu tragen, mit Ihm in die Demut zu gehen, schaffen wir es nicht.”

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Bischof Oster (51)

Von CNA Deutsch Nachrichtenredaktion

Redaktion – Freitag, 7. März 2025

Bischof Stefan Oster SDB hat betont, die Neuevangelisierung “braucht heilige Männer und Frauen”. Der Passauer Bischof führte im Interview mit der katholischen Wochenzeitung “Die Tagespost” (aktuelle Ausgabe) aus: “Ohne die Bereitschaft, das Kreuz mit Ihm zu tragen, mit Ihm in die Demut zu gehen, schaffen wir es nicht.”

“Lässt Du Dein Leben so ordnen, dass Dir Jesus wirklich wichtiger wird als alles andere im Leben?”, solle man sich fragen. “Daraus kommt die Erneuerung! Und ehrlich gesagt, am Ende aus wenig anderem. Alles andere ist auch gut: Bücher schreiben, Videos produzieren und so weiter. Aber wenn man Jünger sein will, geht es wohl nur über die konkrete Liebe und das Kreuz.”

Deutliche Kritik äußerte Oster zur Situation der Kirche in Deutschland, was etwa die kirchliche Präsenz in den sozialen Medien angehe. In Amerika – ein Land, das Oster gelegentlich besucht – sei dies anders: “Aber ich habe den Eindruck, dass die strukturellen Bedingungen der Kirche in Deutschland die Situation schwerer machen als zum Beispiel in Amerika. Wir haben im Grunde heute mehr Menschen, die von der Kirche ihr Geld bekommen und damit ihren Lebensunterhalt verdienen als Menschen, die aus den Sakramenten leben.”

Die Versuche, “das Thema Evangelisierung in der Tiefe anzugehen”, treffe “eher auf Widerstände von innen als von außen”, konstatierte Oster. “Außerdem haben die meisten Menschen bei uns nicht vermittelt bekommen, den Glauben zu kommunizieren – und zwar nicht nur in eher banalen, netten Formen, in einer Art Humanismus der Nettigkeit, sondern auf existenzielle Weise.”

“Ich will damit nicht einfach die allgemeine Erfahrung von Mitmenschlichkeit denunzieren”, stellte der Bischof klar, “aber der Glaube muss wieder zur Ressource werden, um wirklich in die tiefere Freiheit zu finden, in die größere Gelassenheit, in die Fähigkeit zu vergeben, mit dem anderen mitzuleiden, mitzukämpfen.”

“Und es muss deutlich werden, dass Christus nicht gekommen ist, um nette Menschen aus uns zu machen”, forderte er. “Er ist vielmehr gekommen, um uns zu retten! Und das gute Menschsein erwächst dann eben aus der Erfahrung der Rettung. Ethisches Handeln aus dem Evangelium wird dann aber einen anderen Charakter haben als das, was viele andere Wohltätigkeitsinitiativen auch machen.”

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