Das ZdK ist selbst sein größter Feind

Annegret Kramp-Karrenbauer kritisiert nach ihrem Austritt den apodiktischen Ton des Gremiums. In der Sache nicht überraschend, in der Person durchaus

Quelle

21.02.2025

Regina Einig

Niemand hat Annegret Kramp-Karrenbauer, die kürzlich aus dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken austrat, bis dato widersprochen: Der Vorwurf der CDU-Politikerin lautet: Das Gremium halte die eigene Position für die einzig richtige, rede in apodiktischem und verurteilendem Ton mit erhobenem Zeigefinger auf andere herab. Und mit keinem Wort hat sie ein Männerproblem beschrieben und die Frauen vom Vorwurf der Selbstgerechtigkeit ausgenommen.

Wer die Auftritte manches ZdK-Mitglieds in den Synodalversammlungen verfolgt hat, kann nicht überrascht sein. Was die Ministerin rügt, ist längst evident und begründete unter anderem den Austritt von vier Frauen aus der Synodalversammlung. Doch Annegret Kramp-Karrenbauers Kritik hat eine andere Qualität, denn hier spricht eine sturmerprobte Politikerin, die sich über die Berufsjahre ein dickes Fell zugelegt haben dürfte. Kann das Zentralkomitee es sich leisten, solche Frauen zu verprellen?

Mit Ausnahme der ZdK-Präsidentin hat sich übrigens keine Geschlechtsgenossin zum Austritt Kramp-Karrenbauers geäußert. Es gab kein öffentliches Wort des Dankes für ihren Einsatz. Lassen die ZdK-Frauen eine ehemalige Verteidigungsministerin, deren Kompetenzen und Kontakte in Zeiten des medial täglich beschworenen Krieges in Europa nicht leicht zu ersetzen sind, kommentarlos ziehen? Oder herrscht Zickenkrieg wegen Kramp-Karrenbauers Kritik? Wenn Frauen keinen Wert darauf legen, qualifizierte Mitstreiterinnen in Ämtern und Gremien zu halten, was erwarten sie denn von den Männern? Das Zentralkomitee selbst ist offenbar sein größter Feind und blamiert sich selbst.

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