Parolin: Hoffnung und Dialog für Syrien nach Assad
Nach dem Sturz des Assad-Regimes in Syrien fordert Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin Respekt für die christlichen Gemeinschaften und warnt vor vorschnellen Urteilen. Auf einer Konferenz in Mailand betonte er die Bedeutung von Dialog und internationaler Zusammenarbeit, um Herausforderungen wie in Syrien zu bewältigen
Quelle
Christen in Syrien: Hoffnung und Herausforderungen – Vatican News
D: Hilfswerk warnt vor schneller Rücksendung von Geflüchteten nach Syrien – Vatican News
Salvatore Cernuzio und Mario Galgano – Vatikanstadt
Der Sturz von Baschar al-Assad hat die Dynamik in Syrien grundlegend verändert. Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin zeigte sich bei einer Veranstaltung an der Università Cattolica del Sacro Cuore in Mailand beeindruckt von der Geschwindigkeit, mit der das gefestigt scheinende Regime zusammenbrach. “Es ist schwer zu verstehen, was dort geschieht”, sagte Parolin und warnte vor voreiligen Einschätzungen: “Warten wir ab, welche Szenarien sich auftun.”
Die Bildung einer Übergangsregierung in Damaskus rückt nun die Frage in den Fokus, ob die Rechte von Minderheiten, insbesondere der christlichen Gemeinschaften, gewahrt bleiben. “Wir hoffen, dass diejenigen, die jetzt an die Macht kommen, ein Regime schaffen können, das alle respektiert”, betonte der Kardinal. Parolin mahnte zugleich, die Entwicklungen mit Vorsicht zu beobachten, und verwies auf die Aufgabe der internationalen Gemeinschaft, die Bedingungen für Dialog und Frieden zu fördern.
Der Heilige Stuhl setze weiterhin auf diplomatische Bemühungen, erklärte Parolin. “Wir nutzen jede Situation, um die Voraussetzungen für Dialog zu schaffen und Probleme zu lösen”, sagte er. Dabei bleibe der Respekt für religiöse Vielfalt eine zentrale Forderung des Vatikans, auch in schwierigen politischen Kontexten wie in Syrien oder der Ukraine.
Die Konferenz in Mailand, bei der ein Forschungsstipendium für arabisch-islamische Studien verliehen wurde, diente als Plattform für interreligiösen Austausch. Parolin lobte die Initiative der Universität und hob die Bedeutung von Zusammenarbeit hervor: “Die Welt steht vor vielen Problemen. Es ist entscheidend, dass wir Synergien und Kooperationen stärken, um gemeinsam Lösungen zu finden.”
Neben seiner Teilnahme an der Konferenz und einem anschließenden Gespräch über wirtschaftsethische Fragen, bei dem er das Buch “Per una nuova economia” der Rektorin Elena Beccalli präsentierte, betonte der Kardinal, wie wichtig Brücken zwischen den Kulturen und Religionen seien. “Eine bessere Verständigung ist der Schlüssel, um den aktuellen Herausforderungen zu begegnen”, erklärte Parolin abschließend.
vatican news, 10. Dezember2024
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