Lilith und der Minotaurus
Nichts Neues – Ein absonderliches Spektakel in Toulouse zeigt die Auswüchse des Zeitgeists. Es gilt, auf Christenfeindlichkeit und Satanismus mit Selbstbehauptung zu reagieren
Quelle
La Basilique Saint-Sernin
Notre Dame
02.11.202e
Nach der katastrophalen Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele mit ihren höchst bizarren Anklängen an Satanismus, Paganismus, Blasphemie und Gewaltverherrlichung, geht die Reihe weiter. Während in Frankreich nahezu jeden Tag die eine oder andere Kirche in Brand gesetzt oder verwüstet wird, beherbergte die Stadt Toulouse letztes Wochenende das absonderliche Spektakel “Gardien du Temple: La Porte des Ténèbres”. Hierbei wurden zwei gigantische, mechanisch animierte Figuren des griechischen Minotaurus und der biblischen Dämonin und Verführerin Lilith durch die Straßen der Stadt geschoben, bis es schließlich, bejubelt von den Massen, zu ihrer amourösen Begegnung kam.
Da die Werbeplakate für das Spektakel neben allerhand satanischer Symbolik auch noch brennende Kirchen abbildeten, zeigte sich der Erzbischof der Stadt, Guy de Kerimel, entsetzt, konnte aber ein Aussetzen der “Performance” nicht durchsetzen, so dass er seine Stadt dem Herzen Jesu weihte und erklärte:
„Dunkle Wolken ziehen sich über unserer Welt zusammen. Die Nachrichten spiegeln viele negative Realitäten wider, die berechtigte Sorgen hervorrufen und die Atmosphäre der Verzweiflung in unserer Gesellschaft fördern, die sich in einer bestimmten Kultur manifestiert, die immer mehr vom Dunklen und Dunkeln fasziniert ist.“ Der Künstler hingegen, François Delarozière, betonte die „apolitische“ Natur seiner Performance und erklärte, das Wort „Blasphemie“ zähle nicht zu seinem Wortschatz.
Defaitismus ist keine Antwort, Verharmlosung auch nicht
Jede Aussage, auch eine künstlerische, gehört in einen Kontext. Wer in einer Zeit, die sich ebenso durch massive Angriffe auf christliche Symbole auszeichnet wie durch eine bedenkliche Faszination für Transhumanismus, künstliche Intelligenz und Satanismus, und das in einem Land, dessen Präsident bekannt ist für seine Faszination für „esoterische“ Symbolik, und dessen Gesetzgebung zu Fragen von Euthanasie, KI, Transhumanismus und Laizität nach eigenem Bekenntnis immer wieder in der parlamentarischen Gruppe der Freimaurer vorformuliert werden (der ca. 35 Prozent aller Abgeordneten angehören), ist ein Spektakel wie „La Porte des Ténèbres“ keine beliebige Open-Air-Inszenierung, sondern Symptom eines Zeitgeists.
Der auf dem Totenbett zum Katholizismus konvertierte Jünger schrieb einmal: „Die verwaisten Altäre sind von Dämonen bewohnt“, und dies gilt nicht nur für das Christentum, sondern alle späten Zivilisationen, wie ja auch in dem Chesterton zugeschriebenen Bonmot klar wird: „When people cease to believe in God, they do not then believe in nothing, but in anything”. Defaitismus wäre darauf freilich die falsche Antwort, ebenso wie die Versuchung, das ganze Spektakel als ungefährliche Kinderei abzutun und, einmal mehr, den Kopf in den Sand zu stecken. Im Gegenteil: Mehr denn je ist es Zeit, die Dinge beim Namen zu benennen und auf Christenfeindlichkeit ebenso wie Satanismus mit Militanz und Selbstbehauptung zu reagieren, nicht mit liberalem Appeasement. „Eure Rede aber sei: Ja! Ja! Nein! Nein!“ – das gilt auch von der Zeitdiagnose.
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