Augsburger Dom erstrahlt rot für verfolgte Christen

Am Abend des 20. November bot sich Passanten und Besuchern des Augsburger Doms ein ungewohntes Bild

Quelle
Red Wednesday ruft zu Solidarität mit Christinnen und Christen weltweit auf
Nigeria: Wie ein Bischof zum Brückenbauer zwischen Christen und Muslimen wird
Christenverfolgung hat weltweit zugenommen: Hilfswerk „”Kirche in Not” stellt neuen Bericht vor

Von Kirche in Not

Augsburg – Donnerstag, 21. November 2024

Am Abend des 20. November bot sich Passanten und Besuchern des Augsburger Doms ein ungewohntes Bild: Das Eingangsportal und das Innere der Kathedrale war rot angestrahlt, um Solidarität mit verfolgten und diskriminierten Christen in vielen Teilen der Welt zu signalisieren. Zu diesem “Red Wednesday” (roten Mittwoch) ruft das katholische Hilfswerk “Kirche in Not” jedes Jahr Ende November weltweit auf. Der Augsburger Dom war nach 2022 zum zweiten Mal dabei.

Als weltkirchlicher Gast war Bischof Gerald Mamman Musa aus Nigeria zu einem “Abend der Zeugen” in das Gotteshaus gekommen. Der Gottesdienst wurde auch live im Internet übertragen. Musa leitet seit Ende 2023 das Bistum Katsina im Nordwesten Nigerias. Das Gebiet ist einer der Hauptschauplätze von organisierter Kriminalität und islamistischer Gewalt, die christliche wie muslimische Bewohner gleichermaßen trifft, wie der Bischof betonte.

Dennoch litten Christen unverhältnismäßig stark: So seien zwischen 2019 und 2023 über 16 000 Christen in Nigeria bei gewaltsamen Übergriffen getötet wurden. Diese gingen auf das Konto bewaffneter Banden, von Extremisten aus dem Nomadenvolk der Fulani und dschihadistischer Gruppen wie Boko Haram, berichtete Bischof Musa: “Angriffe auf Kirchen, Entführungen und Morde sollen Angst schüren, das Gemeinschaftsleben stören und die Aufmerksamkeit auf die Anliegen dieser Gruppen lenken.”

“Christentum ist ein Licht, das in der Dunkelheit der Verfolgung leuchtet”

Der Bischof zeigte in seiner Analyse Ursachen des Extremismus wie Armut, Korruption, politische Aufstachelung auf und benannte auch Lösungsansätze, vor allem Bildung, Programme zur Friedenskonsolidierung und zur Stärkung der Religionsfreiheit. Musa dankte “Kirche in Not” und anderen Akteuren, dass sie bedrängte Christen und die Arbeit der Kirche weltweit unterstützten: “Das Christentum ist ein Licht, das in der Dunkelheit der Verfolgung leuchtet. Trotz Drohungen, Angriffe und Not bleibt der christliche Glaube bestehen und zeigt Widerstandsfähigkeit und unerschütterliches Vertrauen auf Gott.”

Den “Red Wednesday” von “Kirche in Not” gibt es seit 2015. In diesem Jahr werden in 23 Ländern Kirchen und Gebäude rot angestrahlt, sowie zu Gebeten und Informationsveranstaltungen eingeladen. In Deutschland machen dieses Jahr rund 200 Pfarreien mit.

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