Tigray nicht vergessen
In der vergessenen Region Äthiopiens leiden Kinder an den Folgen von Bürgerkrieg, Pandemie, anhaltender Dürre – und Hunger. “Mary’s Meals” versorgt über 110 000 Kinder jeden Schultag mit einer Mahlzeit
25.08.2024
Dorothee Pfeiffer
Tigray – die vergesse Region in Äthiopien. Fast zwei Jahre nach dem dortigen schrecklichen Bürgerkrieg (2020–2022) leiden die Menschen dort immer noch unter dessen Folgen und zusätzlicher anhaltender Dürre. Etwa 600 000 Menschen wurden getötet, 120 000 durch sexuelle Gewalt traumatisiert, 70 Prozent der Gesundheitseinrichtungen zerstört und 4,5 Millionen Menschen hungern.
Mithilfe der Kongregation der Nächstenliebe, unserer Partnerorganisation, führt “Mary’s Meals” das größte Schulspeisungsprogramm in Tigray durch und versorgt über 110 000 Kinder mit einer dringend benötigten Mahlzeit an jedem Schultag. Schwester Medhin von der Kongregation etwa, die nun beim Jugendfestival in Medjugorje vor Tausenden von Pilgern gesprochen hat, gibt seit vielen Jahren Tausenden von Menschen dort lebenswichtige humanitäre Hilfe.
Lebensrettender Anker für Kinder
In einer Zeit extremen Hungers in der Region ist das Programm von “Mary’s Meals” ein lebensrettender Anker für Kinder, die am schlimmsten betroffen sind, und für deren Familien. Bereits im Jahr 2017 erfuhren drei Schulen durch “Mary’s Meals” Hilfe, die sich dann, als die Not wuchs, auf 223 Schulen ausweitete. Dadurch erlebten die Kinder neben der körperlichen auch geistige Hilfe in der Perspektivlosigkeit.
Trotz Schulschließung während der Pandemie und des Bürgerkriegs, setzte die Partnerorganisation ihre Arbeit unermüdlich fort. Mit Unterstützung von “Mary’s Meals” halfen Schwester Medhin und ihr Team Zehntausenden Vertriebenen in Notunterkünften in Tigrays Hauptstadt Mekelle, indem sie warme Mahlzeiten und andere lebenswichtige Unterstützung bereitstellten.
Die Situation war äußerst schwierig, da die Region nahezu von der Außenwelt abgeschnitten war und nur sehr wenig Hilfe ankam. Auch wenn sie es wahrscheinlich selbst nie so ausdrücken würde, kann man davon ausgehen, dass viele Tigrayer heute noch leben, weil Schwester Medhin und ihr Team selbstlos und hart gearbeitet haben.
Die Autorin arbeitet für die Hilfsorganisation “Mary’s Meals”, die in 17 Ländern Schulspeisungsprogramme durchführt.
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