Wahre und falsche Propheten
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Quelle
“Dienst an Glaube und Recht”
Online Predigt: Wie kann man den wahren Christus von falschen Christi unterscheiden (bibel-de.org)
31.7.2011
Wahre und falsche Propheten – Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Geliebte im Herrn!
Das heutige Evangelium ist den falschen Propheten gewidmet. Um zu erkennen, wer ein falscher Prophet ist, muss man wissen, wer ein wahrer Prophet ist. Propheten gab es im Alten wie im Neuen Bunde. Propheten sind immer charismatische Gottesboten; sie werden von Gott berufen. Der Gott des Alten Bundes, mit Namen Jahwe, belegt sie mit Beschlag und bereitet sie für ihren Dienst. Ihr Amt ruht also nicht auf einem Beruf, den sie wählen, sondern auf der Berufung, die Gott ihnen schenkt. Sie drängen sich nicht zu ihrem Amt. Im Gegenteil: sie suchen ihm zu entfliehen – wie Jonas. Sie fürchten sich vor dem Auftrag Gottes, und sie ringen mit Gott, um sich dann schließlich doch seinem Willen zu beugen. Das ist das Wahrheitskriterium der echten Propheten.
An die Propheten ergeht Gottes Wort. Sie haben Aufträge im Namen Gottes auszurichten. Sie treten als Heils- und als Unheilspropheten auf. Als Heilspropheten verkünden sie die segensreiche Hand Gottes, als Unheilspropheten seine strafende Hand. Sie deuten die Geschehnisse in Natur und Geschichte im Lichte Gottes. Oft lenken sie den Blick aus der Gegenwart in die Zukunft, in die Heilszukunft am Ende der Tage. Wenn sie zur Tagespolitik Stellung nehmen, und das tun sie auch, dann geschieht das aus dem Anspruch des überzeitlich gültigen Heilsplans Gottes. Kennzeichen des echten Propheten ist, dass er den Willen Gottes in seiner geschichtlichen Stunde erkennt und unbeirrt für die Belange Gottes eintritt. Das können nur Männer, die wirklich von Gott erfüllt sind, und das waren die Propheten. Sie sind von der Wirklichkeit und von der Majestät Gottes gleichsam durchdrungen. Sie verkünden Gott als den sittlich erhabenen, den heiligen, den unumschränkten Herrn aller Zeiten und aller Völker.
Die Propheten haben eine anspruchsvolle Predigt, denn sie fordern viel von den Menschen. Sie verlangen das, was Gott von ihnen getan wissen will. Sie fordern vor allem eine unbedingte Hinkehr zu Gott. In der Zeit des religiösen und sittlichen Niederganges reden sie als die unerschrockenen Verteidiger der Rechte und des Gerichtes Gottes!
Die Propheten sind Kämpfer. Sie führen einen dreifachen Kampf. Einmal sind sie religiöse Kämpfer. Sie kämpfen gegen die fremden Götter für die alleinige Verehrung Jahwes, des Gottes des Alten Testamentes. Sie wenden sich gegen die Vermischung mit fremden Kulten, gegen den Synkretismus. Sie nehmen auch Stellung gegen die Überschätzung des äußeren Gottesdienstes, des äußerlichen Gottesdienstes zugunsten des wahren, inneren Gottesdienstes. Der zweite Kampf der Propheten gilt dem moralischen Niedergang. Sie nehmen Stellung gegen die sittliche Verwilderung ihrer Zeit. Sie bringen Gottes Anspruch über den Menschen zu Gehör. Sie wenden sich gegen Eigennutz und Unsittlichkeit. Sie verkünden Gottes Absichten über dem Einzelmenschen und über den Gemeinschaften, wie der Ehe und dem Volk. Die Propheten haben auch, im Alten Bunde jedenfalls, eine politische Aufgabe gehabt und einen politischen Kampf geführt. Sie wandten sich gegen die falsche Bündnispolitik, die die Könige betrieben. Sie fürchteten von dem Zusammengehen mit heidnischen Mächten eine Vermischung mit der falschen Religion. Ja, sie fürchteten den Abfall zu der fremden Religion, wie es ja oft genug auch in der Geschichte Israels der Fall gewesen ist. Dieser Kampf der Propheten gilt der Rettung des Volkes vor dem unausweichlichen Gericht Gottes. Er gilt auch der Bereitung des heiligen Restes, der übrig bleiben wird, wenn alles in Unsittlichkeit versunken ist, des heiligen Restes als des Trägers des kommenden Heiles. Ihre schönste Aufgabe ist, hinzuweisen auf das Erscheinen eines Retters. Die Propheten sind messianische Künder. Sie halten die Hoffnung wach auf den Heiland, auf den Erlöser, der einmal kommen wird.
Wegen ihrer Wahrhaftigkeit und wegen ihrer Ermahnungen, wegen ihrer Ankündigung von Unheil und Strafe und Gericht sind die Propheten unbeliebt. Man peitscht sie aus, man bestraft sie, man tötet sie, wie zuletzt den Propheten Johannes den Täufer. Er wurde getötet, weil er prophetisch verkündet hatte: „Es ist dir nicht erlaubt, die Frau deines Bruders zu haben.“ Die wirklichen, die echten Propheten machen sich unweigerlich unbeliebt.
Auch in der christlichen Kirche der Urzeit gab es Propheten. Sie werden neben den Aposteln und Lehrern genannt. Die Propheten des Neuen Bundes werden ebenfalls von Gott berufen. Ihre Funktion in der Gemeinde beruht auf dem Besitz des Heiligen Geistes. Was sie sagen, das wird ihnen eingegeben. Ihre Worte beziehen sich auf die Zukunft oder auch auf die Gegenwart. Sie kennen die Geheimnisse Gottes. Sie spenden Trost, sie mahnen, sie warnen. Sie sagen das, was die Stunde verlangt. Die Propheten dienen dem Aufbau der Gemeinde. Im Laufe der Kirchengeschichte hat Gott immer wieder prophetische Männer und Frauen erwirkt. Einer in unserer Zeit war der Fuldaer Bischof Johannes Dyba.
Das Alte Testament wie das Neue Testament kennen aber auch falsche Propheten. Falsche Propheten sind Personen, die behaupten, Propheten zu sein, obwohl sie es nicht sind. Die falschen Propheten sind Orakelpropheten, Hofpropheten, wie sie die Heilige Schrift nennt. Sie reden um Geldes willen dem Volk nach dem Sinne. Sie verkünden Heil, wo kein Heil ist. Beim Propheten Jeremias heißt es: „Die Propheten lieben den Betrug. Sie sagen, es ist Friede, und es ist doch kein Friede.“
Maßstab für den echten Propheten ist die Übereinstimmung mit dem Glauben. Ein Prophet muss lehren, was der Glaube gebietet. Er muss sich zu Christus bekennen. Er muss die Art des Herrn an sich haben. Und deswegen mahnt der Apostel Johannes: „Trauet nicht jedem Geiste, sondern prüfet die Geister, ob sie aus Gott sind, denn viele falsche Propheten sind in die Welt ausgegangen. Daran erkennt man den Geist Gottes: Jeder Geist, der bekennt, dass Jesus Christus im Fleische gekommen ist, der ist aus Gott. Jeder, der Jesus nicht bekennt, ist nicht aus Gott.“
Nun treten aber falsche Propheten auf, die äußerlich gesehen auch Christus bekennen. Da gibt es ein zweites Kriterium, um sie zu durchschauen, nämlich: man muss auf ihren Wandel achten. „An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.“ Was von ihnen ausgeht, was sie bewirken, das ist ein Kriterium für die Unterscheidung der Geister, die notwendig ist, um den echten vom falschen Propheten zu unterscheiden. Und falsche Propheten sind schon in der Urzeit der Kirche aufgetreten. Der heilige Petrus schreibt in seinem zweiten Briefe: „Es gibt falsche Propheten und falsche Lehrer. Sie führen verderbliche Irrlehren ein, weil sie den Herrn, der sie erkauft hat, verleugnen.“ Und der Herr selber hat es ja vorherverkündet: „Es werden falsche Propheten und falsche Messiasse auftreten und Zeichen und Wunder wirken, Scheinzeichen, Scheinwunder, um, wenn es möglich ist, auch die Auserwählten in den Irrtum zu führen. Seht, ich habe es euch vorhergesagt!“
Die Art der falschen Propheten wird vom Herrn beschrieben. Es sind Wölfe in Schafskleidern. Was ist der Wolf? Der Wolf ist die einzige Gefahr für die Schafherden Galiläas. Er dringt in die Herde ein, er jagt sie, er reißt sie, er tötet sie, alles zum eigenen Nutzen. Das ist die Art des Wolfes. Und warum legt er Schafskleider an? Das Schaf ist ein harmloses, gutartiges Tier. Vor ihm braucht man sich nicht zu fürchten. Und wenn der Wolf in Schafskleidern kommt, dann erweckt er den Anschein, man kann ihm trauen, man braucht sich nicht vor ihm in acht zu nehmen.
Jetzt aber, meine lieben Freunde, die entscheidende Frage: Gibt es auch heute falsche Propheten? Wer sind sie, die in Schafskleidern daherkommen, inwendig aber reißende Wölfe sind? Ganz allgemein ist zu sagen: Falsche Propheten sind jene, die erklären, die Kirche müsse sich an die Welt anpassen, sie müsse mit der Zeit gehen, also sie müsse den katholischen Glauben abbauen und vor allem die Sittenlehre der Kirche ändern. Das sind die falschen Propheten, von Alois Glück in München angefangen bis zu den Memorandisten von Kirche 2011. Mit diesen falschen Propheten möchte ich mich heute beschäftigen, meine lieben Freunde. Was fordern diese Memorandisten, 311 Theologen, 311. Für schlechte Sachen kriegt man immer eine Mehrheit zusammen. Sie fordern erstens die Änderung der kirchlichen Strukturen. Es brauche mehr synodale Strukturen auf allen Ebenen, also mehr Räte, mehr Gremien, Foren, Zentralkomitees. Es zeugt von der Verblendung dieser falschen Propheten, dass sie der Kirche aufhelfen wollen mit derartigen Mätzchen. Eine solche Forderung ist geradezu eine Aufforderung zum Selbstmord. Die hier vorgestellte Rätekirche der Zukunft macht die Kirche zu einem Schilfrohr, das von den Meinungen der Mehrheit hin und her getrieben wird, macht die Amtsträger der Kirche zu Angestellten von Versammlungen. Das Memorandum dieser 311 zielt auf eine andere Kirche! Sie wollen den hierarchischen Organismus durch einen Debattierklub ersetzen. Was die Memorandisten wollen, ist nicht die Kirche Jesu Christi. Er hat gewußt, weshalb er seiner Gründung ein Lehramt einstiftete und nicht die Herrschaft von Mehrheitsmeinungen aufgerichtet hat. Wer Abstimmungen in der Kirche organisieren will, der ist sich gewiß, dass sich stets eine satte Mehrheit für die bequeme Meinung ergibt. Wenn Wesen und Wirken von Mehrheitsmeinungen abhingen, wäre die Wahrheit und die Gnade in der Kirche längst zugrunde gegangen.
Die Memorandisten fordern zweitens, die Gläubigen sollen an der Bestellung der Bischöfe und der Pfarrer beteiligt werden. Was wäre die Folge dieser Beteiligung, meine lieben Freunde? Gewählt wird, wer die Religion am billigsten macht. Gewählt wird, wer sich am besten darzustellen vermag. Gewählt wird, wer den Menschen nach dem Mund redet. Wenn es auf Mehrheitsmeinungen ankäme, wäre Ketteler niemals Bischof von Mainz geworden. Wenn es auf die Mehrheitsmeinung ankäme, hätten wir auf den deutschen Bischofsstühlen lauter Lehmänner. Ich meine, einer reicht uns! Wenn die Gemeinden die Pfarrer wählen könnten, dann wäre der heilige Johannes Vianney niemals Pfarrer von Ars geworden, und Bernhard Lichtenberg wäre niemals Dompfarrer in Berlin geworden, denn sie waren zu streng. Die Mehrheit der Leute will bequeme Seelsorger.
Drittens: Die Memorandisten haben auch Forderungen an den Gottesdienst der Kirche. Die Liturgie soll noch mehr als bisher dazu dienen, ein Spiegelbild des Alltagslebens zu werden. Ich habe hier den Text dieses Papiers. In der Liturgie sollen „Erfahrungen und Ausdrucksformen der Gegenwart“ Platz finden. Ein Spiegel des Alltagslebens soll sie werden, ein Mittel der Selbstdarstellung. Das heißt, Liturgie wird veränderlich nach den Vorstellungen der Teilnehmer. Das Memorandum weiß offenbar nicht mehr, was Liturgie ist. Liturgie ist das Kommen des Himmels auf die Erde. Liturgie ist Berührung des Menschen durch Gott. Liturgie ist keine Spielwiese für Wichtigtuer. Liturgie ist der Aufbruch aus dieser Welt und die Hinkehr zu Gott.
Die Memorandisten fordern viertens Gewissensfreiheit. Ich kann nicht sehen, wo sie fehlt oder bedroht ist. Jeder Christ kann jederzeit die Kirche verlassen, wenn sie ihm nicht paßt, und viele tun es ja. Gewissensfreiheit besagt aber nicht, dass jeder machen kann, was er will unter Mißachtung der Gebote Gottes und der Gesetze der Kirche. Gott entläßt niemanden aus seiner Bindung, auch wenn er ein falsches Gewissen hat. Die Kirche hat die unaufgebbare Verpflichtung, die Menschen zu Gott zu führen. Sie bindet die Gewissen, das ist ihre Aufgabe. In der Kirche versammeln sich die, denen das Gewissen gebietet, in dieser Kirche zu sein und zu bleiben. Gewissensfreiheit kann nicht darin bestehen, in der Kirche gegen die Kirche zu arbeiten, wie es die Memorandisten tun. Es muss in der Kirche Freiheit geben, aber Freiheit im Rahmen von Glaube und Recht, Freiheit zur Verwirklichung der Sendung der Kirche, Freiheit zum Aufbau des Reiches Gottes. Diese Freiheit muss es geben. Auch Freiheit der Lehre, aber nicht Freiheit für die Irrlehre. Jede Freiheit hat ihre Grenze an der Wahrheit. Wer im Namen des Gewissens Freiheit gegen die Lehre und Ordnung der Kirche fordert, der hat einen falschen Begriff des Gewissens. Das Gewissen, das die Memorandisten hier vorstellen, ist nicht die Empfangsstelle des Willens Gottes, sondern die Erhebung des eigenen Gutdünkens zum Maßstab des Handelns.
Fünftens stoßen sich die Memorandisten an der Sittenlehre der Kirche. Sie wollen – wie immer, wir wissen es ja – die Lehre über die geschlechtliche Sittlichkeit ändern Sie ist ihnen lästig, ist zu beschwerlich. Sie nennen das Befreiung von der „Bevormundung“ durch die Kirche. So war es immer, dass alle, die von der Kirche weggingen, Anstoß genommen haben an der Sittenlehre der Kirche. Sie wollen eine billigere Moral haben, also Freigabe der Empfängnisverhütung, Freigabe der Scheidung, Freigabe der Wiederverheiratung. Die Memorandisten wissen offenbar nicht mehr, dass es eine Moral gibt, die von Gott stammt, dass es moralische Dogmen gibt, die unumstößlich sind wie die Gesetze der Mathematik.
Zu den alten, bekannten Forderungen kommt eine neue, nämlich Zulassung aktiver homosexueller Betätigung – Zulassung aktiver homosexueller Betätigung. Ein widernatürliches Laster, eine himmelschreiende Sünde soll als erlaubt ausgegeben werden. Das ist der „Aufbruch“ der Memorandisten. Wir alle wissen, dass die Homosexualität der Heiligen Schrift widerspricht. „Habt keinen Umgang mit Unzüchtigen“, mahnt der Apostel, „Unzüchtige, Ehebrecher, Weichlinge und Knabenschänder werden das Reich Gottes nicht erben.“ Die Memorandisten fordern ein Ende des moralischen Rigorismus, also der sittlichen Strenge in der Kirche, die angeblich für die Verfehlungen von Kirchengliedern mit Kindern verantwortlich ist. Darauf hat der Spiegel-Journalist Matthias Matussek schon die Antwort gegeben. „Sollte“, so schreib er, „die moralische Sperre nicht eher noch viel rigoroser werden? Würden sich Pädophile mit einer weniger rigiden Moral eher dem Briefmarkensammeln zuwenden, als sich an Schutzbefohlenen auszutoben?“
Die Memorandisten wollen – wen wundert es? – sechstens Kommunionunwürdige zur Kommunion zulassen. Menschen, die in schwerer Sünde leben, im Zustand der schweren Sünde, wollen sie zum Tisch des Herrn führen. Sie haben offensichtlich vergessen, was der Apostel Paulus im 1. Korintherbrief schreibt: „Wer unwürdig das himmlische Brot ißt oder den Kelch trinkt, der ißt und trinkt sich das Gericht, denn er ist schuldig am Leibe und Blute des Herrn.“ Die Aufforderung, Unwürdige zuzulassen, ist eine Einladung zur Vergiftung. Es ist unbegreiflich, wie jemand meinen kann, dass die Normen dem Verhalten der Menschen angepaßt werden sollen, statt dass die Menschen sich den Normen anpassen. Das ist die totale Perversion der sittlichen Aufgabe der Kirche.
Die Memorandisten fordern, und das ist uns ja vertraut, siebtens die Aufhebung des Zölibats des Priesters. Sie wissen nicht mehr, wer der katholische Priester ist. Die Ehelosigkeit des katholischen Priesters steht in der Nachfolge des ehelosen Herrn Jesus Christus. Sie ist eine Opfergabe an den Herrn des Himmels und der Erde. Der Zölibat ist die Lebensform, die dem katholischen Priester angemessen ist. Er ist seinsmäßig seinem Herrn gleichförmig gemacht. Der nichtkatholische Religionsdiener braucht den Zölibat nicht, denn er ist nicht Jesus Christus ontologisch angenähert. Der Zölibat ist ein unaufgebbarer Bestandteil der Identität der katholischen Kirche.
Achtens fordern die Memorandisten die Weihe von Frauen zu Priestern. Auch diese Forderung kommt aus ihrer Unwissenheit. Sie wissen nicht, was ein Priester ist. Der Priester ist der Repräsentant des Logos, der auf Erden erschienen ist. Der Logos aber ist als Mann erschienen, und diese Tatsache ist für die Kirche des Logos maßgebend. Sie ist für die Kirche verbindlich. Die Zulassung von Frauen zum Priestertum hat die Heilige Schrift und die Überlieferung von 2000 Jahren gegen sich. Johannes Paul II. hat noch einmal abschließend und endgültig erklärt, dass die Kirche keine Vollmacht hat, Frauen zu Priestern zu weihen.
Meine lieben Freunde, die genannten Forderungen werden mit dem Hinweis auf den Priestermangel begründet. Der Priestermangel ist eine Tatsache, aber er wird nicht dadurch behoben, dass man verheiratete Männer und Frauen zu Priestern weiht, sondern indem das Wesen des katholischen Priestertums lichtvoll dargestellt und durch das Leben heiligmäßiger Priester anziehend gemacht wird. Es wird wieder Priesterin Fülle geben, wenn die Krise der Kirche überwunden ist.
Die falschen Propheten sind die Hauptverantwortlichen für die heutige Krise der Kirche. Das, was sie beklagen, haben sie selbst hervorgerufen. Die Unterzeichner sind die Hauptschuldigen für das, was wir heute in unserer Kirche erleben. Sie haben seit Jahrzehnten falsch gelehrt. Die Unsicherheit im Glauben ist von ihnen verursacht worden. Ihr Verhalten hat die skandalösen Zustände hervorgerufen, unter denen wir heute leiden.
Die Memorandisten ermangeln des rechten Glaubens und der rechten Moral. Sie haben sich von der Glaubens- und Sittenlehre der Kirche entfernt. In ihrer Hand wird das Evangelium zu einer Manövriermasse von Menschen. Das Memorandum ist ein Zeichen religiöser Dekadenz. Seine Unterzeichner haben nur ein Ziel: es sich und den Menschen bequem zu machen. Sie sind falsche Propheten, die die Spaltung der Kirche betreiben. Ihre Forderungen laufen darauf hinaus, dass sich die Kirche in Deutschland von der Papstkirche absondert. Sie bedienen die Abrißbirne gegen die Kirche. Sie wollen die Institutionen der Kirche niederreißen. Sie zerstören die katholische Identität. Sie wollen die Kirche ihres Wesens berauben. Sie wollen fort aus dem apostolischen Ursprung der Kirche. Sie sind Miesmacher, die eine miese Stimmung erzeugen. Sie verunglimpfen die Institution, die sie bezahlt. Sie verleugnen ihren Arbeitgeber, die Kirche.
Der bekannte Dominikanerprofessor in Trier, Wolfgang Ockenfels, schrieb über diese Memorandisten, es handele sich „um den grotesken Aufstand theologischer Zwerge, die sich als Koryphäen aufspielen“. Wahrhaftig, hier stehen theologische Zwerge gegen die Kirche auf. Hier wird die Selbstsäkularisierung der Kirche verlangt. Was sie treibt, ist der Wunsch nach Anpassung an den Protestantismus. Es ist ein Unverschämtheit, die Anpassung an den Protestantismus als Reform auszugeben. Mögen sie sich doch dem Protestantismus anschließen, wohin sie gehören. Es ist keine Schande, Protestant zu sein.
Der heilige Johannes sagt uns, wie wir diese falschen Propheten einzuschätzen haben: Die Memorandisten gehören nicht mehr zu uns. Sie haben sich von unserer Kirche verabschiedet. Von ihnen gilt das Wort des heiligen Johannes: „Sie sind aus unserer Mitte hervorgegangen, aber sie gehörten nicht zu uns. Hätten sie zu uns gehört, so wären sie bei uns geblieben.“
Amen.
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