Afrikamissionar Hans-Joachim Lohre wieder frei
Vor einem Jahr wurde der Pater aus dem Erzbischof Paderborn in Mali entführt. Nun berichten mehrere Medien über seine Freilassung
Quelle
Auch 2022 wurden zahlreiche Priester und Ordensleute entführt und getötet
Mali: Entführter Pater Hans-Joachim Lohre ist frei
D: Erleichterung über Freilassung von Missionar in Mali – Vatican News
27.11.2023
Meldung
Der am 20. November 2022 in Malis Hauptstadt Bamako entführte Afrikamissionar (Weiße Väter) Pater Hans-Joachim Lohre ist nach übereinstimmenden Medienberichten wieder frei. Lohre hatte rund 30 Jahre in Mali gelebt und stammt aus dem Erzbistum Paderborn. Die Pressestelle des Erzbistums konnte auf Anfrage der “Tagespost” die Freilassung weder bestätigen noch dementieren. “Bisher liegen uns keine gesicherten Informationen vor. Wir recherchieren auf verschiedenen Kanälen” hieß es.
Nach Angaben von Kardinal Jean Zerbo, Erzbischof von Bamako, der Hauptstadt des westafrikanischen Landes, sollte Lohre am 20. November des vergangenen Jahres um 8.30 Uhr die Sonntagsmesse in der christlichen Gemeinde von Kalaban-Coura feiern. Pater Hans-Joachim sei jedoch nicht zu dem Gottesdienst erschienen. Sein Auto wurde in der Nähe des von ihm geleiteten Instituts für christlich-islamische Bildung in Bamako gefunden, die Ermittler fanden später die abgetrennte Kreuz-Halskette des Priesters neben seinem Fahrzeug. Die Tür des Wagens war offen, und auf dem Boden waren Fußspuren, als hätte jemand gekämpft, hieß es damals. Lohre war offenbar von der islamistischen Terrorgruppe Dschamaat Nusrat al-Islam wal-Muslimin entführt worden, die Al-Kaida nahesteht.
Einsatz für Dialog zwischen Muslimen und Christen
Als Leiter des Instituts für christlich-islamische Bildung organisierte Lohre regelmäßige Vortragsreihen, die einen Dialog zwischen Muslimen und Christen anregen sollen. Ziel sei es, mit Menschen unterschiedlicher Religionen ins Gespräch zu kommen, Vorurteile abzubauen und Beziehungen zu knüpfen. Die malische Bischofskonferenz hatte den aus Hövelhof in Ostwestfalen stammenden Missionar zum Generalsekretär für den christlich-islamischen Dialog ernannt.
In Mali operieren mehrere dschihadistische Gruppen, die in der Vergangenheit für mehrere Entführungen von Ausländern verantwortlich waren. Eine von ihnen war etwa die Ordensschwester Gloria Cecilia Narváez, eine kolumbianische Missionarin. Sie war am 7. Februar 2017 in der Nähe von Koutiala in Mali entführt worden und wurde am 9. Oktober 2021 freigelassen.
DT/chp
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