Liechtensteiner Bischof Wolfgang Haas wird 75

Liechtensteiner Bischof Wolfgang Haas wird 75 – FSSPX.Actualités / FSSPX.News

Quelle
Liechtenstein (8. September 1985) | Johannes Paul II. (vatican.va)
Papstbesuche in der Schweiz und in Liechtenstein – Wikipedia
Kardinal Matthäus Schiner – Das Schlachtross des Papstes | Doku | SRF Dok – YouTube
Étienne Marilley – Wikipedia
Gaspard Mermillod – Wikipedia

9. August 2023

Wolfgang Haas, seit 1997 Erzbischof von Vaduz in Liechtenstein und zuvor Bischof von Chur, wurde am 7. August 2023 75 Jahre alt. Damit erreichte er das Alter, in welchem ein Bischof normalerweise dem Papst seinen Rücktritt erklärt. Dem Papst steht es allerdings frei, diesen Rücktritt anzunehmen oder abzulehnen und somit die Präsenz eines Bischofs an der Spitze seiner Diözese zu verlängern.

Auf Wunsch des damaligen Bischofs von Chur, Johannes Vonderach, wurde Haas 1988 von Papst Johannes Paul II. zum Bischofskoadjutor ernannt. Dieses Amt war verbunden mit dem Recht der direkten Nachfolge, wie es normalerweise bei einem Bischofskoadjutor der Fall ist. Damit schob der Papst zumindest für dieses Mal die Möglichkeit der Chorherren der Diözese Chur beiseite, ihren Bischof zu wählen. Einzige Bedingung: Der nachfolgende Bischofskoadjutor auf den Bischofsitz musste von Rom akzeptiert werden. 

Die konservativen Positionen von Bischof Haas waren in einer Diözese, in der viele Gläubige fast schon protestantisch erscheinen, sehr unangenehm aufgefallen. Die Reaktionen blieben nicht aus, sie steigerten sich hin bis zur offenen Rebellion. Das sah dann so aus: Am 22. Mai 1988, dem Tag seiner Amtseinhebung legten sich einige hundert Menschen vor den Eingang der Kathedrale auf den Boden, die Anwesenden waren also gezwungen, über die liegenden Körper zu steigen. Aber es ging noch weiter, denn nachdem er die Leitung der Diözese übernommen hatte, weigerten sich die Gläubigen im Kanton Zürich, dem Bischof den Kirchensteuerbetrag zu zahlen. Das Geld wurde vielmehr auf ein Konto überwiesen, auf das der Diözesanhirte keinen Zugriff hatte. Es sollte erst dem Nachfolger von Bischof Haas zurückgegeben werden. Schließlich beschloss Rom, das Fürstentum Liechtenstein, das damals zur Diözese Chur gehörte, abzutrennen und Erzbischof Haas als Erzbischof von Vaduz einzusetzen, der direkt Rom unterstand. Der Bischof, der eine Diözese mit mehr als 300 Priestern verwaltete, fand sich plötzlich an der Spitze einer wesentlich kleineren Struktur wieder, die nur noch etwa 30 Priester umfasste. Der Bischof und Prinz Hans Adam II. von Liechtenstein wurden erst im letzten Moment von dem Schritt in Kenntnis gesetzt. Doch auch in dieser Situation zeigte sich Bischof Haas weiterhin unbeirrbar. An dem von Papst Franziskus initiierten synodalen Prozess nahm er beispielsweise nicht teil.

Könnte die Erzdiözese Vaduz aufgelöst werden?

Eine brisante Frage, denn obwohl die Diözese eigens für Bischof Haas geschaffen wurde, könnte sie dennoch nun mit der Diözese Chur vereinigt werden. Möglich wäre aber auch die Beibehaltung der derzeitigen Situation. In Liechtenstein werden “einige Anzeichen” hervorgehoben, die darauf hindeuten, dass der Heilige Stuhl die Erzdiözese erhalten möchte. Doch weder der Apostolische Nuntius noch die Regierung haben die Öffentlichkeit bislang über die Zukunft der Erzdiözese Vaduz informiert. 

Einige Kommentatoren sehen in der Erzdiözese Vaduz einen idealen Posten für Erzbischof Georg Gänswein, den ehemaligen Präfekten des Päpstlichen Hauses, der von Papst Franziskus ohne Mandat in seine Heimatdiözese Freiburg im Breisgau zurückgeschickt wurde.

(Quellen: cath.ch/Wikipedia – FSSPX.Actualités)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Die drei Säulen der röm. kath. Kirche

monstranz maria papst-franziskus

Archiv

Empfehlung

Ausgewählte Artikel