Barbaratag – Gedenktag der Hl. Barbara *UPDATE
Tradition: Kirschzweige am Barbaratag – Ein alter Brauch
Hl. Barbara
Kirschzweige am Barbaratag – Ein alter Brauch
Tag der heiligen Barbara: Warum wir im Dezember einen Kirschzweig abschneiden sollen
St. Barbara
Blühende Zweige in der Adventszeit sind seit Jahrhunderten Brauch. Zum Barbaratag werden Zweige geschnitten, die, wenn sie zu Weihnachten erblühen, Besonderes verheissen.
Seit Jahrhunderten ist es Brauch, am 4. Dezember, dem Barbaratag, einen Kirschzweig zu schneiden und ins Wasser zu stellen. Blüht er Weihnachten, dann soll das Glück fürs nächste Jahr verheissen.
Wenn Sie den Zweig geschnitten haben, dann legen Sie ihn über Nacht in lauwarmes Wasser, am besten in die Badewanne. Am nächsten Tag stellen Sie die Zweige in eine Vase und geben jeden Tag frisches Wasser hinein. Dann blühen die Kirschzweige meist auch Weihnachten. Allerdings sollten Sie drauf achten, dass die Zweige mindestens einen Monat unter 10 Grad erlebt haben müssen, um die Blühhemmstoffe abzubauen.
Blüht der Kirschzweig zu Weihnachten, soll das Glück fürs nächste Jahr verheissen.
Zwei Dinge sind ganz typisch für den Kirschbaum: seine glänzende, silbrig und rotbraun schimmernde Borke, die sich in Querstreifen ablöst, und die dichte Schar von Knospen am Ende eines Triebes. Daran lassen sich Kirschbäume auch im Winter gut erkennen.
Kirschen wachsen häufig an Hängen oder auf Hochebenen, wo sich im Frühjahr keine Kaltluft stauen kann. Sie sind sehr empfindlich gegen Spätfröste, weil sie oft schon im April blühen, kurz vor ihrem Laubaustrieb. Verbreitet ist der Kirschbaum rund um die Erde, aber in keinem Land wird er so verehrt wie in Japan. Seit 1.000 Jahren wird dort die Zeit der Blüte gefeiert. Mit Reiswein und Lackkästchen voller Speisen zog das Volk früher vor die Stadt, um die blühenden Bergwälder zu bewundern. Heute schliessen ganze Betriebe und die Menschen fahren mit Expresszügen in die Kirschblütengegenden, um zu picknicken und zu feiern. Die hierzulande gezüchteten Süsskirschensorten stammen alle von der heimischen Vogelkirsche ab.
Doch die allerersten veredelten Früchte kamen von Kleinasien nach Europa: Der römische Feldherr Lucullus hatte im Jahr 74 vor Christus grosse saftige Süsskirschen mitgebracht – als seine beste Kriegsbeute aus der eroberten Stadt Kerasos. Seine militärischen Errungenschaften sind heute vergessen, doch die Edelkirsche hat ihn als Feinschmecker in die Geschichte eingehen lassen.
Die Römer benannten die Kirsche “cerasus” – nach der Stadt Kerasos. Davon leiteten die Franzosen “cerise” ab, die Engländer “cherry”, die Germanen “kirsa”. Später hiess sie bei uns “Kersbeere”, dann “Kersche” und seit etwa 500 Jahren gibt es den Namen “Kirsche”.
Heilkraft, Geister und Heiratsorakel
Doch nicht nur die Früchte werden geschätzt. Zu Grossmutters Zeiten kamen die Blätter mit in die Hausteemischung und zu den Gurken in den Einlegetopf. Der Aufguss der getrockneten Stiele der Kirschen galt als schleimlösend und noch heute werden sie den Entfettungstees beigemischt. Die grösste Heilkraft sprach man aber dem Kirschgummi oder Katzengold zu. Das Harz in Wein aufgelöst, ergab einen vortrefflichen Hustentrank. Bei Mondlicht allerdings hielt man sich besser nicht unterm Kirschbaum auf, denn dort, so hiess es, würden Geister und verdächtige Gestalten ihr Unwesen treiben.
Die Kirschblüten dienten früher auch als Heiratsorakel: Jedes heiratsfähige Mädchen (im bäuerlichen Haushalt) versah ihren Zweig mit einem Zettel mit dem Namen ihres Verehrers. Diejenige, deren Zweig Weihnachten zuerst blühte, sollte im folgenden Jahr als Braut weggeführt werden.
Verbreitet waren auch die Kirschkernsäckchen als Bettwärmer. In keinem Haushalt durfte zur Zeit der Kirschkernernte ein Spucknapf für die Kerne fehlen. Diese wurden nämlich akribisch gesammelt, ausgekocht, getrocknet und in kleine Leinenbeutel genäht. Kamen die kalten Winternächte, heizte man sie am Ofen auf und legte sie in die frostigen Betten.
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