Eine Herde ohne Hirte ist Gefahr ausgesetzt
Predigt: 4. Sonntag der Osterzeit C 2022 – ‘Gut Hirt-Sonntag
“Die heiligen Weihen ruhen auf einem festen christologischen Grund”
4. Sonntag der Osterzeit C (08.05.2022)
L1: Apg 13,14.43b-52; L2: Offb 7,9.14b-17; Ev: Joh 10,27-30
Josef Spindelböck
Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!
heute am Muttertag feiern wir zugleich den Sonntag des Guten Hirten sowie den Weltgebetstag für geistliche Berufungen.
Wir sind als Getaufte und Gefirmte dem besonderen Schutz Jesu Christi, des Guten Hirten, anvertraut. Er selbst ist mit einem Bildwort zugleich das Lamm Gottes, das hinwegnimmt die Sünde der Welt. Das heisst aber, er hat sein Leben im Tod am Kreuz für uns alle hingegeben.
Einen solchen Hirten unseres Lebens brauchen wir, denn einzig Gott der Vater vermag uns im Heiligen Geist durch seinen Sohn Jesus Christus wirksam vor allem Bösen beschützen.
Dort, wo der gute Hirte mit dem Einsatz und der Hingabe des eigenen Leben über das Wohl seiner Herde wacht, ist diese in Sicherheit. Eine Herde ist ohne den Hirten der Gefahr ausgesetzt. Der Hirte mit seinem Stock und ein guter Hirtenhund verhindern, dass der Wolf oder irgendein wildes Tier Einbrechen und die Herde verunsichern und im Extremfall zerstreuen.
Wir können sagen, dass im Fall der getauften Christen die Gefahr darin liegt, in die Sünden des Alten und unerlösten Menschen zurückzufallen und so den Status der Erlöstheit zu verlieren. Wir selber können noch so wachsam sein – die Gefahren für Leib und Seele gibt es tatsächlich, und die eigene Kraft reicht dann im Extremfall doch nicht aus, um Gott und seiner Liebe treu zu bleiben. Wie gut ist es da, dass wir einen Guten Hirten haben, der uns wirklich liebt und schützt!
Lässt sich nicht auch die Liebe einer Mutter damit vergleichen? Sie ist doch bereit, für ihre Lieben das Leben einzusetzen! Wieviele Opfer und Mühen nehmen unsere Frauen und Mütter auf sich, damit die Kinder beschützt und behütet sind. Solche Frauen sind wie Gute Hirtinnen, und ganz sicher stehe der liebe Gott ihnen bei und stärkt sie in ihrem Dienst und ihrer Aufgabe.
In dieser heiligen Messe danken wir Christus, dem Guten Hirten, und bitten ihn um seinen Segen.
Wir beten für alle, die in irgendeiner Weise einen Hirtendienst für ihre Mitmenschen ausüben. Gott möge uns gute Hirten nach dem Herzen Jesu schenken. Hier beten wir besonders um gute Priester. Fünf Männer aus der Diözese St. Pölten empfangen heuer das Sakrament der Priesterweihe.
Die Gottesmutter Maria und ihr jungfräulicher Gemahl, der heilige Josef, stehen uns bei mit ihrer Fürbitte!
Amen.
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