Wer ist die Jungfrau von Chiquinquirá?

“Unsere Liebe Frau vom Rosenkranz von Chiquinquirá”: Unter diesem Titel wird die Muttergottes in den nördlichen Anden verehrt

Quelle
Rosenkranz Basilika Chiquinquirá
Kolumbien 1986 – Papst Johannes Paul II.
Eucharistiefeier im Park “Juan Pablo II” in Chiquinquirá
Kolumbianisches Marienbild in Vatikan-Gärten

Von der CNA Deutsch Redaktion

Bogota, 17. August 2017 (CNA Deutsch)

“Unsere Liebe Frau vom Rosenkranz von Chiquinquirá”: Unter diesem Titel wird die Muttergottes in den nördlichen Anden verehrt. Zum Besuch von Papst Franziskus wird das Gnadenbild per Hubschrauber aus den Anden nach Bogota gebracht. Wer aber ist die Jungfrau von Chiquinquirá?

Rund 2,500 Meter über dem Meeresspiegel, im Hochland der Anden, liegt die kolumbianische Stadt Chiquinquira. Hier steht die Basilika, in der das Gnadenbild aus dem 16. Jahrhundert zu Hause ist.

Das Gnadenbild der Jungfrau von Chiquinquirá ist der Grund, warum für viele Kolumbianer dieser Ort die religiöse Hauptstadt des Landes ist – und für viele Gläubige weit darüber hinaus ein wichtiger Wallfahrtsort. Tausende Pilger kommen an jedem Sonntag zu Prozessionen und zur Feier der heiligen Messe.

Unsere Liebe Frau von Chiquinquirá ist Schutzpatronin Kolumbiens, des venezolanischen Bundestaates Zulia, und der peruanischen Stadt Caraz.

Im Mittelpunkt des Kunstwerks steht, gut einen Meter gross, die Jungfrau vom Rosenkranz. Sie blickt zu ihrer linken Seite, im Arm das Jesuskind. Auf Ihrem Gesicht spielt ein zartes Lächeln. Ein weisser Schleier bedeckt ihr Haar, und über ihr rosa-farbenes Kleid trägt sie einen himmelblauen Mantel. Mit dem kleinen Finger der linken Hand hält sie einen Rosenkranz, in ihrer rechten Hand trägt sie ein Szepter.

Zu ihrer rechten Seite steht der heilige Antonius von Padua, und zu ihrer linken der heilige Apostel Andreas. Es sind die Patrone des Kolonisten Antonio de Santana, der das Gemälde in Auftrag gab, und des Dominikanerpaters Andres Jadaque, der dessen Anfertigung durch den Maler Alonso de Narváez arrangiert hatte.

Das Wunder der Wiederherstellung

Wer die Gestalten aus nächster Nähe betrachtet, sieht sie verschwommen – aus der Ferne sind sie jedoch scharf gezeichnet.

Gemalt wurde das Bild um das Jahr 1560, auf von Ureinwohnern gewobenen Baumwollstoff — mit Farben, die aus Pflanzen und Mineralstoffen der Region gewonnen wurden.

Die – nach jahrelanger schlechter Unterbringung – schwer beschädigte Darstellung Unserer lieben Frau vom Rosenkranz verblieb 1577 in einer verlassenen Kapelle. Dort fand sie eine fromme Frau aus dem spanischen Sevilla namens Maria Ramos, acht Jahre später.

Der Tradition zufolge wurde das Gemälde am 26. Dezember 1586 durch ein Wunder repariert: Die Kratzer und Löcher im Kunstwerk schlossen sich, und wurden mit Farbe und Licht überzogen.

Im Jahr 1986 wurde das Bild technisch untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass der grösste Schaden in den letzten 50 Jahren vor seiner Untersuchung durch die permanente Bestrahlung mit elektrischem Licht angerichtet worden war. Zudem hatten über Jahrhunderte abertausend Pilgerhände das ungeschützte Gemälde berührt – erst seit 1897 wurde der dünne Baumwollstoff des Bildes durch eine Glasscheibe geschützt.

Krönung durch die Päpste

Der heilige Papst Pius X. autorisierte die kanonische Krönung des Gnadenbildes am 9. Januar 1910. Am 9. Juni 1919 wurde sie von Papst Benedikt XV. gekrönt. Der heilige Papst Johannes Paul II. besuchte das Heiligtum am 3. Juli 1986, und betete zu Füssen der Muttergottes für Frieden.

Der Festtag Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz von Chiquinquira ist daher der Tag ihrer eigentlichen Krönung, der 9. Juli.

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