Myanmar – Katholische Laien
Myanmar – Katholische Laien: Trotz aller Schwierigkeiten setzen sie ihren Dienst fort
Quelle
Die Apostel von Schwenikone
Naypyidaw
Geschichte Myanmars
Myitkyina, Fidesdienst, 10. Juli 2021
Das Evangelium “bis ans Ende der Welt” bringen: dieses Ziel verfolgt der 72-jährige Katechet John NgwaZar Dee, der seit 50 Jahren im Laienamt aktiv ist. John NgwaZar Dee ist der erste Katechet des indigenen Stammes der Lisu in der Diözese Myitkyina im Bundesstaat Kachin im Norden Myanmars. Als der erste Missionar Zang Yaw in der abgelegenen Region im Gebiet der heutigen Pfarrei Putao in der Diözese Myitkyina ankam, die von Angehörigen des Volkes der Lisu und Rawang bewohnt ist, begann er, das Evangelium vorzulesen und über die Erlösung zu sprechen, die Christus Jesus schenkt, und wandte sich damit an Menschen, die noch nie von ihm gehört hatten. Um das Dorf zu erreichen, muss man 15 Tage auf unwegsamen Pfaden wandern. Der Pfarrer der Kirche von Putao schafft es deshalb nur selten, diese unzugänglichen Gebiete zu erreichen, oft nur einmal im Jahr. Aber trotz der Entfernung besuchte der Katechet John NgwaZar Dee, als er noch jünger war, das Dorf 14 Mal, um den Samen des Evangeliums auszusäen. Dank seines missionarischen Eifers und seines beispielhaften Lebens, weckte er bei fast allen Einwohner des Dorfes und der Nachbardörfer, angezogen von der Botschaft und Gestalt Christi, den Wunsch sich taufen zu lassen und nahmen den katholischen Glauben an.
Der Katechet berichtet, dass er von 1969 bis 1970 mit anderen jungen Leuten das Ausbildungsinstitut für Katecheten besuchte, das von den Missionaren des heiligen Columban geleitet wurde. “Es war eine harte und schwierige Reise, und einige meiner Studienkameraden haben die Schule abgebrochen; es ist für uns Katecheten schwierig, Unterstützung zu finden, die unseren Lebensunterhalt gewährleistet”, betont er in seinem von der Diözese Myitkyina veröffentlichten Bericht. “Aber ich habe eine einfache Überzeugung: Wann immer ich in Schwierigkeiten bin, glaube ich, dass Gott bei mir ist und ich wende mich an ihn. Er ist meine Zuflucht”, sagt John und erzählt, wie in schwierigen Zeiten weit verbreiteter Gewalt in Myanmar die pastoralen und katechetischen Aktivitäten fortgesetzt werden und wertvoll sind, weil sie den leidenden Menschen Trost und Hoffnung geben.
“Ich wiederhole mir oft die Worte des Jakobus: Wenn wir das Gute von Gott annehmen, warum sollten wir dann nicht auch das Böse annehmen?“ betont er. “Gott versorgt sein Volk und verlässt es nicht. Der Herr gibt mir Kraft. Ich arbeite nicht zum Lob der Menschen, sondern für das Reich Gottes. Die Leute loben dich manchmal und verachten dich manchmal. Aber der Herr ist treu, liebt und vergibt immer”, stellt er fest. Für die Gläubigen der ethnischen Gruppen der Lisu und Rewang ist John ein wichtiger Bezugspunkt. In seiner jahrelangen ständigen katechetischen Arbeit wollte er von ihnen nie einen Lohn: “Der Lohn wird mir vom Herrn gegeben. Ich besitze noch nicht einmal ein Haus. Das Haus, in dem ich jetzt wohne, gehört nicht mir, aber es ist mir egal, weil der Herr mit mir ist“, sagt er.
Sein Zeugnis ist auch für junge Menschen wertvoll. Junge Katholiken und Freiwillige suchen ihn auf und gehen mit ihm in abgelegene Dörfer, um Gesundheitserziehung, Bildung und pastorale Aktivitäten für die Menschen dort durchzuführen. Sie sind die sogenannten “Zetaman” oder “junge Evangelisierer”, die in der katholischen Kirche in Myanmar charakteristische Figuren sind: Diese jungen Freiwilligen erreichen abgelegene Dörfer, in unzugängliche Gebiete, in ländliche und bergige Gegenden und teilen für ein paar Tage das Leben der Gemeinschaft, verbringen viel Zeit mit den Kindern, in einer Präsenz aus Liebe, Freundschaft und einfachem Teilen des alltäglichen Lebens. Auf Nachfrage geben sie Zeugnis von ihrem Glauben, erzählen, wer sie sind und wie die Begegnung mit Jesus ihr Leben verändert hat.
In allen Diözesen Myanmars stehen solche “Zetaman” im Dienste der schwächsten und verlassensten Menschen und leisten einen dreijährigen Freiwilligendienst in der Mission.
(PA)
Fides 10/7/2021
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