Gaza: Auch Christen werden beschossen

Die massiven Angriffe der israelischen Luftwaffe auf den Gazastreifen haben auch Häuser christlicher Familien getroffen, die sich in der Nähe der katholischen Pfarrei der Heiligen Familie befinden

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Fidesdienst – Israelische Raketen treffen christliche Häuser in Gaza: Für Bischof Marcuzzo ist die israelische Antwort nicht “verhältnismässig”

Die massiven Angriffe der israelischen Luftwaffe auf den Gazastreifen haben auch Häuser christlicher Familien getroffen, die sich in der Nähe der katholischen Pfarrei der Heiligen Familie befinden. Dies bestätigte Bischof Giacinto-Boulos Marcuzzo, Patriarchalvikar des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem für Palästina und die Heilige Stadt, gegenüber dem vatikanischen Fides-Dienst.

Auch ein Kindergarten der Schwestern vom Rosenkranz sei beschädigt worden. Eine Bombe sei in der Nähe des Nonnenklosters in Gaza gefallen. Unter den mehr als einhundert Opfern seien auch Frauen und Kinder, so Bischof Marcuzzo. Er lade alle “eindringlich” dazu ein, “die Kette von Ereignissen und Provokationen, die die neue Gewalt im Heiligen Land entfesselt haben, nicht aus den Augen zu verlieren”. Dies sei der einzige Weg, “wenn wir wirklich Wege finden wollen, die Gewalt und das Vergiessen von unschuldigem Blut zu stoppen”, fügt der Patriarchalvikar an. Im Hintergrund von allem, erinnert der Patriarchalvikar, “steht der seit Jahrzehnten andauernde israelisch-palästinensische Konflikt und vor allem die israelische Besatzung der Palästinensergebiete“. Solange die Ursachen des Konflikts nicht angegangen und gelöst würden, reiche “immer ein Funke, um alles wieder in Gang zu setzen“. “Das haben wir schon bei der ersten und zweiten Intifada gesehen“, so Marcuzzo.

Der gegenwärtige Ausbruch von Gewalt – unterstreicht der Bischof – sei auf die Anhäufung einer Reihe von “unglücklichen Umständen” zurückzuführen, die die Spannungen rund um Jerusalem, den eigentlichen Kern des Konflikts, neu entfacht hätten. “Und wir dürfen nicht vergessen“, fügt Patriarchalvikar Marcuzzo hinzu, “die israelische Weigerung, die palästinensischen politischen Wahlen in Ost-Jerusalem abzuhalten, die am 22. Mai stattfinden sollten und genau aus diesem Grund verschoben wurden.“ Ein weiterer Faktor, der Anlass zu ernster Sorge gebe, seien die Zusammenstösse, die auch auf israelischem Gebiet zwischen Arabern und Juden zu verzeichnen seien.

Angesichts der Gewalt, “die wieder einmal das Herz Jerusalems und des Heiligen Landes zerreisst”, versuchten die Christen als Ortskirchen immer, “für den Frieden zu arbeiten“, schliesst Bischof Giacinto-Boulos Marcuzzo. Im Lande Jesu sei wieder einmal “ein Wunder nötig“, wie Sami el Yousef auf der Website des Patriarchats schrieb. Er ist Geschäftsführer des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem.

fides – mg, 15. Mai 2021

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