‘Tertio millennio adveniente’
” Jesus Christus ist derselbe Gestern, Heute…” – (Hebr 13, 8)
Vatikan: Apostolisches Schreiben ‘ tertio millennio adveniente: Papst Johannes Paul II. an die Bischöfe, Priester und Gläubigen zur Vorbereitung auf das Jubeljahr 2000
Tertio millennio adveniente
An die Bischöfe,
An die Priester und Diakone,
An die Ordensmänner und Ordensfrauen,
An die Laien
1. Während das dritte Jahrtausend neuer Zeitrechnung näherrückt, kommen uns unwillkürlich die Worte des Apostels Paulus in den Sinn: “Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau” (Gal 4,4). Die Fülle der Zeiten ist identisch mit dem Geheimnis der Fleischwerdung des Wortes, des mit dem Vater wesensgleichen Sohnes, und mit dem Geheimnis der Erlösung der Welt. Der hl. Paulus unterstreicht an dieser Stelle, dass der Sohn von einer Frau geboren wurde, unter dem Gesetz geboren und in die Welt gekommen ist, um alle freizukaufen, die unter dem Gesetz standen, damit sie die Sohnschaft erlangten. Und er fügt hinzu: “Weil ihr aber Söhne seid, sandte Gott den Geist seines Sohnes in unser Herz, den Geist, der ruft: Abba, Vater!” Wirklich tröstlich ist sein Schlusssatz: “Daher bist du nicht mehr Sklave, sondern Sohn; bist du aber Sohn, dann auch Erbe, Erbe durch Gott” (Gal 4 , 6-7).
Diese paulinische Darlegung des Inkarnationsgeheimnisses enthält die Offenbarung des Geheimnisses der Dreifaltigkeit und der Fortsetzung der Sendung des Sohnes in der Entsendung des Heiligen Geistes. Die Menschwerdung des Gottessohnes, seine Empfängnis, seine Geburt sind die Voraussetzung für die Aussendung des Heiligen Geistes. Der Text des hl. Paulus lässt so die Fülle des Geheimnisses der erlösenden Menschwerdung durch scheinen.
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