Offener Brief – September 2012 UPDATE

Offener Brief an die Unterzeichner der pfarrei-initiative.ch/”Aufruf zum Ungehorsam”

Gommiswald, September 2012

Glaube ist kein Ego-Trip, ist kein Speisen à la carte bei dem nur jeder das auswählt was ihm schmeckt: Glauben ist notwendigerweise das Ja zum ganzen und unverfälschten Glaubensgut der Kirche.
Walter Kardinal Brandmüller

Sehr geehrte Damen und Herren

Viele treugläubige Katholiken dürften schockiert sein und ebenso viele Steuerzahler verwundert, dass unsere Angestellten – nach eigenen Angaben –  “in vielen katholischen Pfarreien einen Alltag geschaffen haben, der nicht mehr den offiziellen Vorgaben der Kirche” entspricht.

Wundern dürften sie sich vor allem darüber, dass diese “selbstverständliche” und “bewährte Praxis” – der jahrelange eingestandene Ungehorsam gegen die eigene Kirche und so gesehen gegen die eigenen Gläubigen – im Namen des “Gebotes der Wahrhaftigkeit” nun mit einem neuen Verein legalisiert werden soll. Dass dazu weite Teile des Evangeliums und der Eucharistie mit 6 Worten simpel heruntergebrochen – “Gott mehr gehorchen als den Menschen” – werden sollen, scheint dazu ausreichend zu sein.

Ein solches Verhalten ist unfassbar. Rund um die Welt sind die Menschen auf der Strasse, viele brennen nieder und morden ziel- und wahllos, was ihnen vor die Augen gerät. Durch die bereits länger anhaltende Finanz- und Wirtschaftskrise und das allgemeine Unrecht, sowie die weitverbreitete Lügenkultur durch die sogenannte political correctness wird die Gesellschaft – auch in unserem Lande – zunehmend gereizt und gewaltbereit. Selbst unser 85-jähriger Papst riskiert sein Leben, um dem allem entgegenzutreten und zu retten, was noch zu retten ist. Mit einem Satz: Wir können Gott danken, wenn er uns wieder einmal vor einem 3. Weltkrieg verschont.

Und unsere Landeskirche? Sie führt im gleichen Zeitraum die Gläubigen an der Nase herum und zieht gegen Papst und Lehramt zu Felde. Jeder Mensch mit entsprechender Erfahrung weiss, wie viel Vorbereitung, Aufwand und Ressourcen die Gründung, der Aufbau und der Erhalt eines Vereins benötigen. Wer sich täglich intensiv mit dem Zustand der katholischen Kirche beschäftigt, kennt durch verschiedene Verbindungen den Zustand vieler unserer Pfarreien, der Pastoral und vor allem der Katechese, das heisst der Weitergabe des Glaubens an kommende Generationen in unserem Lande zuverlässig. Viele unserer Pfarreien sind gespalten. Viele unserer Gläubigen haben keine zusammenhängenden Vorstellungen vom Katholischsein mehr, weil die Schweizer Katholiken in den letzten Jahrzehnten mit keinen nennenswerten Informationen ihres Lehramtes mehr versorgt wurden. Andere haben sich aus den Pfarreien verabschiedet und besuchen irgendwo immer noch rege frequentierte Gottesdienste, die allerdings nur schwer ein Pfarreileben – der eigentliche Sinn der katholischen Kirche – aufkommen lassen. Der allergrösste Rest, interessiert sich nicht mehr für die eigene Kirche und nimmt dankbar jede offerierte “Legalisierung” der eigenen “Sünden” und wenn sie noch so schwerwiegend sind, in Empfang. Die Zehn Gebote werden etwa wie die Sakramente immer mehr zur freien Disposition gestellt. Wie ist das alles mit dem Evangelium Jesu Christi von Frieden und Freiheit für alle vereinbar? Hier findet kein Aufbau, sondern ein ganz trauriger Abbruch statt. Viele unserer über Generationen aufgebauten und gepflegten Glaubensgemeinschaften sind zerstört, die jahrhundertealten Gotteshäuser entleert. Vor Vielem, vor allem vor dem Grossangriff auf die Eucharistie wurde bereits vor Jahren gewarnt.

Im Namen Gottes und allen rechtgläubigen Katholiken bitte ich Sie, als Unterzeichner der obenerwähnten Aktion, kehren Sie um zur einen weltumspannenden katholischen Kirche und zum wahren Evangelium Jesu Christi, wie es die katholische Kirche seit Jahrhunderten lehrt und verteidigt.

Mit freundlichen Grüssen
Marlis Steiner
Englen
8737 Gommiswald

Kopie: geht an die verantwortlichen Vorgesetzten

 

 

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