Russland: Festessen für Obdachlose
In Moskau hat sich in den Corona-Pandemie-Tagen ein neuer Brauch entwickelt
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Russland: Festessen für Obdachlose
In Moskau hat sich in den Corona-Pandemie-Tagen ein neuer Brauch entwickelt: Leute, die Geburtstag haben, stiften Festessen für Obdachlose, die im Hilfszentrum „Hangar“ der russisch-orthodoxen Diakonie-Organisation „Miloserdije“ (Barmherzigkeit) versorgt werden.
Das berichtet die Synodalabteilung für Caritas-Fragen des russisch-orthodoxen Patriarchats von Moskau. Unter den Geburtstagskindern, die ein Essen für die Obdachlosen stifteten, war nach diesen Angaben auch eine Zehnjährige. Sie verwendete die Geldgeschenke ihrer Verwandtschaft, um ihr Lieblingsessen „Cheeseburger“ für die Obdachlosen im „Hangar“ zu kaufen. Die Obdachlosen bedankten sich mit einer Videokonferenz.
Irina Meschkowa von „Miloserdije“ berichtete im Gespräch mit Journalisten, es gebe überraschend viel Bereitschaft „von ganz unterschiedlichen Leuten“, ein Festmahl an Orten zu stiften, wo es besonders not tue. „Leute, die wegen der Corona-Ausgangssperren nicht wie üblich ihren Geburtstag mit Verwandten und Freunden feiern können, haben in dieser für uns alle schwierigen Situation einen wunderbaren Ausweg gefunden.“
Zahl der Hilfesuchenden hat sich verdreifacht
Der neue Brauch wirke sich sehr positiv auf die Atmosphäre im „Hangar“ aus und erleichtere den Angestellten und den freiwilligen Helfern in dieser Zeit der Pandemie den schwierigen Dienst für die Obdachlosen.
Seit dem 20. März hat sich die Zahl derer, die im „Hangar“ Hilfe suchen, verdreifacht. Jeden Tag kommen mehr als 300 Leute. Der „Hangar“ besteht seit 2014. Er ist offen für alle Obdachlosen; sie bekommen dort nicht nur Mahlzeiten, sondern haben auch die Möglichkeit, zu duschen und ihre Wäsche zu waschen. Vor allem können sie auch ihre Anliegen vorbringen und von ihren Sorgen erzählen.
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pro oriente – sk, 11. Mai 2020
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