Aufgefahren in den Himmel

Aufgefahren in den Himmel – Christi Himmelfahrt A (21.05.2020)

Quelle – Lesung/Evangelium
L1: Apg 1,1-11; L2: Eph 1,17-23; Ev: Mt 28,16-20
Benedikt und Himmelfahrt – Die Antwort eines Papstes und Spiritualität seines Namensvetters

Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Das Hochfest „Christi Himmelfahrt“ enthält eine Zielbeschreibung für unseren Lebensweg hier auf Erden. Wir alle sind unterwegs und haben unsere Erwartungen und Vorstellungen von Zielen, die für unser Leben wichtig sind. Was aber zählt letztlich? Worauf kommt es wirklich an? Die Auffahrt des auferstandenen Herrn in den Himmel gibt uns darauf eine Antwort!

Die Himmelfahrt Christi hängt zuinnerst und wesentlich mit seiner Auferstehung von den Toten zusammen. Die Auferweckung Jesu durch die Macht des himmlischen Vaters von den Toten ist keine Rückkehr ins irdische Leben. Vielmehr hat Jesus die Schwelle des Todes endgültig überschritten; sein auferweckter Leib ist verherrlicht und hat eine neue Seinsweise. Auch wenn er den Seinen noch für vierzig Tage erscheint, so bereitet er sie doch vor auf den Abschied, wo er vor ihren Augen in den Himmel auffährt und sich ihren Blicken entzieht.

Der Himmel ist das eigentliche Ziel, nicht diese Erde! Himmel aber bedeutet Vollendung bei Gott, Gemeinschaft mit ihm, Schau seiner Herrlichkeit und Gemeinschaft mit allen Engeln und Heiligen.

Jesus ist uns als Mensch in die Herrlichkeit des Himmels vorausgegangen, wo er seiner Gottheit nach immer schon war. Seine heilige Menschheit wurde in der Auferstehung verwandelt und verherrlicht. Er tritt nun sein Königtum an und herrscht über Lebende und Tote.

Wir tun uns vielleicht schwer mit dem Entzug der sichtbaren Gegenwart Jesu unter uns Menschen. Er hat jedoch den Aposteln und Jüngern bei seinem Abschied versprochen: „Und siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt“ (Mt 28,20). Auf diese Worte des Herrn dürfen wir bauen. Es gibt keinen Augenblick im Leben und kein Zeitalter der Weltgeschichte, wo Gott fern von uns wäre. Jesus Christus, der Erlöser, erfüllt auf unsichtbare Weise mit seiner uns noch verborgenen Herrlichkeit die Kirche als Gemeinschaft der Glaubenden. Er möchte auch uns in seiner Liebe vollenden und einmal aufnehmen ins Reich seines himmlischen Vaters.

Im Glauben an das kommende Reich Gottes im Himmel zu leben, bedeutet nicht, hier auf Erden untätig zu sein. Jesus hat seine Apostel und Jünger aufgerufen, das Evangelium in der ganzen Welt bekannt zu machen und allen Völkern die frohe Botschaft vom ewigen Leben bei Gott zu verkünden.

Das heisst aber, dass wir in diesem irdischen Leben zur Bewährung in gläubiger Hoffnung und in Taten der Liebe aufgerufen sind. Unser Erdenleben ist kurz, aber kostbar. Es trägt den Samen der Ewigkeit in sich.

Mit den Augen des Glaubens schauen auch wir zum Himmel. Dort erwartet uns Christus, der Herr, der als König thront und herrscht in Ewigkeit. Mit ihm erwarten uns auch die Engel und Heiligen. In besonderer Weise schenkt uns die bereits mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommene Jungfrau und Gottesmutter Maria ihre mütterliche Liebe und Zuwendung. Im Mai ehren wir sie durch unser Gebet und unsere vertrauensvolle Hingabe. Sie möge uns hinführen zu ihrem Sohn Jesus Christus. Er bereitet auch uns eine ewige Wohnung im Hause seines himmlischen Vaters und verheisst uns den Heiligen Geist, der uns stärkt und tröstet auf dem Pilgerweg des irdischen Lebens.

Amen.

Video-Link zur Homilie (Youtube)

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