Syrien: Zukunft für Dschihadisten-Kinder

Tausende von Kindern, um die sich keiner kümmert, leben in zerbombten Gebäuden in Ost-Aleppo

Quelle
Offensive in Syrien: „Ein Drama und ein Verbrechen“
Pro Terra Sancta

Syrien: Zukunft für Dschihadisten-Kinder

Ihre Eltern sind Dschihadisten, die jetzt im Gefängnis sitzen. Oder Opfer des Krieges. Tausende von Kindern, um die sich keiner kümmert, leben in zerbombten Gebäuden in Ost-Aleppo.

Die Franziskaner von Aleppo ziehen jetzt ein Projekt für diese Strassenkinder auf. Es heisst „Ein Name und eine Zukunft“ und gilt den 3- bis 8-Jährigen, die unter unsäglichen Lebensbedingungen durch die Ruinen von Ost-Aleppo ziehen. Ihre Zahl wird auf drei- bis fünftausend geschätzt; einige wenige sollen noch irgendwo eine Mutter haben, doch die meisten sind Waisen.

Ost-Aleppo war eine Bastion von Rebellen und Islamisten. Von 2012 bis Ende 2016 lieferten sie sich eine heftige Schlacht mit Truppen des Regimes. Im Dezember 2016 gaben sie auf, die meisten wurden in die Region Idlib evakuiert.

Keine Ausweise, keine Schule

Viele der Waisenkinder sind während der Belagerung der Stadt in Bombenkellern geboren worden. Sie haben in der Regel keine Ausweise; ihre Namen oder ihre Identität ist nirgendwo erfasst. Der Rest der Bevölkerung sieht nach Angaben der Franziskaner auf diese Kinder herab und will mit ihnen lieber nichts zu tun haben.

Die Franziskaner wollen den Kindern zunächst psychologische Hilfe und Trauma-Therapien zuteil werden lassen. Ausserdem ist an eine rudimentäre Schulausbildung gedacht. Zwei erste Zentren nehmen bereits fast tausend Strassenkinder auf. Diese verhielten sich zunächst ablehnend, weil sie gewohnt waren, in Christen Feinde zu sehen.

Mufti unterstützt das Projekt

Die Franziskaner beteuern, es gehe ihnen nicht darum, die Kinder, die in der Regel Muslime sind, zum Christentum zu bekehren. Wenn islamische Familien bereit seien, ein Kind aufzunehmen, dann werde es ihnen überlassen.

Das Projekt hat den Segen des Grossmuftis von Aleppo, Mahmud Akkam. Mit einer Fatwa hat Akkam muslimischen Familien erlaubt, sich um Waisenkinder zu kümmern und ihnen einen Namen zu geben. Eigentlich ist Adoption im Islam nicht erlaubt; muslimische Kinder dürfen eigentlich nur den Namen ihres biologischen Vaters tragen.

vatican news – sk, 14. Oktober 2019

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