Gebetstag für die Kirche in China, 24. Mai

Gebetstag für die Kirche in China, 24. Mai – Das Marienheiligtum von Sheshan nahe Shanghai

Papst em. Benedikt XVI. – Brief an „die Bischöfe, die Priester, die Personen des gottgeweihten Lebens und an die gläubigen Laien der katholischen Kirche in der Volksrepublik China“
24. Mai – Weltgebetstag für die Kirche in China

Papst Benedikt XVI. hat in seinem Brief an „die Bischöfe, die Priester, die Personen des gottgeweihten Lebens und an die gläubigen Laien der katholischen Kirche in der Volksrepublik China“ im Jahr 2007 die Kirche weltweit dazu aufgerufen, alljährlich am 24. Mai für die Kirche in China zu beten. Er verweist in seinem Schreiben auf das Marienheiligtum von Sheshan. An diesem Tag sind alle Katholiken aufgerufen, im Gebet ihre Verbundenheit und Solidarität mit den Christen in China zu zeigen.

Im Juni 1989, nach dem Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens, betete bereits Papst Johannes Paul II. zur Jungfrau von Sheshan, der Helferin der Christen, dass sie gütig auf „das geliebte chinesische Volk“ blicken möge. Dies zeigt die Bedeutung dieser Wallfahrtsstätte. Sheshan liegt etwa 35 km ausserhalb von Shanghai. Mit seinen Bambuswäldern und einem milden Klima ist der Hügel ein beliebtes Ziel von Wallfahrern, aber auch Touristen.

Die ersten Missionare siedelten sich 1844 auf dem Sheshan an. Im Jahr 1864 errichtete ein chinesischer Laienbruder auf dem Hügel einen sechseckigen Pavillon, in dem er ein eigenhändig gemaltes Muttergottesbild aufstellte, das er unter dem Titel „Hilfe der Christen“ verehrte. 1871 begannen die Jesuiten mit dem Bau einer ersten Kirche auf dem Berggipfel und weihten sie Maria, der Helferin der Christen. Seither hat sich die Verehrung der Gottesmutter von Sheshan im ganzen Gebiet verbreitet und alljährlich wird am 24. Mai feierlich ihr Fest begangen. Auf halber Höhe des Berges liegt eine weitere Kirche, die 1894 erbaut wurde.
Im Jahre 1924 weihten die Bischöfe Chinas das Land der Muttergottes und pilgerten anschließend zum Sheshan. 1925 wurde mit dem Neubau der Marienbasilika auf dem Berggipfel begonnen, die zehn Jahre später eingeweiht werden konnte. Die Basilika hat einen 38 Meter hohen Turm, dessen Spitze eine Bronzestatue der Muttergottes trägt, die ihren Sohn Jesus in die Höhe hebt. Da dieser die Arme segnend ausbreitet, gleicht die Statue aus der Ferne einem großen Kreuz.
Muttergottes mit Jesus auf der Marienbasilika von Sheshan.

Gebetstag für die Kirche in China, 24. Mai

Während der Kulturrevolution (1966–1976) wurde die Kirche stark beschädigt. Die ursprüngliche Bronzestatue der Gottesmutter verschwand von der Kirchturmspitze, ebenso andere religiöse Symbole und Gegenstände, einschließlich des Altars.
1981 wurde die Kirche der Diözese Shanghai zurückgegeben und restauriert. Eine Nachbildung der Bronzestatue wurde im Jahr 2000 erneut auf der Kirchturmspitze angebracht. Sie ist das Geschenk von etwa 10.000 Gläubigen.
Trotz vieler staatlicher Einschränkungen, Kontrollen und deutlich sichtbar angebrachter Überwachungskameras strömen auch heute Jahr für Jahr Tausende von Pilgern im Monat Mai mit ihren Anliegen zur Muttergottes von Sheshan. Es sind ältere, aber auch viele junge Menschen, die den steilen Berg bis zum Gipfel ersteigen. Unterwegs machen sie Station bei einer Statue des leidenden Christus im Garten Gethsemane sowie den 14 Kreuzwegstationen.
Kardinal John Tong, emeritierter Bischof von Hongkong, berichtete, dass er unmittelbar nach der Papstwahl von Papst Franziskus in der Sixtinischen Kapelle auf diesen zugegangen sei und ihm eine kleine Bronzestatue „Unserer Lieben Frau von Sheshan“ geschenkt habe. Zwei Tage später sagte der Papst zu Kardinal Tong, die Statue habe einen „besonderen Platz“ in seinem Zimmer bekommen, um ihn „stets daran zu erinnern, für China zu beten“. Papst Franziskus hat sich das Anliegen von Papst Benedikt XVI. zu eigen gemacht und öffentlich immer wieder zum Gebet für die chinesischen Katholiken aufgerufen.

Quellen: Holy Spirit Study Centre (Hong Kong), Diözese Shanghai, Osservatore Romano, Interview China-Zentrum mit Bischof Jin.

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