‘Einzige Legitimation der Kirche – Weitergabe der Offenbarung’

“Kardinal Sarah: Die einzige Legitimation der Kirche ist die Weitergabe der Offenbarung”

Quelle

Chefredakteur Andrea Gagliarducci hat für La Nuova Bussola Quotidiana einen Leitartikel zum Sarah-Interview geschrieben, in dem er auf Aspekte darin eingeht, die von den Medien weitgehend unbeachtet geblieben sind.
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“Migration? Kind der Glaubenskrise. Worte Kardinal Sarahs”

Einige Äusserungen von Kardinal Robert Sarah über die Immigration sorgen weiterhin für Aufsehen, aber niemand hat herausgefunden, dass in den vom afrikanischen Kardinal veröffentlichten Interviews das Urteil über die Migration nur ein Detail eines weitaus ernsten Problems darstellt, das die Kirche berührt- das sich Apostasie nennt.

In diesen Tagen sind einige Statements von Kardinal Robert Sarah gegen die Migrations-Ideologie, die auch in der Katholischen Kirche vorzuherrschen scheint, von diversen italienischen Publikationen wiederholt aufgenommen worden. Kardinal Sarah. Präfekt der Liturgiekongregation, hat in Frankreich, wo er sich zur Präsentation seines neuen Buches “Der Abend naht, schon sinkt der Tag” ( eine klare Bezugnahme auf die Episode der Emmaus-Jünger) aufhielt, einige Interviews gegeben.

Kardinal Sarah -der klar sagt, dass er als Afrikaner spricht, der aus einem vorwiegend muslimischen Land kommt und deshalb sehr gut weiss, wovon er spricht, ist ein radikaler Kritiker der heute in der Kirche vorherrschenden Strömung, die von einer Welt ohne Grenzen träumt, in der jeder das Recht hat, überall empfangen zu werden, wo er sich niederlassen will. Und dass ausserdem die gesamte Bevölkerung der Entwicklungsländer das Recht habe, sich in Europa und den USA niederzulassen.

Das ist eine Utopie, die die logische Konsequenz der Drittweltideologie ist (für die der reiche Westen an der Armut der Armen schuld ist), die aber als Evangelium verkauft werden soll.
Kardinal Sarah sagt im Interview mit Valeurs Actuelles: “Dieser Wunsch zur Globalisierung der Welt unterdrückt die Nationen, die Unterschiede sind reiner Wahnsinn. Das Volk der Hebräer musste ins Exil gehen, aber Gott hat es in sein Land zurück gebracht. Christus musste vor Herodes nach Ägypten fliehen, kehrte aber nach Herodes´ Tod in sein Land zurück. Alle sollen in ihrem Land leben. Wie ein Baum hat jeder seinen eigenen Erdboden, seine Umwelt, in der er sehr gut gedeiht. Es ist besser, den Menschen zu helfen, in ihrer Kultur erfolgreich zu sein, als sie zu ermutigen, in Europa und den USA als Unterprivilegierte zu leben. Es ist falsch das Wort Gottes zu benutzen, um die Migration zu begünstigen.”

Und weiter: “Alle Migranten, die in Europa ankommen haben kein Geld, keine Arbeit keine Würde….Ist es das, was die Kirche will? Die Kirche kann nicht mit dieser neuen Form der Sklaverei, die aus der Massenmigration geworden ist, zusammen arbeiten. Wenn der Westen auf diesem fatalen Weg weitergeht, besteht ein grosses Risiko, dass er wegen des Geburtenrückgangs und der Invasion der Fremden verschwindet, genau wie Rom nach der Invasion der Barbaren.

Worte, die so klar sind, dass sie nicht kommentiert werden müssen. Aber es ist interessant festzustellen, dass – während sich alle auf Kardinal Sarahs Kommentare zur Migration konzentrieren, keiner bemerkt, dass das in der komplexen Rede des afrikanischen Kardinals nur ein Detail war, Folge einer viel reichhaltigeren und viel tiefer gehenden Rede. Sarah schaut auf ein Europa in tiefer Krise, zu einem Gipfel an Selbsthass angekommen, in einer Krise der Zivilisation, die die gesamte Welt ansteckt, die vor allem eine Krise des Glaubens ist, die Folge davon, Gott vom eigenen Horizont entfernt zu haben. Kardinal Sarah spricht von einem “virulenten Atheismus, der alles durchdringt auch unsere kirchlichen Reden” Dieser Atheismus “besteht darin, Gedanken und radikal heidnische und moderne Lebensstile die neben dem Glauben bestehen, zuzulassen.”

Das wahre Problem in der Kirche ist nicht ein unterschiedlicher Zugang zum Migrationsproblem , oder besser: es ist nur die Konsequenz oder das Zeichen eines ursprünglichen Übels, das sich “Glaubenskrise” nennt. Das erklärt Sarah ganz klar in einem anderen Interview für “La Nef” .
“Einige wollen, dass die Kirche- eine menschliche und horizontale Kirche- die Sprache der Medien spricht.(…) Sie wollen nicht, dass sie von Gott spricht, sondern sich mit Haut und Haaren auf die sozialen Probleme, Migration, Ökologie, Dialog Kultur der Begegnung, Kampf gegen die Armut, Gerechtigkeit und Frieden stürzt. Das sind offensichtlich die wichtigen Fragen, angesichts derer die Kirche die Augen nicht verschliessen darf. Aber eine solche Kirche interessiert niemanden. Die Kirche ruft nur dann Interesse hervor, wenn sie uns ermöglicht, Jesus zu begegnen, Ihre einzige Legitimation ist, uns die Offenbarung weiterzugeben. ”

Wenn das wahr ist, ist der Ausweg aus dieser Krise unsere persönliche Umkehr – aber zu Jesus nicht zu Synoden oder zur Ökologie; es ist die Sehnsucht nach Heiligkeit, die uns in unserem Leben immer begleiten muss und die sich nicht auf die Absolution durch irgendeine soziale Instanz reduzieren lässt.

Das Migrations-Dogma ist also – sagt uns Kardinal Sarah – eine der Früchte der Glaubenskrise, des Glaubensmangels, des Atheismus, die sich auch in der Kirche fest verwurzelt haben. Wenn es also nötig ist, dem fraglichen Thema mit wohlfundierten Argumenten entgegen zu treten, muss klar sein, dass die wirkliche Lösung auf einer viel höheren Ebene zu finden ist. “.

Quelle: LNBQ, A. Gagliarducci

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