13 Katechesen von Kardinal Wojtyla
Anlässlich des 40. Jahrestages der Wahl von Kardinal Karol Wojtyla zum Papst werden nun dessen Katechesen veröffentlicht, die sich von der Predigt des Apostels Paulus auf dem Areopag inspirieren
Quelle
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Erinnerung und Privileg
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Von Anna Meetschen
08. Oktober 2018
“Dieser Text ist unglaublich aktuell, man kann sagen, dass es eine Ironie des Schicksals ist, dass er verloren gegangen ist und jetzt gefunden worden ist”, so Pater Robert Wozniak, der das Buch theologisch bearbeitete.
Am 3. Oktober veröffentlichte der Verlag “Wydawnictwo Literackie” 13 unbekannte Katechesen von Kardinal Wojtyla mit dem Titel “Die Predigt auf dem Areopag”. Inspiriert sind diese von der Rede des Heiligen Paulus in Athen. Wahrscheinlich wurden sie 1965 oder 1966 in Rom geschrieben, daher die zahlreichen Hinweise auf das Zweite Vatikanische Konzil. Als Inspiration diente Kardinal Wojtyla auch die Pilgerfahrt ins Heilige Land, die er 1963 zusammen mit den Teilnehmern des Zweiten Vatikanischen Konzils unternahm.
“Dieser Text verdient es, dass unsere Gesellschaft ihn kennenlernt”
“Dieser Text verdient es, dass unsere Gesellschaft ihn kennenlernt und durch diesen Text auch den Autor – den heiligen Papst. Der Autor hat weder die Umstände noch die Zeit seines Schreibens angegeben. Die Analyse zeigt, dass der Zyklus von 13 Katechesen in der Atmosphäre des II. Vatikanischen Konzils entstanden ist, eine Synthese aus einer Pilgerreise ins Heilige Land und nach Athen und auch die Frucht der konziliaren Überlegungen ist. Ein Text mit einem tiefen Inhalt, der eine tiefe Reflexion verdient, weil seine Themen den Charakter des Pontifikats von Johannes Paul II bestimmten”- sagte Kardinal Stanislaw Dziwisz, langjähriger Sekretär von Johannes Paul II. bei der Präsentation des Buches.
Kardinal Dziwisz erklärte, dass er die Katechesen von einer Privatperson erhalten habe. Kardinal Wojtyla habe seine Texte oft an andere Menschen verteilt. Die Katechesen sind in Form eines Manuskripts auf 39 Seiten in schwarzer Tinte und in Form von 72 Seiten eines von einer anderen Person geschriebenen Manuskripts erhalten geblieben. Kardinal Dziwisz betonte auch, dass das Archiv Wojtylas noch nicht katalogisiert wurde. Diese Arbeit wird jedoch derzeit durchgeführt.
“Predigt auf dem Aeropag” eines der wichtigsten Werke Wojtylas
Pater Robert Wozniak, Autor der theologischen Bearbeitung des Buches, sagte, dass “Die Predigt auf dem Areopag” eines der wichtigsten Werke von Karol Wojtyla sei. “Dieser Text ist unglaublich aktuell, man kann sagen, dass es eine Ironie des Schicksals ist, dass er verloren gegangen ist und jetzt gefunden worden ist. Als ich diesen Text las, hatte ich den Eindruck, dass es kein Schicksal und kein Zufall war, sondern die Vorsehung, die uns dazu brachte, diesen Text gerade jetzt zu empfangen, weil wir eine globalisierte Krise erleben, die die Kirche und die Welt betrifft. In diesem Moment in der Geschichte erhalten wir den synthetischsten Text, den ich von Karol Wojtyla – Johannes Paul II. – gelesen habe. Diese Arbeit zeigt den christlichen Glauben dem modernen Menschen”, gestand Pater Wozniak. Das Buch enthält auch Bilder, die grösstenteils aus dem Archiv der Krakauer Kurie stammen.
Die Veröffentlichung ist Teil einer breit angelegten Feier zum 40. Jahrestag der Wahl von Kardinal Wojtyla zum Papst. Im Rahmen des Jubiläums finden eine Eucharistiefeier, Vorträge, Ausstellungen und Konzerte in ganz Polen statt. Vom 16. bis 22. Oktober finden im Heiligtum des heiligen Johannes Paul II. in Krakau besondere Feierlichkeiten statt. Der erste Tag der Feier, der Jahrestag der Wahl, wird unter dem Motto “Habemus Papam! Johannes Paul II. – der Papst der ganzen Welt” gefeiert. Der Hauptpunkt der Zeremonie wird die Eucharistie unter der Leitung des Apostolischen Nuntius in Polen, Erzbischof Salvatore Pennacchio, sein. Daran teilnehmen wird der Präsident der Republik Polen, der Premierminister, staatliche Behörden, das Episkopat sowie enge Mitarbeiter des heiligen Johannes Paul II.
Modell eines schönen, edlen und frommen Lebens
In einem besonderen Brief anlässlich des 40. Jahrestages der Papstwahl Wojtylas lud Erzbischof Marek Jedraszewski, Metropolit von Krakau, alle ein, nach Krakau zu kommen, “um in diesem Heiligtum die Gnade der Barmherzigkeit Gottes zu erfahren und in Leiden und Krankheit zu stärken; um in der Person des Heiligen Johannes Paul II. für sich selbst ein Modell eines schönen, edlen und frommen Lebens zu finden, das ganz Gott, der Kirche und der Heimat gewidmet ist. Und um dank seiner Fürsprache bei Gott die Kraft der Hoffnung für sich selbst zu finden.”
DT
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