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UNICEF: 300 Millionen Minderjährige besuchen keine Schule
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UNICEF: 300 Millionen Kinder leben in Slums
Bildung ist der Ausweg aus der Armut. Doch Armut hält Kinder und Jugendliche vom Schulbesuch ab – ein Teufelskreis. Und Krieg ist auch ein Bildungskiller, wie ein Bericht der Vereinten Nationen belegt.
In Krisen- und Konfliktländern kann jedes dritte Kind im Alter zwischen 5 und 17 Jahren nach UN-Angaben keinen Schulunterricht besuchen. Weltweit seien etwa 104 Millionen Kinder betroffen, heisst es in einem Bericht des UN-Kinderhilfswerks UNICEF. Unabhängig davon, ob es in ihrer Heimat Krisen und militärische Auseinandersetzungen gibt, sind es sogar 303 Millionen Kinder und Jugendliche, die nicht zur Schule gehen.
Am schlimmsten sei die Lage in Niger, der Zentralafrikanischen Republik, dem Südsudan und Eritrea. Alle Länder der ersten zehn Plätze liegen in Afrika. “Wenn ein Land von Konflikten betroffen ist, dann sind junge Menschen in zweierlei Hinsicht Opfer”, erklärte UNICEF-Direktorin Henrietta Fore. Einerseits seien sie direkt betroffen, wenn ihre Schulen zerstört oder für militärischen Bedarf zweckentfremdet würden. Andererseits fehlten Bildung und Berufsperspektiven im Land, und die Armut verfestige sich weiter.
Wenig Geld – weniger Bildung
Armut wiederum bleibt laut UNICEF die grösste Hürde, durch die Kinder vom Lernen abgehalten werden. Bei den ärmsten Kindern im Grundschulalter sei es viermal wahrscheinlicher, dass sie zuhause bleiben müssten, als bei Gleichaltrigen aus wohlhabenderen Familien.
Mit dem Bericht will UNICEF auf mangelnde Bildung in Konfliktgebieten aufmerksam machen, bevor sich in der kommenden Woche ranghohe Vertreter zur UN-Vollversammlung treffen. Im weltweiten Aufruf für humanitäre Hilfen sind laut UNICEF lediglich vier Prozent für Bildung vorgesehen.
jj/bru (dpa, kna)
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