Syrien und Irak
Vatikan: Konferenz über humanitäre Krise in Syrien und Irak
Der Vatikan spricht über Flüchtlinge mit und ohne „Bleibeperspektive”: Auf Einladung des Dikasteriums für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen diskutieren am 13. und 14. September an der Päpstlichen Universität Urbaniana Vertreter von mehr als 50 katholischen Wohltätigkeitsorganisationen und Kirchenvertreter unter anderem über die Rückkehr von Flüchtlingen in ihre Heimatländer.
Der Vatikan will eine Bilanz der bisherigen Arbeit katholischer Wohltätigkeitsorganisationen im Kontext der Krise ziehen, zweitens Informationen über die Entwicklung der humanitären Lage austauschen und drittens Prioritäten für die Zukunft setzen. Zudem geht es um die Analyse der Situation christlicher Gemeinschaften in den Krisenregionen sowie darum, Synergien zwischen kirchlichen Organisationen, religiösen Gemeinden und Diözesen zu fördern. Besonderes Augenmerk wollen die Initiatoren darauf legen, wie realistisch eine freiwillige Rückkehr von Binnenvertriebenen und Flüchtlingen in ihre Heimat sein kann.
Umfrage über die Arbeit kirchlicher Hilfswerke
Der Leiter des Dikasteriums, Kurienkardinal Peter Turkson, wird das Ergebnis einer Umfrage vorstellen, die 2017 und 2018 Reaktionen der kirchlichen Institutionen auf die humanitäre Krise im Irak und in Syrien erhob. Nach einer Rede von Staatssekretär Kardinal Pietro Parolin werden die Apostolischen Nuntien aus Syrien, Irak und Jordanien über die aktuelle Situation der jeweiligen Länder berichten. Abschliessend informiert Filippo Grandi, Hochkommissar der Vereinten Nationen für Flüchtlinge (UNHCR) über die Herausforderungen und Perspektiven der aktuellen Migrationssituation im Krisengebiet.
Arbeitsgruppen sollen sich am zweiten Tag der Konferenz auf die konkreten Aspekte der Zusammenarbeit konzentrieren sowie das heikle Thema der Rückkehr von Flüchtlingen in ihre Heimatländer erörtern. Am Freitag ist eine Audienz bei Papst Franziskus im Apostolischen Palast vorgesehen.
Mehr als eine Milliarde Dollar für Nothilfe
Der Konflikt in Syrien und im Irak hat eine der schwersten humanitären Krisen der letzten Jahrzehnte verursacht. Neben der diplomatischen Tätigkeit beteiligt sich der Heilige Stuhl aktiv an humanitären Hilfsprogrammen. Das kirchliche Netzwerk hat seit 2014 mehr als eine Milliarde Dollar für die Nothilfe bereitgestellt und erreichte mehr als vier Millionen Betroffene.
Nach Angaben der Vereinten Nationen gibt es derzeit mehr als 13 Millionen Bedürftige in Syrien und fast neun Millionen im Irak; die Zahl der syrischen Binnenvertriebenen beläuft sich auf sechs Millionen, im Irak sind es zwei Millionen Binnenvertriebene. Rund 5,6 Millionen syrische Flüchtlinge sind in Nachbarländern registriert: in der Türkei, im Libanon, in Jordanien, im Irak und in Ägypten. Die Zahl der freiwillig in den Irak Zurückgekehrten beziffert die UNO auf 3,9 Millionen Menschen.
vatican news – ck
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