Opferdarbringung der Hl. Messe
Die heilige Messe – Heiliges Messopfer
Quelle
Hl. Prophet Elia
Das Leben im Licht – Epheser 5,3-20
Klage und Zuversicht beim Übermut der Frevler
Die heilige Messe – Heiliges Messopfer – Erklärung aus dem Messschott
1. Um die ewige Erlösung zu wirken (Hebr. 9,12), wollte Christus sich einmal auf dem Altare des Kreuzes dem Vater zum Opfer darbringen. Sein Priestertum sollte aber mit seinem Tode nicht aufhören. Deshalb brachte Er beim letzten Abendmahle seinen Leib und sein Blut unter den Gestalten von Brot und Wein Gott Vater dar und wollte damit seiner Kirche ein Opfer hinterlassen, durch welches das blutige, einmal am Kreuze darzubringende Opfer vergegenwärtigt werde, bis zum Ende der Welt und seine heilsame Kraft zur Nachlassung der Sünden zugewendet würde. Das ist die von uns täglich begangene Messe (Trid. Sess. XXII, c.i).
So das Konzil von Trient. Es bringt das Opfer der heiligen Messe mit der Passahfeier im Abendmahlsaal und mit dem Opfer Christi am Kreuze in Verbindung. Es erklärt: die heilige Messe ist ein wahres und eigentliches Opfer. Die Opfergabe, die Gott in der heiligen Messe dargebracht wird, ist ein und dieselbe wie jene, die einst am Kreuze geopfert wurde, nämlich Christus, der Gottmensch, eine reine, heilige, unbefleckte, Gott vollkommen wohlgefällige Opfergabe, eine Opfergabe von unendlichem Wert. Darin liegt die überragende Würde des Opfers der heiligen Messe, dass wir in ihr Christus selbst, den lebendigen Christus mit Gottheit und Menschheit, mit seinem heiligen Innenleben, mit seinem Beten, Lieben, Lobpreisen und Sühnen, mit den unendlichen Verdiensten seines Erdenwirkens und mit der überschwenglichen Fülle der Güter und Werte seines verklärten Lebens im Himmel als unsere Gabe vor Gott bringen können. Die Macht dazu ist uns durch die heilige Taufe verliehen worden: dazu sind wir Getaufte, Christen, um diese erhabene Opfergabe Gott mit dem Priester darbringen zu können und ihm dadurch eine vollkommene, Gott wahrhaft würdige Verherrlichung zu bieten und so den Zweck unseres Daseins ganz zu erfüllen.
Die Gestalten von Brot und Wein sind zum Vollzug des eucharistischen Opfers wesentlich notwendig, da sie das Opfer Christi in der heiligen Messe zu einem sichtbaren Opfer machen. Die Natur des Menschen verlangt ein sichtbares Opfer (Konzil von Trient).
Christus der Opferpriester: Christus ist in der heiligen Messe zugleich die Opfergabe und der Opferpriester. Am Kreuz und auf dem Altar haben wir ein und dieselbe Opfergabe und ein und denselben Opfernden [Priester] (Konzil von Trient). Weil im Alten Testament wegen der Unzulänglichkeit des levitischen Priestertums die Vollendung [das Vollkommene] nicht erreicht werden konnte, mußte ein anderer Priester auftreten, unser Herr Jesus Christus (Konzil von Trient). In der heiligen Messe steht der heilige, schuldlose, reine Hoherpriester, der nicht aus der Zahl der Sünder, sondern über alle Himmel erhaben ist (Hebr. 7,26), am Altar. Sein Beten und Opfern hat einen unendlichen, göttlich großen Wert. Jedes Opfern und Beten eines Geschöpfes im Himmel und auf Erden, das nicht in das Opfern dieses Hohenpriesters und Hauptes der Menschheit irgendwie einbezogen und mit ihm einbezogen und mit ihm eins geworden ist, wäre gehaltlos, eine Schale ohne Kern, vor Gott ohne Wert und Wirkung.
Christus und der menschliche Priester: Christus ist in der Feier der heiligen Messe der eigentliche Priester und Opferer. Aber ER opfert durch den sichtbaren, d.h. durch den geweihten menschlichen Priester. Dieser besitzt in seinem Priestertum kein anderes Priestertum als das Christi selbst, er übt Christi unsichtbares Priestertum in sichtbarer Weise aus, ganz und gar abhängig vom Hohenpriester, als dessen Werkzeug und Stellvertreter. So ist und bleibt Christus der eigentliche Priester. ER ist dies in der heiligen Messe nicht etwa bloß dadurch, daß ER sie eingesetzt und sie darzubringen befohlen hat; auch nicht bloß dadurch, daß ER sie ihre Kraft und Wirksamkeit von IHM hat, oder bloß dadurch, daß ER Priester und Gläubige zur Feier und Mutfeier der heiligen Messe anregt, sondern vor allem durch die unmittelbare und persönliche Darbringung des eucharistischen Opfers. Christus opfert, indem ER in jeder heiligen Messe, durch die Kraft SEINER Gottheit und Menschheit, mittels des geweihten Priesters Brot und Wein in SEINEN LEIB und SEIN BLUT verwandelt. In der Wandlung (Konsekration) vollzieht sich die eigentliche Opferhandlung der heiligen Messe. Diese Verwandlung nimmt aber in jeder heiligen Messe Christus selber vor: Das ist MEIN LEIB. Das ist MEIN BLUT. In jeder Messe betätigt ER seine priesterliche Gesinnung Gott und den Menschen gegenüber, die vollkommene Hingabe an den Vater zum Heile der Menschen. Mag der geweihte Priester, der Mensch, auch unvollkommen sein, mag er mit Schwachheiten und Sünden behaftet, ja mit unreinen Händen am Altare stehen, das Opfer, das er darbringt, bleibt doch immer rein: das Opfer Christi. Deshalb ist das eucharistische Opfer stets und überall das heilige, unbefleckte Opfer und, wie das Opfer am Kreuz, von unendlichem Wert und unendlicher Vollkommenheit.
Opferhandlung – Konsekration: Zum Opfer gehört außer der Opfergabe und dem Opferpriester auch die Opferhandlung. Die eucharistische Opferhandlung ist in der Konsekration des Brotes und Weines beschlossen. Die Opferung der Messe ist nicht die eigentliche Opferhandlung: sie ist die Überbringung der Opfergaben auf dem Altar, die liturgische Zubereitung der Opfergaben und zugleich der sichtbare Ausdruck unserer Teilnahme am Opfer, da die Opfergaben auch ein Sinnbild von uns sind (Opfervorbereitung). Wahre und wirkliche Opferhandlung ist die heilige Wandlung. Gerade als Opferhandlung muß die Wandlung irgendwie der sinnlich wahrnehmbare, menschliche Ausdruck der inneren Opfergesinnung Christi und der sich mit IHM opfernde Kirche sein.
Wie bringt nun die heilige Wandlung die innere Opfergesinnung Christi, seine restlose Selbsthingabe an den Vater, sichtbar zum Ausdruck? Sicher ist, daß Christus, und zwar indem ER als Haupt der Kirche und mit seiner Kirche opfert, im Opfer der heiligen Messe die Opfergesinnung, die ER am Kreuze hatte, unverändert besitzt und zur Darstellung bringt, freilich nicht mehr in der Form eines blutigen, qualvollen Sterbens, sondern in unblutiger Weise (Konzil von Trient). Sicher ist, daß die heilige Messe wie das Kreuzesopfer ein wahres, in der Gegenwart sich vollziehendes Opfer ist. Bei diesem Opfer wird an der Opfergabe eine Handlung vorgenommen, in der der Heiland seine ewige bleibende, unendlich vollkommene Gesinnung gegen Gott, von der ER am Kreuze beseelt war, zum Ausdruck bringt und für die Ehre Gottes und unser Heil fruchtbar macht.
2. Messe und Kreuzesopfer: Deshalb ist die heilige Messe in ihrem Wesen eine Nachbildung des Kreuzesopfer Christi, aber nicht ein leeres, schattenhaftes Bild, wie etwa ein Passionsspiel ist, sondern eine wirkliche Darstellung, in welcher derselbe Christus, der sich am Kreuz opferte, lebendig, wenn auch nicht in blutiger Weise, im gleichen Geist und mit derselben inneren Gesinnung sich opfert wie ehedem am Kreuze. Die heilige Messe ist demnach ein lebendiges, die Wirklichkeit geheimnisvoll in sich schließendes Bild, eine lebendige Vorführung und in diesem Sinne eine wesenhafte Vergegenwärtigung oder Erneuerung (Röm. Katechismus) des Kreuzesopfers. Die heilige Messe schließt also eine innere und wesenhafte Beziehung zum Kreuzesopfer ein und ist nur in dieser Hinordnung auf das Kreuzesopfer ein wahres Opfer.
Darin liegt die Würde und Bedeutung der heiligen Messe, daß sie ein und dasselbe Opfer ist wie das am Kreuze, ebenso heilig, ebenso gottgefällig. Deshalb verschafft auch sie Gott unendliche Ehrung, bietet ihm unendlichen Lobpreis, unendliche Danksagung und Anbetung. Für uns aber zeitigt jede heilige Messe dieselbe Frucht wie das Kreuzesopfer: Sie wendet uns die von Christus am Kreuze erworbene Verdienste, Gnaden und Genugtuungen zu.
3. Messe und Leben Christi: Weil die heilige Messe ihrem innersten Wesen nach zum Kreuzesopfer in Beziehung steht, muß sie zuallererst aus diesem verstanden und erklärt werden.
4. Opfer der Kirche: Die heilige Messe ist nicht bloß das Opfer Christi, sie ist auch das Opfer der Kirche; sie wird von der Kirche und durch die Kirche dargebracht. Im Opfer der heiligen Messe besitzt die Kirche ihr erhabenstes Gut, ihren größten Reichtum, die höchste Form ihrer Frömmigkeit. In ihr kann sie dem unendlichen Gott einen unendlichen Erweis von Liebe und Dankbarkeit darbieten, einen unendlichen Ersatz für jede Sünde und Schuld. In ihr wird Christi Opfern und Beten das Opfern und Beten, Lieben und Lobsingen der Kirche und ihrer einzelnen Glieder. In ihr wird die Kirche selbst die Priesterin der Menschheit und der Gesamtschöpfung und singt Gott durch Christus und mit Christus und in Christus den Hymnus des vollkommensten Lobpreises. In ihr erfüllt die Kirche ihren eigentlichen und ersten Beruf, für den sie geschaffen ist und in den Wassern der Taufe neugeboren wird. Heiligeres, Segensvolleres kann sie nicht vollbringen, als was sich in der heiligen Messe vollzieht. Heiligeres, Segensvolleres gibt es auch für den Christen nicht, als die heilige Messe im rechten Geiste mitzufeiern.
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