19. Sonntag im Jahreskreis

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes – Joh 6,41-51

Quelle

In jener Zeit murrten die Juden gegen Jesus, weil er gesagt hatte: Ich bin das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist.
Und sie sagten: Ist das nicht Jesus, der Sohn Josefs, dessen Vater und Mutter wir kennen? Wie kann er jetzt sagen: Ich bin vom Himmel herabgekommen?
Jesus sagte zu ihnen: Murrt nicht!
Niemand kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zu mir führt; und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag.
Bei den Propheten heissst es: Und alle werden Schüler Gottes sein. Jeder, der auf den Vater hört und seine Lehre annimmt, wird zu mir kommen.
Niemand hat den Vater gesehen ausser dem, der von Gott ist; nur er hat den Vater gesehen.
Amen, amen, ich sage euch: Wer glaubt, hat das ewige Leben.

Ich bin das Brot des Lebens.
Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben.
So aber ist es mit dem Brot, das vom Himmel herabkommt: Wenn jemand davon isst, wird er nicht sterben.
Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, ich gebe es hin für das Leben der Welt.
Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel

Hl. Faustina Kowalska (1905-1938)

Ordensschwester
Tagebuch, Hauteville/Schweiz 1991, § 1393

„Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben“

Jesus, Wonne meiner Seele, Brot der Engel,
Mein ganzes Wesen tauche ich in das Deine.
Ich lebe Dein göttlich’ Leben – wie im Himmel,
Es bleibt mir erhalten, auch wenn ich verscheide.

Eucharistischer Jesus, unsterblicher Gott,
Du bist stets bei mir – in meines Herzens Mitte.
In Deiner heil’gen Nähe schreckt mich nicht der Tod,
Bald darf ich Dich schauen – Du erfüllst meine Bitte.

Von Deinem göttlichen Leben durchdrungen,
Schaue ich zum offenen Himmel hinauf.
Beschämt ist der Tod, umsonst gedungen,
Göttliches Leben füllt meine Seele aus.

Weil nun Dein heiliger Wille so ist,
Dass der Tod meinen Leib berührt,
Geht mein Wunsch dahin, dass es bald geschieht,
Weil ich dann ewig bei Dir bin.

Eucharistischer Jesus, Leben meiner Seele,
Du hast mich erhoben zu ewigen Höhen,
Durch Leiden und Sterben in furchtbaren Wehen.

Hl. Johanna Franziska von Chantal, gefeiert am 12. August

Hl. Johanna Franziska Frémyot de Chantal –  Ordensgründerin

* 28. Januar 1572 in Dijon in Frankreich
† 13. Dezember 1641 in Moulins in Frankreich

Johannas Vater, der Baron von Frémyot, war Präsident des burgundischen Parlaments. Er nahm sich, da er früh seine Frau verlor, um die Erziehung seiner Kinder an. Johanna erhielt bei der Firmung den zweiten Namen Franziska. 1592 heiratete sie, zwanzigjährig, den Baron Christoph von Chantal, mit dem sie acht Jahre in glücklicher Ehe lebte.

Als er infolge eines Jagdunfalls starb, stand Johanna Franziska mit ihren vier Kindern (zwei Kinder waren gleich nach der Geburt gestorben), einem grossen Haus und einem unmöglichen Schwiegervater allein da. Die verzweifelte Witwe musste von ihrem Vater an ihre Pflichten erinnert werden. Ihr Gebet um Führung auf ihrem inneren Weg wurde erhört: 1604 begegnete sie dem Bischof Franz von Sales, als er in Dijon die Fastenpredigten hielt. Er lehrte sie, die Heiligkeit nicht in asketischen Übungen, sondern in der Erfüllung ihrer täglichen Pflichten zu suchen. Mit Franz von Sales war sie von da an in einer einzigartigen geistlichen Freundschaft verbunden, von der ein umfangreicher Briefwechsel zeugt. 

Als ihre Kinder herangewachsen waren, gründete sie gemeinsam mit Franz von Sales den Orden von der Heimsuchung Mariens (Salesianerinnen), der 1618 bestätigt wurde. Die Ordensfrauen sollten ohne Klausur leben und mit dem Leben in Gemeinschaft und Gebet das „aktive“ Leben verbinden, vor allem sich der Mädchenerziehung widmen. Dieser Plan war seiner Zeit zu weit voraus und musste abgeändert werden. Franziskas nächste Jahre waren dem Aufbau des neuen Ordens und auch noch der Sorge um ihre Familie gewidmet. In den Leiden der letzten Lebensjahre gelangte sie zu ihrer letzten Freiheit und Reife. Sie starb am 13. Dezember 1641. Papst Benedikt XIV. sprach sie 1751 selig, von Papst Clemens XIII. wurde sie 1767 heilig gesprochen.  Ihr ursprünglicher Gedenktag, der 12.12., wurde 2002 auf den heutigen Tag verlegt.

Einfache Einheit

„Ich glaube, dass ich nichts mehr denken, wünschen und verlangen soll, ausser was unser Herr mich denken, lieben und wollen lässt … Ich fühle kein anderes Verlangen in der Spitze meines Geistes als das, den heiligen Willen Gottes in allen Dingen zu erfüllen. Mein Geist ist in seiner feinen Spitze in einer einfachen Einheit. Meine Seele möchte bei allem nur in dieser sehr einfachen Einheit des Geistes mit Gott bleiben, ohne ihren Blick anderswohin zu wenden, nur zuweilen ein Vaterunser laut beten für alle, für Einzelne, für sich selbst …“ (Johanna Franziska von Chantal, Brief an Franz von Sales)

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