LIBANON 04/2018

Hilfe für die kirchliche Suppenküche „John the Merciful Table“ für syrische Flüchtlinge und andere Bedürftige

Quelle

Für viele Menschen ist eine warme Mahlzeit am Tag keine Selbstverständlichkeit. In der Stadt Zahlé ist die Not besonders gross. Sie liegt unweit der syrischen Grenze, so dass viele Flüchtlinge dort gestrandet sind, die all ihr Hab und Gute in Syrien zurücklassen mussten. Aber auch in der angestammten Bevölkerung gibt es viele Bedürftige, besonders ältere Menschen und Kinder, um die sich niemand kümmert. Daher wurde 2015 von der melkitischen griechisch-katholische Kirche die Suppenküche „John the Merciful Table“ gegründet. Sie ist nach dem heiligen Johannes dem Barmherzigen benannt. Das ist kein Zufall, denn dieser Heilige wurde durch seine ausserordentliche Liebe zu den Armen berühmt. Wo immer er eine Not sah, versuchte er, sie mit allen Kräften und Mitteln zu lindern. Als er schliesslich Patriarch von Alexandria wurde, verköstigte er tagtäglich 7.900 arme Menschen. Er starb um das Jahr 619 und wird sowohl von katholischen als auch von orthodoxen Christen als Heiliger verehrt.

Inzwischen werden hier jeden Tag 1000 Menschen mit einer vollen Mahlzeit versorgt. Das sind 400 mehr als noch im vergangenen Jahr. In der Küche der Einrichtung werden syrische Flüchtlinge beschäftigt, so dass sie die Möglichkeit haben, einer Arbeit nachzugehen. Eine Diätassistentin aus einem katholischen Krankenhaus der Stadt hilft dabei, dass die Speisen ausgewogen und gesund sind. Es geht aber nicht nur um die leibliche Speise, sondern auch darum, dass die Gäste die Liebe Gottes und die Zuwendung anderer Menschen erfahren. Viele sind einsam. Die „John the Merciful Table“ ist für sie zu einem Anlaufpunkt geworden, wo sie nicht nur essen können, sondern mit anderen Menschen sprechen, angelächelt werden und mit ihren Sorgen wahrgenommen werden: Vor jeder Mahlzeit wird ein Gebet gesprochen und ein geistliches Lied gesungen, weil es eben auch und vor allem um die Hilfe für die Seele geht. Die geistliche Dimension der Hilfe soll für alle erfahrbar sein. „Wir alle spüren dadurch die Liebe Jesu des Erlösers. Es ist ein Zeichen Seiner Liebe zu uns Menschen, die alle Wunden heilt“, sagt eine Helferin.

Alten und kranken Menschen, die nicht mehr ihr Haus verlassen können, wird das Essen von freiwilligen Helfern nach Hause gebracht.

Aid to the Church in Need hat dieses Projekt von Anfang an unterstützt und hilft mit 780.000 Euro für ein weiteres Jahr.

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