Samstag der 3. Osterwoche

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes – Joh 6,60-69

Quelle
Hl. Konrad von Parzham, Hl. Anselm von Canterbury

In jener Zeit sagten viele der Jünger Jesu, die ihm zuhörten: Was er sagt, ist unerträglich. Wer kann das anhören?
Jesus erkannte, dass seine Jünger darüber murrten, und fragte sie: Daran nehmt ihr Anstoß?
Was werdet ihr sagen, wenn ihr den Menschensohn hinaufsteigen seht, dorthin, wo er vorher war?
Der Geist ist es, der lebendig macht; das Fleisch nützt nichts. Die Worte, die ich zu euch gesprochen habe, sind Geist und sind Leben.
Aber es gibt unter euch einige, die nicht glauben. Jesus wusste nämlich von Anfang an, welche es waren, die nicht glaubten, und wer ihn verraten würde.
Und er sagte: Deshalb habe ich zu euch gesagt: Niemand kann zu mir kommen, wenn es ihm nicht vom Vater gegeben ist.
Daraufhin zogen sich viele Jünger zurück und wanderten nicht mehr mit ihm umher.
Da fragte Jesus die Zwölf: Wollt auch ihr weggehen?
Simon Petrus antwortete ihm: Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.
Wir sind zum Glauben gekommen und haben erkannt: Du bist der Heilige Gottes.

Kommentar zum heutigen Evangelium
Hl. Augustinus (354-430), Bischof von Hippo (Nordafrika) und Kirchenlehrer
Vorträge über das Johannes-Evangelium, 25. Vortag, 14-16 (vgl. Bibliothek der Kirchenväter, München 1913-1914)

„Wollt auch ihr weggehen?“

„Jesus aber sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie Hunger haben, und wer an mich glaubt, wird nie Durst haben“. […] Brot vom Himmel möchtet ihr haben; ihr habt es vor euch und esst nicht. „Aber ich sagte euch: ihr habt mich gesehen und nicht geglaubt.“ Doch darum habe ich das Volk nicht aufgegeben. Denn hat etwa euer Unglaube die Treue des Herrn zunichte gemacht? (Röm 3,3). Siehe nämlich, was folgt: „Alles, was mir mein Vater gibt, wird zu mir kommen, und den, der zu mir kommt, werde ich nicht hinauswerfen“. Was ist das für ein „drinnen“, aus dem man nicht hinausgeht? Ein großes Heiligtum und ein trautes Heim. O Abgeschiedenheit ohne Überdruss, ohne die Bitterkeit böser Gedanken, ohne die Belästigung durch Versuchungen und Schmerzen! Ist es nicht jene Abgeschiedenheit, in welche derjenige eingehen wird, zu dem der Herr als zu einem wohlverdienten Knecht sagen wird: „Geh ein in die Freude deines Herrn“ (Mt 25,23). […]

Darum also wirst Du denjenigen, der zu Dir kommen wird, nicht hinauswerfen, weil Du vom Himmel herabgekommen bist, nicht um Deinen Willen zu tun, sondern den Willen dessen, der Dich gesandt hat? Ein großes Geheimnis! […] Damit also die Ursache aller Krankheiten d. i. der Hochmut geheilt würde, stieg der Sohn Gottes herab und wurde demütig. Was bist du hochmütig, o Mensch? Gott ist deinetwegen demütig geworden. Du könntest dich vielleicht schämen, einem demütigen Menschen nachzuahmen, so ahme doch wenigstens dem demütigen Gott nach. […] Gott, ist Mensch geworden, du, Mensch, erkenne, dass du ein Mensch bist; deine ganze Demut geht darauf hinaus, dass du dich erkennst. Also weil Gott die Demut lehrt, hat er gesagt: „Ich bin nicht gekommen, meinen Willen zu tun, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat“. […] Demütig kam ich, Demut zu lehren kam ich, als Lehrer der Demut kam ich; wer zu mir kommt, wird mir einverleibt; wer zu mir kommt, wird demütig […] weil er nicht seinen Willen tut, sondern den Willen Gottes, und deshalb wird er nicht hinausgeworfen werden, weil er, da er hochmütig war, hinausgeworfen wurde (vgl. Gen 3, 24).

Lesungen

Apostelgeschichte 9,31-42

In jenen Tagen hatte die Kirche in ganz Judäa, Galiläa und Samarien Frieden; sie wurde gefestigt und lebte in der Furcht vor dem Herrn. Und sie wuchs durch die Hilfe des Heiligen Geistes.
Auf einer Reise zu den einzelnen Gemeinden kam Petrus auch zu den Heiligen in Lydda.
Dort fand er einen Mann namens Äneas, der seit acht Jahren lahm und bettlägerig war.
Petrus sagte zu ihm: Äneas, Jesus Christus heilt dich. Steh auf, und richte dir dein Bett! Sogleich stand er auf.
Und alle Bewohner von Lydda und der Scharon-Ebene sahen ihn und bekehrten sich zum Herrn.
In Joppe lebte eine Jüngerin namens Tabita, das heißt übersetzt: Gazelle. Sie tat viele gute Werke und gab reichlich Almosen.
In jenen Tagen aber wurde sie krank und starb. Man wusch sie und bahrte sie im Obergemach auf.
Weil aber Lydda nahe bei Joppe liegt und die Jünger hörten, dass Petrus dort war, schickten sie zwei Männer zu ihm und ließen ihn bitten: Komm zu uns, zögere nicht!
Da stand Petrus auf und ging mit ihnen. Als er ankam, führten sie ihn in das Obergemach hinauf; alle Witwen traten zu ihm, sie weinten und zeigten ihm die Röcke und Mäntel, die Gazelle gemacht hatte, als sie noch bei ihnen war.
Petrus aber schickte alle hinaus, kniete nieder und betete. Dann wandte er sich zu dem Leichnam und sagte: Tabita, steh auf! Da öffnete sie ihre Augen, sah Petrus an und setzte sich auf.
Er gab ihr die Hand und ließ sie aufstehen; dann rief er die Heiligen und die Witwen und zeigte ihnen, dass sie wieder lebte.
Das wurde in ganz Joppe bekannt, und viele kamen zum Glauben an den Herrn.

Psalm 116(115),12-13.14-15.16-17

Wie kann ich dem Herrn all das vergelten,
was er mir Gutes getan hat?
Ich will den Kelch des Heils erheben
und anrufen den Namen des Herrn.

Ich will dem Herrn meine Gelübde erfüllen
offen vor seinem ganzen Volk.
Kostbar ist in den Augen des Herrn
das Sterben seiner Frommen.

Ach Herr, ich bin doch dein Knecht,
dein Knecht bin ich, der Sohn deiner Magd.
Du hast meine Fesseln gelöst.
Ich will dir ein Opfer des Dankes bringen
und anrufen den Namen des Herrn.

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