Dienstag der 2. Osterwoche
Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes – Joh 3,7-15
In jener Zeit sprach Jesus zu Nikodemus: Wundere dich nicht, dass ich dir sagte: Ihr müsst von neuem geboren werden.
Der Wind weht, wo er will; du hörst sein Brausen, weisst aber nicht, woher er kommt und wohin er geht. So ist es mit jedem, der aus dem Geist geboren ist.
Nikodemus erwiderte ihm: Wie kann das geschehen?
Jesus antwortete: Du bist der Lehrer Israels und verstehst das nicht?
Amen, amen, ich sage dir: Was wir wissen, davon reden wir, und was wir gesehen haben, das bezeugen wir, und doch nehmt ihr unser Zeugnis nicht an.
Wenn ich zu euch über irdische Dinge gesprochen habe und ihr nicht glaubt, wie werdet ihr glauben, wenn ich zu euch über himmlische Dinge spreche?
Und niemand ist in den Himmel hinaufgestiegen ausser dem, der vom Himmel herabgestiegen ist: der Menschensohn.
Und wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden,
damit jeder, der an ihn glaubt, in ihm das ewige Leben hat.
Kommentar zum heutigen Evangelium
Hl. Theresia Benedicta a Cruce [Edith Stein] (1891-1942), Karmelitin, Märtyrerin, Mitpatronin Europas
Pfingst-Novene 1937, 1-2 (Edith-Stein-Archiv, Geistliche Texte II)
„Du weisst nicht, woher er kommt und wohin er geht“ (vgl. Joh 3,8)
Wer bist Du, süsses Licht, das mich erfüllt
Und meines Herzens Dunkelheit erleuchtet?
Du leitest mich gleich einer Mutter Hand,
Und liessest Du mich los, so wüsste keinen Schritt ich mehr zu gehen.
Du bist der Raum, der rund mein Sein umschliesst und in sich birgt,
Aus Dir entlassen sänk’ es in den Abgrund
Des Nichts, aus dem Du es zum Sein erhobst.
Du, näher mir als ich mir selbst
Und innerlicher als mein Innerstes –
Und doch ungreifbar und unfassbar
Und jeden Namen sprengend:
Heiliger Geist – Ewige Liebe.
Bist Du das süsse Manna nicht,
das aus des Sohnes Herzen in mein Herz überströmt,
Der Engel und der Sel’gen Speise?
Er, der vom Tod zu neuem Leben sich erhob,
Er hat auch mich zu neuem Leben auferweckt
vom Schlaf des Todes,
Und neues Leben gibt Er mir von Tag zu Tag,
Und einst soll seine Fülle mich durchfluten,
Leben von Deinem Leben – ja Du selbst:
Heiliger Geist – Ewiges Leben.
Lesungen
Apostelgeschichte 4,32-37
Die Gemeinde der Gläubigen war ein Herz und eine Seele. Keiner nannte etwas von dem, was er hatte, sein Eigentum, sondern sie hatten alles gemeinsam.
Mit grosser Kraft legten die Apostel Zeugnis ab von der Auferstehung Jesu, des Herrn, und reiche Gnade ruhte auf ihnen allen.
Es gab auch keinen unter ihnen, der Not litt. Denn alle, die Grundstücke oder Häuser besassen, verkauften ihren Besitz, brachten den Erlös
und legten ihn den Aposteln zu Füßen. Jedem wurde davon so viel zugeteilt, wie er nötig hatte.
Auch Josef, ein Levit aus Zypern, der von den Aposteln Barnabas, das heisst übersetzt Sohn des Trostes, genannt wurde,
verkaufte einen Acker, der ihm gehörte, brachte das Geld und legte es den Aposteln zu Füssen.
Psalm 93(92),1.2-3.4-5
Der Herr ist König, bekleidet mit Hoheit;
der Herr hat sich bekleidet und mit Macht umgürtet.
Der Erdkreis ist fest gegründet,
nie wird er wanken.
Dein Thron steht fest von Anbeginn,
du bist seit Ewigkeit.
Fluten erheben sich, Herr,
Fluten erheben ihr Brausen,
Fluten erheben ihr Tosen.
Gewaltiger als das Tosen vieler Wasser,
gewaltiger als die Brandung des Meeres
ist der Herr in der Höhe.
Deine Gesetze sind fest und verlässlich;
Herr, deinem Haus gebührt Heiligkeit
für alle Zeiten.
Schreibe einen Kommentar