Kardinal Sarah lässt nicht locker
‘Warum bestehen wir auf dem stehenden Empfang der Kommunion in die Hand?’
Quelle
Kardinal Sarah fordert Mundkommunion auf den Knien
26. Februar 2018
In ungewöhnlich scharfen Worten hat Kardinal Sarah, nominell immer noch Präfekt der Gottesdienstkongregation, erneut gegen die verbreitete Praxis der Handkommunion Stellung genommen. In einem Vorwort zu einem neuen Buch zum Thema, das soeben in Italien erschienen ist, macht der Kardinal deutlich, dass er in dieser – weder vom Konzil beauftragten noch von der Liturgiereform vorgesehenen – Form einen Hauptgrund für den Glaubenszerfall der letzten Jahrzehnte sieht. Er schreibt (in unserer Übersetzung aus dem Englischen):
Die bösartigste Attacke des Teufels besteht darin, den Glauben an die Eucharistie auszulöschen, Irrtümer zu verbreiten und eine unpassende Art ihres Empfangs zu begünstigen. Der Krieg zwischen dem Erzengel Michael und seinen Engeln auf der einen Seite und Luzifer auf der anderen wird weiterhin in den Herzen der Gläubigen ausgetragen: Das Ziel Satans ist das hl. Messopfer und die Realpräsenz Jesus in der konsekrierten Hostie.
Warum bestehen wir auf dem stehenden Empfang der Kommunion in die Hand? Warum vermeiden wir diese Geste der Unterwerfung unter die göttlichen Zeichen? (Der Empfang kniend und auf die Zunge) entspricht dem Charakter des Sakraments viel eher. Ich hoffe, es kommt zu einer Wiederentdeckung und Förderung der Schönheit und des pastoralen Wertes dieser Haltung. In meiner Meinung und nach meinem Urteil ist das eine sehr wichtige Frage, mit der sich die Kirche heute auseinandersetzen muss. Das ist ein weiterer Akt der Anbetung und der Liebe, die ein jeder von uns Jesus Christus entgegen bringen kann.“
Die Aussagen des Kardinals, die man hier vollständig in italienischer Sprache finden kann, haben weltweit Aufmerksamkeit gefunden. Sogar „katholisch.de“ sah sich veranlasst, darüber zu berichten. Der Beitrag vom 23. Februar gibt einen guten Überblick über wesentlichen Inhalt und Argumentationslinie des Textes des Kardinals – verschweigt freilich die oben aufgegriffenen Einordnung der Auseinandersetzung in den weiteren Kontext mit dem Kampf Satans gegen den Glauben der Kirche. Dabei tritt gerade dieser Aspekt immer deutlicher hervor, wenn man an sakrilegische Veranstaltungen wie die Konzelebration von Mampituba, die Verwirrung um den Kommunionempfang für „wiederverheiratete Geschiedene“ oder den neuesten Vorstoss der Deutschen Bischöfe zur Freigabe der Kommunion für nichtkatholische Ehepartner denkt.
Soweit ist die faktische Spaltung der Kirche bereits vorangeschritten: Was für Kardinal Sarah in Zusammenhang mit dem Kampf Satans gegen die Kirche steht, ist für den deutschen Bischof Feige „ein glücklicher Moment“.
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