Engelszungen: Roman

Iskren und Svetljo treffen einander zum ersten Mal am Wiener Zentralfriedhof, am Grab des Genossen Miro

Literatur/Musik/DVD – (1683)

Seine letzte Ruhestätte ist Anlaufstelle für alle, die auf ein Wunder hoffen. Und ein Wunder haben die beiden dringend nötig, denn bis jetzt war ihnen das Glück nicht besonders hold. Nach ihrer Flucht aus Bulgarien sind sie über Umwege in Wien gestrandet, und ohne es zu wissen, sind ihre Schicksale seit ihrer Geburt eng miteinander verknüpft.

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Wer einen Roman schreibt, muss etwas zu erzählen haben und dafür braucht man Platz. Deshalb können eigentlich Romane nicht dünn sein, meint der junge bulgarisch-österreichische Autor Dimitré Dinev. Was wie eine kokette Erklärung klingt, hat bei ihm seine Berechtigung und muss sie auch haben, denn sein Debütroman ‘Engelszungen’ hat den stolzen Umfang von 600 Seiten.

Wie schon in seinem ersten Erzählungsband ‘Die Inschrift’ sind Emigranten und deren Schicksal sein bevorzugtes Thema. Damals musste er sich allerdings noch beschränken, doch nun liess man ihm Platz und den nützt er aus, nicht um zu dehnen oder strecken, sondern um seinen Einfällen und verblüffenden Wendungen Raum zu geben.

In ‘Engelszungen’ sind Svetljo und Iskren seine zentralen Figuren. Beide stammen aus Bulgarien, leben in Wien und sind finanziell ziemlich am Ende. Ihre letzte Chance ist ein Serbe namens Miro. Das Problem ist nur, er ist tot und begraben unter einer grossen Engelsstatue am Zentralfriedhof. Doch selbst als Toter versteht er es zu helfen, so erzählt man es sich zumindest in Emigrantenkreisen, wo Miro den Status eines Engels der Flüchtlinge einnimmt. Man muss ihm nur seine Geschichte schildern, dann gibt es vielleicht eine Lösung. Da Svetljo und Iskren sowieso keine andere Chance haben, steigen sie darauf ein, und so nimmt am Wiener Zentralfriedhof die Geschichte ihren Lauf. Daraus entwickelt sich ein weit gespanntes und verzweigtes Familienpanorama, in das Dinev auch gleich die Geschichte Bulgariens der letzten Jahrzehnte verwebt.

Er ist ein genauer Beobachter, der keine larmoyante oder anklagende Aufarbeitung tragischer Schicksale betreibt, sondern mit seinen Figuren sehr menschlich umgeht und dabei auch nicht seinen Witz versteckt. Er erzählt mit Wucht, Intensität und einem Bilderreichtum, die einfach verblüffen, besonders wenn man weiss, dass Dinev, der 1990 nach Österreich geflüchtet ist, auf Deutsch schreibt. Tobias Hierl

Pressestimmen

„Phantastisch, empfindungsreich und originell.“ (Literarische Welt)

„Ein Buch auch und gerade für jene, denen Bulgarien bisher völlig egal war – mithin für ein richtig grosses Publikum.“ (Der Spiegel)

“Engelszungen ist ein bestrickender Coming-of-Age-Roman mit einem guten Schuss slawischem Humor, der 2005 mit dem Adalbert-von-Chamisso-Förderpreis ausgezeichnet wurde.” (Brigitte woman)

“Ein richtig schöner Schmöker von 600 Seiten, in dem es um die Liebe, das Leben und den Tod in allen möglichen Spielarten geht. … Engelszungen ist ein grosses Vergnügen, klug, menschlich und witzig erzählt von einem, der weiss, wovon er spricht.” (Espace)

Rezension Amazon (21)

Engelszungen: Roman

Autor: Dimitré Dinev
Taschenbuch: 608 Seiten
Verlag: btb Verlag (10. September 2007)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442733162

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