Heute vor 750 Jahren: das Wunder von Bolsena

Am 12. August 1263 ereignete sich in Bolsena das eucharistische Wunder, das dem seit 1264 von Papst Urban IV institutionalisierten Fest Corpus Domini ( Fronleichnam) zugrunde liegt

ChristinaQuelle
Eucharistische Wunder
Duomo di Santa Maria Assunta in Cielo
Bolsena
Hl. Christina von Bolsena

Am 12. August 1263 ereignete sich in Bolsena das eucharistische Wunder, das dem seit 1264 von Papst Urban IV institutionalisierten Fest Corpus Domini ( Fronleichnam) zugrunde liegt.

Vor seinem Rücktritt hatte Papst Benedikt XVI , der wollte, dass die Kirche dieser Ereignisse gedenke, die Penintenzaria Apostolica angewiesen das Jubliäum des Wunders von Bolsena während der Jahre 2013 und 2014 zu begehen und ein Heiliges Jahr auszurufen, das im Januar 2013 begonnen hat und am 24.11. enden wird.

Was geschah 1263 in Bolsena?

Den frommen böhmischen Priester Pietro de Praga quälten jedes mal, wenn er die Hl. Messe feierte während der Konsekrierung Zweifel an der Realpräsenz Christi. Schliesslich beschloss er nach Rom zu pilgern um an den Gräbern der Apostel zu beten.
Der Via Francigena folgend, auf dem Weg in die Ewige Stadt, machte er Station in Bolsena. Dort feierte er am 12.8. in der Kirche über dem Grab der Hl. Märtyrerin Christina, einer von ihm besonders verehrten Heiligen, die Heilige Messe und während er die Hostie zur Konsekrierung hoch hielt, begann diese zu bluten, das Blut tropfte in den Kelch, auf das Corporale und die Leinentücher, die den Altar bedeckten.
Erschrocken brach er ab, nahm den Kelch und die Konsekrierte Hostie, das Corporale und die anderen blutbefleckten Tücher und lief in die Sakristei, wo er alles versteckte.
Nachdem er sich von seinem Schrecken erholt hatte, wurde ihm bewusst, dass er das Geschehene nicht für sich behalten dürfe.
Das Blutwunder war natürlich nicht geheim zu halten und die Kunde davon verbreitete sich wie ein Lauffeuer-auch bis nach Orvieto, wo sich Papst Urban IV aufhielt.

Der schickte sofort den Bischof Giacomo Matraga und einige namhafte Theologen ins cirka 20 km entfernte Bolsena um Nachforschungen anzustellen, alle Beweise einzusammeln und nach Orvieto zu bringen.

Die Rückkehr der Delegation mit den Wundereliquien geriet zum Triumphzug, dem Papst Urban mit den Kardinälen entgegenzog. Am Fluss Riochiara trafen sie aufeinander, der Papst kniete nieder und weinte, er trug die Reliquien dann eigenhändig in die Kathedrale von Orvieto.

Papst Urban IV hatte schon lange Pläne zur Schaffung eines Eucharistischen Kirchenfestes vorbereitet und betrachtete das Wunder nun als Aufforderung, den Plan in die Tat umzusetzen.

Ein Jahr später veröffentlichte er die Bulle “Transiturus de hoc mundo”, die das Fest Corpus Domini begründete, das bis dahin nur in Lüttich gefeiert worden war.

Über den Reliquien wurde mit dem Neubau des Domes von Orvieto, der heute den Namen Santa Maria Assunta trägt, eines der Meisterwerke italienischer Gotik, begonnen.

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