Donnerstag der 11. Woche im Jahreskreis

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus – Mt 6,7-15

Hl. Thomas Morus,  Hl. John Fisher – Tagesheilige

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn ihr betet, sollt ihr nicht plappern wie die Heiden, die meinen, sie werden nur erhört, wenn sie viele Worte machen.
Macht es nicht wie sie; denn euer Vater weiss, was ihr braucht, noch ehe ihr ihn bittet.
So sollt ihr beten: Unser Vater im Himmel, dein Name werde geheiligt,
dein Reich komme, dein Wille geschehe wie im Himmel, so auf der Erde.
Gib uns heute das Brot, das wir brauchen.
Und erlass uns unsere Schulden, wie auch wir sie unseren Schuldnern erlassen haben.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern rette uns vor dem Bösen.
Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, dann wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben.
Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, dann wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben.

Kommentar zum heutigen Evangelium
Hl. Teresa von Avila (1515-1582), Karmelitin, Kirchenlehrerin
Der Weg der Vollkommenheit, Kapitel 27, 1.2.4.5 (Übersetzung u. Hrsg.: Karmel St. Josef, Hauenstein; Leutesdorf 1998)

„Wenn ihr betet, so sprecht: Vater“ (Lk 11,2)

„Vater unser im Himmel.“ O mein Herr, wie offenbarst du dich als wahrer Vater eines solchen Sohnes, und wie offenbart er sich als wahrer Sohn eines solchen Vaters! Gepriesen seist du immer und ewig! Herr, wäre diese grosse Gnade am Ende des Gebetes nicht besser am Platz? Doch gleich zu Beginn füllst du uns die Hände und erweist uns eine so grosse Gnade, dass es sehr gut wäre, wenn sie unseren Verstand erfassen und auf diese Weise unseren Willen derart durchdringen würde, dass wir kein Wort mehr sprechen könnten. O meine Töchter, wie gut wäre hier die vollkommene Beschauung! Oh, wie gut und recht wäre es, wenn die Seele in sich selbst einkehrte, um sich besser über sich selbst zu erheben! Dann könnte dieser heilige Sohn ihr zu erkennen geben, was das eigentlich für ein Ort ist, wo, wie er sagt, sein Vater wohnt: im Himmel […]

O Sohn Gottes und mein Herr! Wie kommt es, dass du uns schon beim ersten Wort soviel auf einmal schenkst? Indem du dich mit uns vereinigst, um den Vater zu bitten […] weil du willst, dass er uns als seine Kinder annimmt! […] Denn als Vater muss er uns ertragen, so sehr wir ihn auch beleidigen mögen. Wenn wir wieder zu ihm zurückkehren wie der verlorene Sohn, muss er uns verzeihen; er muss uns trösten in unseren Leiden, muss uns ernähren, wie es einem solchen Vater geziemt. Denn er muss auf jeden Fall gütiger sein als alle Väter der Welt, weil in ihm nur die Fülle alles Guten sein kann. Und schliesslich muss er uns Anteil geben an deiner Herrlichkeit und uns zu deinen Miterben machen […]

Wenigstens ich erkenne gut, mein Jesus, dass du als vielgeliebter Sohn für dich und für uns gesprochen hast […] Meint ihr nicht, er sei ein guter Meister, meine Töchter, da er uns gleich zu Beginn eine so grosse Gnade schenkt, damit wir Geschmack daran finden, uns das, was er uns lehrt, anzueignen? Scheint es euch da wirklich in Ordnung zu sein, über dieses Wort nicht gründlich nachdenken zu wollen, wenn wir es mündlich beten? Muss uns beim Anblick einer solchen Liebe nicht das Herz zerspringen?

Lesungen

Zweiter Brief des Apostels Paulus an die Korinther 11,1-11

Brüder! Lasst euch doch ein wenig Unverstand von mir gefallen! Aber das tut ihr ja.
Denn ich liebe euch mit der Eifersucht Gottes; ich habe euch einem einzigen Mann verlobt, um euch als reine Jungfrau zu Christus zu führen.
Ich fürchte aber, wie die Schlange einst durch ihre Falschheit Eva täuschte, könntet auch ihr in euren Gedanken von der aufrichtigen und reinen Hingabe an Christus abkommen.
Ihr nehmt es ja offenbar hin, wenn irgendeiner daherkommt und einen anderen Jesus verkündigt, als wir verkündigt haben, wenn ihr einen anderen Geist empfangt, als ihr empfangen habt, oder ein anderes Evangelium, als ihr angenommen habt.
Ich denke doch, ich stehe den Überaposteln keineswegs nach.
Im Reden mag ich ein Stümper sein, aber nicht in der Erkenntnis; wir haben sie euch in keiner Weise und in keinem Fall vorenthalten.
Oder habe ich einen Fehler gemacht, als ich, um euch zu erhöhen, mich selbst erniedrigte und euch das Evangelium Gottes verkündete, ohne etwas dafür zu nehmen?
Andere Gemeinden habe ich ausgeplündert und Geld von ihnen genommen, um euch dienen zu können.
Aber als ich zu euch kam und in Schwierigkeiten geriet, bin ich niemand zur Last gefallen; was ich zu wenig hatte, ergänzten die Brüder, die aus Mazedonien kamen. Ich habe also darauf Wert gelegt, euch in keiner Weise zur Last zu fallen, und werde auch weiterhin darauf Wert legen.
So gewiss die Wahrheit Christi in mir ist: diesen Ruhm wird mir im Gebiet von Achaia niemand nehmen.
Warum? Liebe ich euch etwa nicht? Gott weiß es.

Psalm 111(110),1-2.3-4.7-8

Den Herrn will ich preisen von ganzem Herzen
im Kreis der Frommen, inmitten der Gemeinde.
Gross sind die Werke des Herrn,
kostbar allen, die sich an ihnen freuen.

Er waltet in Hoheit und Pracht,
seine Gerechtigkeit hat Bestand für immer.
Er hat ein Gedächtnis an seine Wunder gestiftet,
der Herr ist gnädig und barmherzig.

Die Werke seiner Hände sind gerecht und beständig,
all seine Gebote sind verlässlich.
Sie stehen fest für immer und ewig,
geschaffen in Treue und Redlichkeit.

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus – Mt 6,7-15

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn ihr betet, sollt ihr nicht plappern wie die Heiden, die meinen, sie werden nur erhört, wenn sie viele Worte machen.
Macht es nicht wie sie; denn euer Vater weiß, was ihr braucht, noch ehe ihr ihn bittet.
So sollt ihr beten: Unser Vater im Himmel, dein Name werde geheiligt,
dein Reich komme, dein Wille geschehe wie im Himmel, so auf der Erde.
Gib uns heute das Brot, das wir brauchen.
Und erlass uns unsere Schulden, wie auch wir sie unseren Schuldnern erlassen haben.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern rette uns vor dem Bösen.
Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, dann wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben.
Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, dann wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben.

Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel

Kommentar zum heutigen Evangelium : Hl. Teresa von Avila
„Wenn ihr betet, so sprecht: Vater“ (Lk 11,2)

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