Augen vor „rechtem Terror nicht verschliessen“
Kardinal Marx: Augen vor „rechtem Terror nicht verschliessen“
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, hat davor gewarnt, fremdenfeindliche Straftaten zu verharmlosen. Bei der Verleihung des Katholischen Preises gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus in Berlin sagte er: „Wo Asylsuchende, ehrenamtliche Flüchtlingshelfer, engagierte Lokalpolitiker, Angehörige religiöser und ethnischer Minderheiten fortwährend beschimpft und eingeschüchtert werden, wo sie um ihre Sicherheit fürchten müssen und Opfer gezielter Angriffe werden, da handelt es sich um Terror von rechts.“
„Keiner“, so der Kardinal, der sich mit unserer Weltordnung identifiziere, „darf die Augen davor verschließen.“ Marx sprach von einer „starken Gesellschaft“ in Deutschland, die sich vielerorts „beherzt“ gegen Hass und Ressentiments stelle und erinnerte an das Engagement vieler Christen für Flüchtlinge und Migranten. Die christliche Gemeinde sei der Ort, „ an dem die Trennung zwischen ehemals Fremden überwunden wird“, sagte der Bischofskonferenz-Vorsitzende hinsichtlich der Arbeit der ausgezeichneten Initiativen in der Flüchtlingshilfe.
Der Vorsitzende der Migrationskommission der Bischofskonferenz und Juryvorsitzende, Hamburgs Erzbischof Stefan Hesse, erklärte: „Bei aller Vielfalt der katholischen Flüchtlingsarbeit eint uns ein gemeinsames Ziel: Den Menschen, die zu uns kommen, wollen wir ein Gefühl der Wertschätzung vermitteln, und zugleich Brückenbauer sein – über kulturelle, religiöse und soziale Trennlinien hinweg.“
Am Montag hatte die Deutsche Bischofskonferenz vier Initiativen für „ihr vom christlichen Glauben getragenes Engagement“ für Flüchtlinge und Zuwanderer ausgezeichnet. Es sei auch ein Engagement gegen menschenverachtende Parolen, sagte Marx in seiner Laudatio.
pm 21.06.2017 fr
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