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Benedikt XVI.: die Heilige Theresia von Lisieux

Genralaudienz Petersplatz, Mittwoch, 6. April 2011

Quelle

Liebe Brüder und Schwestern!

In der heutigen Mittwochskatechese möchte ich über die heilige Theresia von Lisieux sprechen, die auch unter ihrem karmelitanischen Ordensnamen als Theresia vom Kinde Jesu und vom heiligen Antlitz bekannt ist. Die kleine Thérèse hat ein kurzes und eher unauffälliges Leben geführt, und doch wurde sie gleich nach ihrem Tod im Jahr 1897 sehr verehrt, bald heilig gesprochen und zur Patronin der Missionen erhoben, im Jahr 1997 schliesslich zur Kirchenlehrerin erklärt. Die Gestalt der heiligen Theresia macht deutlich, so hat es Edith Stein einmal gesagt, “dass hier ein Menschenleben einzig und allein von der Gottesliebe bis ins letzte durchgeformt ist” (Brief an Sr. Adelgundis Jaegerschmidt OSB vom 17. März 1933).

Theresia hatte ein empfindsames Gemüt, und der frühe Tod der Mutter – als sie vier Jahre alt war – wie auch einige Jahre später der Eintritt ihrer Schwester Pauline in den Karmel steigerte ihre Nervosität und Überempfindlichkeit, so dass sie ernstlich krank wurde. Weihnachten 1886 erfuhr sie eine tiefe Bekehrung: Das göttliche Kind in der Krippe wandelte ihre Schwachheit in Stärke. Sie erkannte den Sinn ihres Lebens darin, Gottes Liebe vorbehaltlos anzunehmen und weiterzuschenken. Dabei mochte sie keine Gelegenheit versäumen, um Jesus mit kleinen Dingen Freude zu bereiten. Vertrauen und Liebe wurden die beiden Säulen ihres Lebens: Vertrauen wie ein Kind, das sich in die Hände Gottes fallen lässt, begleitet vom unbändigen Einsatz einer Liebe, die in Wirklichkeit Selbsthingabe ist. In der Ordensberufung fand sie die Verwirklichung ihres Lebensplans, und so trat sie 1888 in den Karmel zu Lisieux ein. Sie wollte im Herzen der Kirche die Liebe sein. Ihr Leben opferte sie im Gebet für die Sünder, die Schwachen und die Strauchelnden, ehe sie nach einer Zeit der Prüfungen durch Krankheit 24jährig gestorben ist.

* * *

Von Herzen grüsse ich alle Pilger und Besucher deutscher Sprache. Die heilige Therese von Lisieux lädt uns ein, den “kleinen Weg” zu gehen. Sie sagt: Auf dem Marathon des Glaubens will ich die allerletzte sein, aber es reicht mir anzukommen. Und wenn ich die grösste Sünderin wäre, würde ich mich voll Vertrauen in die Hände Gottes stürzen. Sie lädt uns ein, den “kleinen Weg” zu gehen, den einfachen Weg des Vertrauens, darauf zu vertrauen, dass Christus in uns wirkt und wir mit unserer Liebe zu den Menschen darauf antworten. So können wir dem Wirken Gottes in der Welt Raum geben. Der Herr begleite euch auf allen euren Wegen.

© Copyright 2011 – Libreria Editrice Vaticana

Hl.Therese-von-Lisieux

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