Eine Präsenz, die die Kirche begleitet
Pater Lombardi zum Jahrestag des Rücktritts von Benedikt XVI.
Rom, Zenit.org, 10. Februar 2017, Anne Kurian
Das schönste Zeugnis von Benedikt XVI. ist die Art und Weise, wie der Papst emeritus seinen Ruhestand lebt, „im Gebet“ und „mit dem Gespür der Nähe der Begegnung mit Gott“. Dies erzählte Pater Federico Lombardi SJ gegenüber Radio Vatikan anlässlich des vierten Jahrestags der Ankündigung des überraschenden Rücktritts von Papst Benedikt, am 11. Februar 2013.
Der Papst emeritus lebe seinen Dienst der Begleitung im Gebet des Lebens der Kirche und auch der Solidarität mit seinem Nachfolger im Kloster „Mater Ecclesiae“ in den Vatikanischen Gärten in Gebet, in Zurückgezogenheit und mit extremer Diskretion, sagte der ehemalige Pressesprecher des Heiligen Stuhls und aktuelle Präsident des Aufsichtsrates der vatikanischen Stiftung „Joseph Ratzinger – Benedikt XVI.“
Im Interview mit Alessandro Gisotti des italienischen Programms von Radio Vatikan beschreibt P. Lombardi Joseph Ratzinger als „perfekt“ hellwach und präsent, sowohl intellektuell als spirituell und geistlich.
Der Papst emeritus habe keine besondere Krankheiten, man sehe die Gebrechlichkeit, die mit dem Alter zunehme, aber er stehe, bewege sich im Haus, sagte der italienische Jesuitenpater. „Man begegnet ihm wie einer im Laufe der Zeit etwas gebrechlicher gewordenen, alten Person, aber er ist völlig präsent und sehr angenehm bei der Begegnung“, erklärte Lombardi weiter.
Für den ehemaligen Pressesprecher des Heiligen Stuhls ist das schönste Zeugnis von Benedikt XVI. „dieses Gespür der Nähe der Begegnung mit Gott, seine Art und Weise, das Alter als eine Zeit der Vorbereitung und des sich Vertrautmachen – so würde ich sagen – mit dem Herrn zu erleben.“
„Ich denke, es ist sehr schön einen Papst emeritus zu haben, der für die Kirche betet, für seinen Nachfolger. Wir erleben es als eine Präsenz, die uns begleitet, die uns tröstet, die uns beruhigt“, so Lombardi.
Papst Franziskus spüre „ganz gewiss“ die Unterstützung dieser betenden Präsenz, ist sich der Jesuitenpater sicher. Er nähre diese Beziehung mit gelegentlichen Besuchen, Telefonanrufen, sowie mit vielen Zeichen der Vertrautheit, des Respekts und der Verbundenheit. „Es ist eine grosse Freude für alle und ein schönes Beispiel von Einheit in der Kirche“, betonte Federico Lombardi.
Übersetzt von Paul De Maeyer
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