22. Dezember 2016

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas 1,46-56

Franziska Xaviera Cabrini – Tagesheilige

Da sagte Maria: Meine Seele preist die Grösse des Herrn,
und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.
Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut.
Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.
Denn der Mächtige hat Grosses an mir getan,
und sein Name ist heilig.
Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht
über alle, die ihn fürchten.
Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten:
Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind.
er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen.

Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben
und lässt die Reichen leer ausgehn.
Er nimmt sich seines Knechtes Israel an
und denkt an sein Erbarmen,
das er unsern Vätern verheissen hat,
Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.

Und Maria blieb etwa drei Monate bei ihr; dann kehrte sie nach Hause zurück.

Kommentar zum heutigen Evangelium
Ludwig-Maria Gringnion de Montfort (1673-1716), Prediger, Ordensgründer
Abhandlung über die echte Marienfrömmigkeit, 2−6

Der Herr hat Grosses an mir getan

Maria lebte immer sehr zurückgezogen […] Ihre Demut war so tief, dass sie sich auf Erden zu nichts anderem stärker und dauerhafter hingezogen fühlte als zur Verborgenheit vor sich selbst und allen Geschöpfen, um so nur von Gott allein erkannt zu werden […] Gott Vater war damit einverstanden, dass sie in ihrem Leben kein Wunder wirkte, wenigstens keines, das Aufsehen erregte […] Gottes Sohn war damit einverstanden, dass sie nicht viele Worte machte, obwohl er sie an seiner Weisheit teilhaben liess. Der Heilige Geist war damit einverstanden, dass seine Apostel und Evangelisten nur soweit von ihr sprachen, als es nötig war, um Christus bekannt zu machen, obwohl sie seine Sache ganz zu der eigenen gemacht hatte.

Maria war das herausragende Meisterwerk Gottes; sie zu kennen und sie sein eigen zu nennen, hat er sich vorbehalten. Maria ist die versiegelte Quelle und treue Braut des Heiligen Geistes, zu der nur er Zutritt hat. Maria ist das Heiligtum und der Ort der Ruhe der Heiligen Dreifaltigkeit, in der Gott herrlicher und himmlischer als an irgendeinem anderen Ort des Universums gegenwärtig ist, ohne dabei auf seine Wohnstatt bei den Cherubim und Seraphim zu verzichten; und kein Geschöpf, so rein es auch sein mag, hat hier Zutritt, ohne dazu privilegiert zu sein. Mit den Heiligen sage ich: Maria ist das irdische Paradies des neuen Adam […] Sie ist die grosse, erhabene Welt Gottes, ausgestattet mit Schönheit und unaussprechlichen Schätzen. In der Pracht des Allerhöchsten hat er, wie in seinem Schoss, seinen einzigen Sohn geborgen und in ihm alles, was er an Erhabenen und Kostbarem hat. Oh! Was hat doch dieser mächtige Gott Grosses und zugleich Verborgenes in diesem bewundernswerten Geschöpf vollbracht! Das muss selbst sie, trotz ihrer tiefen Demut, eingestehen: „Der Mächtige hat Grosses an mit getan“. Die Welt erkennt es nicht, weil sie dessen nicht fähig noch würdig ist.

Lesungen

Erstes Buch Samuel 1,24-28

Als sie ihn entwöhnt hatte, nahm sie ihn mit hinauf, dazu einen dreijährigen Stier, ein Efa Mehl und einen Schlauch Wein. So brachte sie ihn zum Haus des Herrn in Schilo; der Knabe aber war damals noch sehr jung.
Als sie den Stier geschlachtet hatten, brachten sie den Knaben zu Eli,
und Hanna sagte: Bitte, mein Herr, so wahr du lebst, mein Herr, ich bin die Frau, die damals neben dir stand, um zum Herrn zu beten.
Ich habe um diesen Knaben gebetet, und der Herr hat mir die Bitte erfüllt, die ich an ihn gerichtet habe.
Darum lasse ich ihn auch vom Herrn zurückfordern. Er soll für sein ganzes Leben ein vom Herrn Zurückgeforderter sein. Und sie beteten dort den Herrn an.

Erstes Buch Samuel 2,1bcde.4-5ab.6-7.8abcd

Mein Herz ist voll Freude über den Herrn,
grosse Kraft gibt mir der Herr.
Weit öffnet sich mein Mund gegen meine Feinde;
denn ich freue mich über deine Hilfe.

Der Bogen der Helden wird zerbrochen,
die Wankenden aber gürten sich mit Kraft.
Die Satten verdingen sich um Brot,
doch die Hungrigen können feiern für immer.

Der Herr macht tot und lebendig,
er führt zum Totenreich hinab und führt auch herauf.
Der Herr macht arm und macht reich,
er erniedrigt, und er erhöht.

Den Schwachen hebt er empor aus dem Staub
und erhöht den Armen, der im Schmutz liegt;
er gibt ihm einen Sitz bei den Edlen,
einen Ehrenplatz weist er ihm zu.

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