Freitag der 34. Woche im Jahreskreis

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas 21,29-33

Hl. Katharina von Alexandria – Tagesheilige

In jener Zeit gebrauchte Jesus einen Vergleich und sagte: Seht euch den Feigenbaum und die anderen Bäume an:
Sobald ihr merkt, dass sie Blätter treiben, wisst ihr, dass der Sommer nahe ist.
Genauso sollt ihr erkennen, wenn ihr all das geschehen seht, dass das Reich Gottes nahe ist.

Amen, ich sage euch: Diese Generation wird nicht vergehen, bis alles eintrifft.
Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.

Kommentar zum heutigen Evangelium
 Hl. Clemens von Rom, Papst (90 – ca. 100)
Brief an die Korinther, 19−23

Erkennt, dass das Reich Gottes nahe ist

Heften wir unseren Blick auf den Vater und Schöpfer der ganzen Welt; hängen wir an seine Geschenke des Friedens und an seine Wohltaten, die herrlich und unvergleichlich sind. Betrachten wir ihn im Geiste und betrachten wir mit den Augen der Seele die grosse Geduld, mit der er seine Ratschlüsse verwirklicht, denken wir darüber nach, wie sein Handeln gegenüber der ganzen Schöpfung bestimmt ist […] Denn er verteilt seine Wohltaten auf die ganze Schöpfung; uns aber lässt er sie in überreichem Masse zuteil werden, wenn wir uns an seine Barmherzigkeit wenden […]

Nehmt euch jedoch in Acht, meine Lieben, dass seine zahllosen Wohltaten uns nicht zur Verdammnis werden, dann nämlich, wenn wir nicht so leben, wie es seiner würdig ist. Bedenken wir, wie nahe er uns ist, und dass ihm nichts von dem entgeht, was wir denken und innerlich erwägen. Wir haben also allen Grund, unsere Position nicht gegen seine Willen aufzugeben […] Auf uns soll nicht das Wort zutreffen: „Wehe denen, deren Seele gespalten ist, die in ihrer Seele zweifeln, die sagen: Das haben wir schon zur Zeit unserer Väter gehört; jetzt aber sind wir alt geworden, und nichts von alldem ist uns zugestossen. Ihr Unvernünftigen! Vergleicht euch doch mit einem Baum, nehmt einen Weinstock. Zunächst verliert er seine Blätter, dann aber entwickelt sich eine Knospe, ein Blatt, eine Blüte, dann die grüne Traube, schliesslich ist die reife Traube da“. In kurzer Zeit also kommt die Baumfrucht zur Reife. Sie setzt im Nu ihren Plan um. Das bestätigt auch die Heilige Schrift: „Die Zeit steht nahe bevor, seine Tage verzögern sich nicht“ (vgl. Jes 13,22) und: „Dann kommt plötzlich zu seinem Tempel der Herr, den ihr sucht“ (Mal 3,1).

Lesungen

Buch der Offenbarung 20,1-4.11-15.21,1-2

Ich, Johannes, sah einen Engel vom Himmel herabsteigen; auf seiner Hand trug er den Schlüssel zum Abgrund und eine schwere Kette.
Er überwältigte den Drachen, die alte Schlange – das ist der Teufel oder der Satan -, und er fesselte ihn für tausend Jahre.
Er warf ihn in den Abgrund, verschloss diesen und drückte ein Siegel darauf, damit der Drache die Völker nicht mehr verführen konnte, bis die tausend Jahre vollendet sind. Danach muss er für kurze Zeit freigelassen werden.
Dann sah ich Throne; und denen, die darauf Platz nahmen, wurde das Gericht übertragen. Ich sah die Seelen aller, die enthauptet worden waren, weil sie an dem Zeugnis Jesu und am Wort Gottes festgehalten hatten. Sie hatten das Tier und sein Standbild nicht angebetet, und sie hatten das Kennzeichen nicht auf ihrer Stirn und auf ihrer Hand anbringen lassen. Sie gelangten zum Leben und zur Herrschaft mit Christus für tausend Jahre.
Dann sah ich einen grossen weissen Thron und den, der auf ihm sass; vor seinem Anblick flohen Erde und Himmel, und es gab keinen Platz mehr für sie.
Ich sah die Toten vor dem Thron stehen, die Grossen und die Kleinen. Und Bücher wurden aufgeschlagen; auch das Buch des Lebens wurde aufgeschlagen. Die Toten wurden nach ihren Werken gerichtet, nach dem, was in den Büchern aufgeschrieben war.
Und das Meer gab die Toten heraus, die in ihm waren; und der Tod und die Unterwelt gaben ihre Toten heraus, die in ihnen waren. Sie wurden gerichtet, jeder nach seinen Werken.
Der Tod und die Unterwelt aber wurden in den Feuersee geworfen. Das ist der zweite Tod: der Feuersee.
Wer nicht im Buch des Lebens verzeichnet war, wurde in den Feuersee geworfen.
Dann sah ich einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, auch das Meer ist nicht mehr.
Ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott her aus dem Himmel herabkommen; sie war bereit wie eine Braut, die sich für ihren Mann geschmückt hat.

Psalm 84(83),3.4.5-6a.8a

Meine Seele verzehrt sich in Sehnsucht
nach dem Tempel des Herrn.
Mein Herz und mein Leib jauchzen ihm zu,
ihm, dem lebendigen Gott.

Auch der Sperling findet ein Haus
und die Schwalbe ein Nest für ihre Jungen –
deine Altäre, Herr der Heerscharen,
mein Gott und mein König.

Wohl denen, die wohnen in deinem Haus,
die dich allezeit loben.
Wohl den Menschen, die Kraft finden in dir,
sie schreiten dahin mit wachsender Kraft.

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