33. Sonntag im Jahreskreis

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas 21,5-19

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hl-ambrosiusSeliger Carl Lampert

In jener Zeit, als einige darüber sprachen, dass der Tempel mit schönen Steinen und Weihegeschenken geschmückt sei, sagte Jesus:
Es wird eine Zeit kommen, da wird von allem, was ihr hier seht, kein Stein auf dem andern bleiben; alles wird niedergerissen werden.
Sie fragten ihn: Meister, wann wird das geschehen, und an welchem Zeichen wird man erkennen, dass es beginnt?
Er antwortete: Gebt acht, dass man euch nicht irreführt! Denn viele werden unter meinem Namen auftreten und sagen: Ich bin es!, und: Die Zeit ist da. – Lauft ihnen nicht nach!
Und wenn ihr von Kriegen und Unruhen hört, lasst euch dadurch nicht erschrecken! Denn das muss als erstes geschehen; aber das Ende kommt noch nicht sofort.
Dann sagte er zu ihnen: Ein Volk wird sich gegen das andere erheben und ein Reich gegen das andere.
Es wird gewaltige Erdbeben und an vielen Orten Seuchen und Hungersnöte geben; schreckliche Dinge werden geschehen, und am Himmel wird man gewaltige Zeichen sehen.
Aber bevor das alles geschieht, wird man euch festnehmen und euch verfolgen. Man wird euch um meines Namens willen den Gerichten der Synagogen übergeben, ins Gefängnis werfen und vor Könige und Statthalter bringen.
Dann werdet ihr Zeugnis ablegen können.
Nehmt euch fest vor, nicht im voraus für eure Verteidigung zu sorgen;
denn ich werde euch die Worte und die Weisheit eingeben, so dass alle eure Gegner nicht dagegen ankommen und nichts dagegen sagen können.
Sogar eure Eltern und Geschwister, eure Verwandten und Freunde werden euch ausliefern, und manche von euch wird man töten.
Und ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden.
Und doch wird euch kein Haar gekrümmt werden.
Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen.

Kommentar zum heutigen Evangelium
Hl. Ambrosius  (um 340-397), Bischof von Mailand und Kirchenlehrer
Kommentar zum Lukasevangelium

Das Kommen Christi

„Es bleibt kein Stein auf dem anderen, alles wird zerstört.“ Diese Worte trafen auf den Tempel zu, den Salomon gebaut hatte […], denn alles, was unsere Hände bauen, fällt dem Verschleiss oder dem Verfall anheim, wird gewaltsam vernichtet oder vom Feuer zerstört […] Es existiert aber auch in jedem von uns ein Tempel, der verfällt, wenn es an Glauben fehlt, vor allem aber dann, wenn wir im Namen Christi fälschlicherweise versuchen, innere Gewissheiten zu gewinnen. Vielleicht ist diese Auslegung für uns am nützlichsten. Was nützt es mir denn wirklich, wenn ich weiss, an welchem Tag das Letzte Gericht stattfindet? Was nützt es mir, der ich mir so vieler Sünden bewusst bin, wenn ich weiss, dass eines Tages der Herr kommt, wenn er nicht in meine Seele kommt, nicht in mir lebt, nicht in mir spricht? Zu mir muss Christus aber kommen, mir muss sein Kommen gelten.

Doch das zweite Kommen des Herrn findet am Ende der Welt statt, wenn wir sagen können: „Die Welt ist mir gekreuzigt und ich der Welt“ (vgl. Gal 6,14). Für jemanden, dem die Welt stirbt, ist Christus ewig; für ihn ist der Tempel geistig, das Gesetz, sogar die Paschafeier ist geistig […] für ihn werden Weisheit, Tugend, Gerechtigkeit, Erlösung wirkliche Gegenwart; denn Christus ist zwar für die Sünden des Volkes ein einziges Mal gestorben, doch damit er täglich die Sünden des Volkes tilgen kann.

Buch Maleachi 3,19-20ab

Seht, der Tag kommt, er brennt wie ein Ofen: Da werden alle Überheblichen und Frevler zu Spreu, und der Tag, der kommt, wird sie verbrennen, spricht der Herr der Heere. Weder Wurzel noch Zweig wird ihnen bleiben.
Für euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, wird die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen, und ihre Flügel bringen Heilung.
Ihr werdet hinausgehen und Freudensprünge machen, wie Kälber, die aus dem Stall kommen.

Psalm 98(97),5-6.7-8.9

Spielt dem Herrn auf der Harfe,
auf der Harfe zu lautem Gesang!
Zum Schall der Trompeten und Hörner
jauchzt vor dem Herrn, dem König!

Es brause das Meer und alles, was es erfüllt,
der Erdkreis und seine Bewohner.
In die Hände klatschen sollen die Ströme,
die Berge sollen jubeln im Chor.

Jubeln sollen alle vor dem Herrn, wenn er kommt,
um die Erde zu richten.
Er richtet den Erdkreis gerecht,
die Nationen so, wie es recht ist.

Zweiter Brief des Apostels Paulus an die Thessalonicher 3,7-12

Brüder! Ihr wisst, wie man uns nachahmen soll. Wir haben bei euch kein unordentliches Leben geführt
und bei niemand unser Brot umsonst gegessen; wir haben uns gemüht und geplagt, Tag und Nacht haben wir gearbeitet, um keinem von euch zur Last zu fallen.
Nicht als hätten wir keinen Anspruch auf Unterhalt; wir wollten euch aber ein Beispiel geben, damit ihr uns nachahmen könnt.
Denn als wir bei euch waren, haben wir euch die Regel eingeprägt: Wer nicht arbeiten will, soll auch nicht essen.
Wir hören aber, dass einige von euch ein unordentliches Leben führen und alles mögliche treiben, nur nicht arbeiten.
Wir ermahnen sie und gebieten ihnen im Namen Jesu Christi, des Herrn, in Ruhe ihrer Arbeit nachzugehen und ihr selbstverdientes Brot zu essen.

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