Präsident folgt „Ruf des Volkes“

Kolumbien: Präsident folgt „Ruf des Volkes“

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Juan Manuel Santos

Kolumbiens Staatspräsident Juan Manuel Santos will noch bis Donnerstag Änderungsvorschläge für eine Nachbesserung beim Friedensvertrag mit der Guerilla-Organisation FARC annehmen. Anschliessend sollen die Vorschläge in eine neue Gesprächsrunde mit den Rebellen eingebracht werden, sagte der diesjährige Friedensnobelpreisträger am Dienstagabend Ortszeit in einer TV-Ansprache. Ein neues Abkommen auszuhandeln, sei der Ruf des Volkes, so Santos weiter. Die Regierung sei willens nachzuverhandeln; das müsse auch für die FARC gelten.

Auch der Amtsvorgänger von Santos, Álvaro Uribe, stellte laut Reuters am Dienstag überraschend mögliche Gespräche mit den Rebellen in Aussicht. Uribe hatte die Ablehnung des ursprünglich ausgehandelten Friedensvertrages bei einer Volksabstimmung befürwortet und solche Gespräche bislang abgelehnt. Der unterschriebene, anschliessend aber vom Volk abgelehnte Vertrag war Frucht jahrelanger und mühevoller Verhandlungen der Regierung mit den Rebellen.

Die Gespräche waren vom Vatikan und der Ortskirche hoffnungsvoll begleitet worden. Nach der Ablehnung des Vertrages durch die Kolumbianer werben nun Kolumbiens Bischöfe verstärkt für einen Dialog unter den politischen Kräften im Land. So hatte der Vorsitzende der Bischofskonferenz und Bischof von Tunja, Luis Augusto Castro Quiroga, gegenüber Radio Vatikan etwa auf Spannungen zwischen Präsident Santos und seinem das „Nein-Lager“ anführenden Vorgänger Uribe verwiesen.

Für seine Bemühungen um eine Einigung mit den Farc-Rebellen wurde Santos vergangene Woche mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Seit der Ablehnung des Abkommens versucht er, in Gesprächen mit den Kritikern der Vereinbarung und auch mit der FARC eine neue Verhandlungslösung zu finden. Noch in dieser Woche wollen Regierung und Rebellen über die Änderungsvorschläge der Kritiker sprechen. Der Waffenstillstand wurde unterdessen bis Ende Dezember verlängert.

kna/rv/reuters 19.10.2016 pr

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