Assisi-Friedenstreffen
Assisi-Friedenstreffen: Viel erreicht in den vergangenen 30 Jahren
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Hl. Franziskus von Assisi
Assisi – Diverse Beiträge
Mit einem mehrtägigen Treffen und einem Gebetsmoment für jede teilnehmende Religionsgemeinschaft wollen die Organisatoren des Friedenstreffens in Assisi kommende Woche an die Erfolge der vergangenen Jahrzehnte erinnern. Vor genau 30 Jahren fand das erste Treffen der katholischen Basisgemeinde Sant´Egidio in der Stadt des Heiligen Franz von Assisi statt. Seither wurden die Zusammenkünfte in verschiedene Ortschaften jedes Jahr durchgeführt. Zum „runden Jubiläum“ geht es nun wieder zurück zu den Wurzeln, nach Assisi. Der Heilige Franziskus war einer der frühesten Exponenten des friedlichen Gesprächs mit Angehörigen anderer Religionen.
Mit dem Fall der Berliner Mauer, dem Ende des Balkankrieges und der Zurückdrängung von Al Kaida habe das Friedenstreffen durchaus erfolgreiche Momente miterlebt und an ihnen sogar mitgewirkt, so der Sprecher des Franziskaner Konvents in Assisi und Mitorganisator des Treffens, Pater Enzo Fortunato, bei der Vorstellung des Treffens bei Radio Vatikan an diesem Dienstag. Zum Ablauf des Friedensgebetes sagte er:
„Es nehmen über 470 Religionsführer und Redner teil. Neun Religionsgemeinschaften sind vertreten. Aber es gibt auch Vertreter der Nicht-Glaubenden wie den polnischen Philosophen Zygmunt Bauman. Beim Gebetsmoment machen wir es wie 2002 mit den drei monotheistischen Religionsgemeinschaften, die im Inneren des Konvents beten werden. Die Christen werden in der Unteren Basilika beten, die Muslime beim Theologischen Institut, und die Juden werden in der Aula ,Frate Elia´ beten: somit werden alle drei Gemeinschaften im Herzen der Franziskaner-Konvents sein.“
Dass es kein eigentliches gemeinsames Gebet gibt, habe damit zu tun, dass man aus dem Treffen nicht einfach ein Spektakel machen sondern den Glauben jeder Religionsgemeinschaft respektieren wolle, erklärt der Bischof von Assisi, Domenico Sorrentino.
„Vor fünf Jahren hat uns Papst Benedikt XVI. bei dem Treffen genau erläutert, wie wir dieses Gebetstreffen verstehen sollen. Es darf ja kein Missverständnis geben, wenn es um die religiöse Ebene eines solchen Treffens geht. Papst Franziskus, der an dem Treffen am letzten Tag persönlich teilnehmen wird, unterstützt diese Linie seines Vorgängers. Es geht nicht um Synkretismus sondern darum, ein Zeugnis für den Frieden zu geben. Wir sind überzeugt, dass der Besuch des Papstes viel dazu beitragen wird. Die Welt von heute braucht den Frieden mehr denn je.“
Neben dem Gebet und der Teilnahme des Papstes am nächsten Dienstag wird es beim Friedenstreffen in Assisi auch über 30 Runde Tische mit namhaften Persönlichkeiten aus Politik und Kultur geben. Auch Vertreter aus dem asiatischen Raum wie Buddhisten und Hindus sind dabei. Das kommende Welttreffen der Religionen für den Frieden hat nach den Worten von Erzbischof Sorrentino einen „prophetischeren” Charakter als je zuvor. 30 Jahre nach der ersten, von Johannes Paul II. initiierten Begegnung während des Kalten Kriegs befinde sich die Welt in einem Zustand, den Papst Franziskus als „Dritten Weltkrieg auf Raten“ bezeichne. Erzbischof Sorrentino blickt zurück.
„Es war eine prophetische Intuition von Johannes Paul II.: Er setzte in das Gebet das Vertrauen, dass die Dinge sich in etwas Gutes wandeln können. Seither beten wir in Assisi beispielsweise jeden 27. Oktober für den Frieden auf der Welt, anlässlich eines Tages des Gebets, den wir bei uns eingeführt haben.“
Die Veranstaltung unter dem Motto „Durst nach Frieden” findet vom kommenden Sonntag bis Dienstag in Assisi statt. Die umbrische Kleinstadt, Heimatort des Ordensgründers und Friedensapostels Franziskus (1181/82-1226) erwartet zu den Podien, Vorträgen und Gebeten rund 12.000 Teilnehmer. Aus Istanbul kommt der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. Papst Franziskus reist am letzten Tag an der Begegnung an.
rv 13.09.2016 mg
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