Entfernt euch nie von Jesus
Besuch von Papst Franziskus im Heiligtum der Barmherzigkeit Gottes in Krakau-Lagiewniki
Papst Franziskus begann seinen vierten Reisetage mit dem morgendlichen Besuch des Heiligtums der Barmherzigkeit Gottes in Krakau-Lagiewniki. Im Mittelpunkt des 1891 errichteten Heiligtums stehen das Gnadenbild des barmherzigen Jesus, das 1944 von Adolf Hyla (1897-1965), einem polnischen Künstler, gemalt wurde, und das Grab der heiligen Faustyna (1905-1938) in der Sankt Josef-Kapelle. Da der Pilgerstrom bei weitem die räumlichen Kapazitäten der Kapelle überstieg, wurde eine Basilika gebaut, die der heilige Johannes Paul II. 2002 weihte: „In diesem Heiligtum möchte ich daher heute die Welt feierlich der Barmherzigkeit Gottes weihen mit dem innigen Wunsch, dass die Botschaft von der erbarmenden Liebe Gottes, die hier durch Schwester Faustyna verkündet wurde, alle Menschen der Erde erreichen und ihre Herzen mit Hoffnung erfüllen möge. Jene Botschaft möge, von diesem Ort ausgehend, überall in unserer geliebten Heimat und in der Welt Verbreitung finden“.
Der heilige Johannes Paul II. setzte sich besonders für den Kult der heiligen Faustyna ein, die 1993 seliggesprochen und im Jahr 2000 heiliggesprochen wurde: „Meine Freude ist fürwahr gross, der ganzen Kirche heute das Lebenszeugnis von Schwester Faustyna Kowalska gewissermassen als Geschenk Gottes an unsere Zeit vorzustellen. Die göttliche Vorsehung hat das Leben dieser demütigen Tochter Polens ganz und gar mit der Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts verbunden, das wir gerade hinter uns gelassen haben. So hat ihr Christus zwischen dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg seine Botschaft der Barmherzigkeit anvertraut. Diejenigen, die sich daran erinnern, weil sie Zeugen der Ereignisse jener Jahre waren und das schreckliche Leid von Millionen von Menschen miterlebten, wissen nur zu gut, wie notwendig die Botschaft von der Barmherzigkeit war.“
Betreut wird der Komplex aus Heiligtum, Basilika und Kloster von den Schwestern der Kongregation der Mutter Gottes der Barmherzigkeit. Die rund 150 Schwestern und 80 Mädchen, um die sich die Ordensfrauen kümmern, waren ebenfalls heute beim Besuch von Papst Franziskus und dem Gebet vor dem Gnadenbild und dem Grab der Heiligen in der Kapelle zugegen. Papst Franziskus küsste die Reliquien der heiligen Faustina und kniete dann vor dem Gnadenbild nieder. Nach dem Gebetsmoment trug sich der Papst in spanischer Sprache in das Ehrenbuch ein: „Misericordia quiero y no sacrificios”.(Barmherzigkeit will ich, keine Opfer).
Als Papst Franziskus die Kapelle verliess, begrüssten ihn wartende Gläubige. Danach begab sich der Papst im Papstmobil zur Basilika und durchschritt dort die Pforte der Barmherzigkeit, nachdem er fünf Kinder begrüsst hatte. Ihr Gastgeschenk erwiderte Papst Franziskus mit einem Altarkreuz aus Perlmutt.
Spontan wandte sich Papst Franziskus an die Anwesenden mit einer kurzen Botschaft. Heute wolle der Herr uns noch tiefer seine grosse Barmherzigkeit fühlen lassen. Nie sollten wir uns von Jesus entfernen, auch wenn wir meinten, wegen unserer Sünden und Fehler die schlechtesten zu sein. Jesus möge uns lieber so. Wir sollten den heutigen Tag nutzen, um die Barmherzigkeit Jesu zu empfangen. Im Anschluss legten rund 50 Jugendliche die Beichte ab, einige bei Papst Franziskus.
Papst Franziskus ist der dritte Papst, der das Heiligtum der Barmherzigkeit Gottes besuchte. Papst Johannes Paul II. stattete ihm 1997 und 2002 einen Besuch ab, Benedikt XVI. 2006 (Red. Apostolische Reise nach Polen).
Den Vormittag beschloss Papst Franziskus mit der Feier der Heiligen Messe mit polnischen Priestern, Ordensleuten und Seminaristen.
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