„Wir hoffen, dass die Angst bald endet”
Syrisch-orthodoxer Erzbischof von Homs zur Waffenruhe in Syrien
Die Menschen in Syrien hoffen, dass die momentane Waffenruhe der Anfang vom Ende des Krieges ist.
Der syrisch-orthodoxe Erzbischof der vom Krieg besonders schwer betroffenen Städte Homs und Hama, Silvanus Petros Al-nemeh, erklärte gegenüber Kirche in Not: „Der Prozess der Waffenruhe ist ein gutes Werk, besonders nach einer so langen Phase des Krieges. Wir beten zu Gott, dass er seine Hand über jedes gute Werk hält.“
Nach wie vor lebten Christen wie Muslime in grosser Angst vor Angriffen, Entführungen und Gräueltaten der IS-Truppen. „Aber wir hoffen, dass diese Angst bald endet”, sagt Silvanus Petros Al-nemeh.
Die Hoffnung der Menschen habe durch eine weiteres Ereignis neue Nahrung bekommen: Ende Februar liess der IS im Nordosten Syriens die letzten von über 250 christlichen Geiseln frei. Sie hatten sich über ein Jahr in der Hand der Terrormiliz befunden. „Das hat den Glauben der Menschen gestärkt, dass Gott auch in schwierigen Zeiten noch Wunder wirkt und die Gebete erhört.“
Dennoch seien in der Stadt Karjatain noch immer über 170 Christen in der Gewalt der Islamisten, so der Erzbischof. Nach deren Eroberung im Sommer 2015 hatte der IS das dortige Kloster Mar Elian zerstört. Es war eines der bedeutendsten Wallfahrtsorte Syriens, dessen Wurzeln bis in das 3. Jahrhundert zurückreichen.
Zahlreiche Mönche und Gläubige wurden von den Dschihadisten gefangen genommen. Dem Prior des Klosters, Pater Jacques Mourad, gelang im Oktober 2015 die Flucht. Sein Schicksal hatte auch in Europa eine Welle der Solidarität ausgelöst.
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