Hochfest der Auferstehung des Herrn – Ostersonntag

Evangelium nach Johannes 20,1-9

Hochfest der Auferstehung des Herrn – Ostersonntag

Am ersten Tag der Woche kam Maria von Magdala frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab und sah, dass der Stein vom Grab weggenommen war.

Da lief sie schnell zu Simon Petrus und dem Jünger, den Jesus liebte, und sagte zu ihnen: Man hat den Herrn aus dem Grab weggenommen, und wir wissen nicht, wohin man ihn gelegt hat.

Da gingen Petrus und der andere Jünger hinaus und kamen zum Grab;
sie liefen beide zusammen dorthin, aber weil der andere Jünger schneller war als Petrus, kam er als erster ans Grab.

Er beugte sich vor und sah die Leinenbinden liegen, ging aber nicht hinein.

Da kam auch Simon Petrus, der ihm gefolgt war, und ging in das Grab hinein. Er sah die Leinenbinden liegen und das Schweisstuch, das auf dem Kopf Jesu gelegen hatte; es lag aber nicht bei den Leinenbinden, sondern zusammengebunden daneben an einer besonderen Stelle.

Da ging auch der andere Jünger, der zuerst an das Grab gekommen war, hinein; er sah und glaubte.
Denn sie wussten noch nicht aus der Schrift, dass er von den Toten auferstehen musste.

Kommentar zum heutigen Evangelium
Epiphanius von Salamis (?-403), Bischof
3. Homilie zum Fest der Auferstehung ; PG 43, 465

“Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat; wir wollen jubeln und uns an ihm freuen” (Ps 118, 24)

Die Sonne der Gerechtigkeit (Mal 3,20), verborgen seit drei Tagen, geht heute auf und erleuchtet die ganze Schöpfung. Christus, im Grab seit drei Tagen, doch existierend seit Ewigkeiten! Er wächst wie ein Weinstock und erfüllt mit Freude die ganze bewohnte Erde. Richten wir unsere Augen auf den Sonnenaufgang, der keinen Untergang kennt; kommen wir dem Tag zuvor und freuen wir uns an diesem Licht!

Die Tore der Hölle wurden durch Christus zerbrochen, die Toten stehen auf wie vom Schlaf. Christus steht auf, er, die Auferstehung der Toten, und kommt, um Adam zu wecken. Christus, die Auferstehung aller Toten, steht auf und kommt, um Eva von dem Fluch zu befreien. Christus steht auf, er, die Auferstehung, und hat durch seine Schönheit das, was ohne Schönheit und Gestalt war, verklärt (vgl. Jes 53,2). Wie ein Schlafender, so ist der Herr aufgewacht und hat alle Listen des Feindes durchschaut. Er ist auferstanden und hat das Vergängliche in Unvergänglichkeit verwandelt (vgl. 1 Kor 15,53). Der auferstandene Christus hat Adam wieder die Unvergänglichkeit verliehen, seine ursprüngliche Würde.

In Christus wird die Kirche heute zum neuen Himmel (vgl. Offb 21,1), ein Himmel, schöner zu betrachten als die sichtbare Sonne. Die Sonne, die wir täglich sehen, kann sich mit dieser Sonne nicht messen; wie ein Diener, der von Respekt erfüllt ist, hat sie sich vor ihm verborgen, als sie ihn am Kreuz hängen sah (vgl. Mt 27,45). Von dieser Sonne sagt der Prophet: „Für euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, wird die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen“ (Mal 3,20) […] Durch ihn, Christus, die Sonne der Gerechtigkeit, wird die Kirche zu einem von einer Unmenge von Sternen strahlenden Himmel, dem Taufbecken entstiegen in ihrem neuen Glanz. “Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat; wir wollen jubeln und uns an ihm freuen” (Ps 117,24), erfüllt von einer ganz und gar göttlichen Freude.

Lesungen

Apostelgeschichte 10,34a.37-43

In jenen Tagen begann Petrus zu reden und sagte:
Ihr wisst, was im ganzen Land der Juden geschehen ist, angefangen in Galiläa, nach der Taufe, die Johannes verkündet hat:
wie Gott Jesus von Nazaret gesalbt hat mit dem Heiligen Geist und mit Kraft, wie dieser umherzog, Gutes tat und alle heilte, die in der Gewalt des Teufels waren; denn Gott war mit ihm.
Und wir sind Zeugen für alles, was er im Land der Juden und in Jerusalem getan hat. Ihn haben sie an den Pfahl gehängt und getötet.
Gott aber hat ihn am dritten Tag auferweckt und hat ihn erscheinen lassen,
zwar nicht dem ganzen Volk, wohl aber den von Gott vorherbestimmten Zeugen: uns, die wir mit ihm nach seiner Auferstehung von den Toten gegessen und getrunken haben.
Und er hat uns geboten, dem Volk zu verkündigen und zu bezeugen: Das ist der von Gott eingesetzte Richter der Lebenden und der Toten.
Von ihm bezeugen alle Propheten, dass jeder, der an ihn glaubt, durch seinen Namen die Vergebung der Sünden empfängt.

Psalm 118(117),1-2.16-17.22-23

Danket dem Herrn, denn er ist gütig,
denn seine Huld währt ewig.
So soll Israel sagen:
Denn seine Huld währt ewig.

“Die Rechte des Herrn ist erhoben,
die Rechte des Herrn wirkt mit Macht!”
Ich werde nicht sterben, sondern leben,
um die Taten des Herrn zu verkünden.

Der Stein, den die Bauleute verwarfen,
er ist zum Eckstein geworden.
Das hat der Herr vollbracht,
vor unseren Augen geschah dieses Wunder.

Brief des Apostels Paulus an die Kolosser 3,1-4.

Brüder! Ihr seid mit Christus auferweckt; darum strebt nach dem, was im Himmel ist, wo Christus zur Rechten Gottes sitzt.
Richtet euren Sinn auf das Himmlische und nicht auf das Irdische!
Denn ihr seid gestorben und euer Leben ist mit Christus verborgen in Gott.
Wenn Christus, unser Leben, offenbar wird, dann werdet auch ihr mit ihm offenbar werden in Herrlichkeit.

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